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Eine mir bekannte Stimme flüstert meinen Namen in mein Ohr und verwirrt öffne ich meine Augen. Vor Schreck schreie ich auf, als ich in das Gesicht meiner Mutter schaue. „W-was mache ich denn hier? Wie komme ich denn überhaupt hierher? Bin ich etwa Tod? Bin ich wieder in einem Koma? Warum ist es hier so dunkel? Warum ist dein Haar so zerzaust? Ich-" Meine Mutter hällt mir meinen Mund mit ihrer Hand zu und ich reiße meine Augen verwundert auf. „Sei leise Skylinder! Du lagst hier lang genug. Sei leise und folg mir!", flüstert Mom und hilft mir auf. Verschlafen und schwach trottle ich ihr hinterher. Mit meiner freien Hand reibe ich mir über die Augen und gähne in mein Kleid rein. Etwas kaltes auf meinen Kopf rutscht nach vorne und ich fange es noch rechtzeitig auf. Die Erkenntnis, wo ich gerade bin und was tatsächlich hier los ist, rüttelt mich wach und ich beschleunige mein Tempo. Mom führt uns von den Bergen weg in ein dunkles Steiniges Tal mit gefährlich aussehenden Höhlen. Ich kenne diese Berge. Das hier ist nicht mal ein Totenland, wie ich es dachte. Es ist ein Teil einer normalen Welt, die Welt wo von ich schonmal geträumt hatte. Plötzlich wird mein ganzes Sichtfeld weiß und ich falle in die Arme meiner Mom.

Meine Augen öffnen sich und ich sehe, wie sich kleine Füße in einem samtweichen roten Teppich graben. Meine Blick wandert nach oben, auf einen endlos erscheinenden Gang, obwohl ich nicht meinen Kopf bewegen wollte. Das ist der Zeitpunkt, wo ich realisiere, dass ich aus der Perspektive eines kleinen Kindes blicke. Es schleicht nun zu einem großen schwarzen Tor mit goldenen Zeichen, die mir unglaublich bekannt vor kommen. Männer Stimmen kommen aus dem Raum und das Kind lehnt sich an die kalte Wand. „-können?" „Denk nicht so negativ. Sie wird es doch nie erfahren und wenn, dann halten wir sie eben von ihr fern!" Versucht der eine Mann den Anderen zu beruhigen. Worüber reden denn James und der andere Geehrte? Denkt offensichtlich das kleine Mädchen. Geehrte? Wer sagt das denn? Frage ich mich selbst und ich sehe wie der Blick vom Mädchen von links nach rechts geht. Mhmm, ich dachte ich hätte jemanden etwas Fragen gehört. Ist vermutlich nur meine Einbildung.

Sie zuckt mit ihren Schultern und konzentriert sich wieder auf das Gespräch der Männer. „James! Sie wird bestimmt nicht zu der Tür gehen! Die sieht eh so gruselig und alt aus, da wird sie sich wohl nicht mal trauen überhaupt einen Fuß hinein zusetzten. Also habe keine Angst!" Als ob ich vor so einer alten Tür Angst hätte, Pah! Das ich nicht lache! Ich werde es ihnen Zeigen! Wenn ich erstmal durch diese Tür gegangen bin, dann wird jeder sehen, wie stark ich bin! ICH BIN EINE SOLDATIN!! SOLDATINNEN SIND STARK! Ich bin S-Stark! Niemand- NIEMAND WIRD MICH SCHLAGEN!! Selbst- Selbst nicht ER! Das Mädchen rennt leise und geschickt die Gänge entlang, bis sie vor einer morschen Holztür stehen bleibt. Ein ganz schlechtes Gefühl breitet sich bei aus, als ich den schwarzen Rauch, der wie ein Monster das nach ihren Füßen greifen will, aus dem unteren Türspalt kommt. Das Mädchen geht langsam auf die Tür zu. Die Tür hat keinen Türgriff, nur ein kleines Loch, wo ein Metallring den Finger, der nur da rein passt, vor Splittern bewahrt. Mein Finger, also ihr Finger steuert auf das Loch zu. Kaum das sie es berührt, fangen hohe Stimmen an auf einer unbekannten Sprache zu flüstern.

Das Mädchen zuckt zusammen und ich atme erleichtert aus. Vielleicht geht sie ja jetzt weg. Denke ich zufrieden. Oh nein! Ich werde mich davon nicht abschrecken lassen! Komm schon Skylinder, du wirst später eine Soldatin sein, dann geh da jetzt durch und zeig allen wer du wirklich bist! Spricht das kleine Mädchen, dass den selben Namen wie ich hat, selbst Mut zu. Sie öffnet die Tür und blickt in das Dunkle. Ich meine, Augen in dem dunkeln, vorbei Huschen gesehen zu haben und schrecke zusammen. Das kleine Mädchen geht ganz in den Raum rein und plötzlich schließt sich die Tür hinter ihr. „Hallo?", ruft sie und ich klatsche mir gedanklich auf die Stirn. „Ist da jemand? HALLO?!" Erst jetzt erkenne ich, dass ich keine Augen, sondern nur helle lichter vorbei huschen gesehen hatte. Sie vermehren sich nun und auch das Mädchen wird darauf aufmerksam. Sie rennt auf die Tür zu und will sie gerade berühren, als sie plötzlich in das helle Licht hinein gesogen wird. Sie schreit und mein Sichtfeld wird wieder komplett weiß.

Skylinder  Haustier des Königs  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt