Ein schmerzhafter Anfang.

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Ein Fußabdruck im Schnee. Der Fußabdruck eines Jungens. Hyraiyul. Friedenswächter.

"Los versteck dich! Schnell, lauf so schnell du kannst Miyan!", sie blutete, dann fiel sie um. Etwa hundert Keren hinter ihr (entspricht ca.200 Metern) waren die Linëar mit ihren Kampfmaschinen und riesigen Heeren dabei die Stadtmauern nieder zu reißen. Einige Bogenschützen waren bereits vorgedrungen und ließen das Blut der Menschen den Schnee rotfärben. Nicht nur das Blut Fremder, auch das Blut meiner Familie, das meiner Mutter, die vor mir in den Schnee gesackt war. Ich suchte einen Puls, ich
beobachtete ihren Brustkorb, nichts, weder ein Puls noch ein Atemzug. Die Augen fingen mir an zu brennen, Tränen quollen mir übers Gesicht. Ich hatte alles verloren, nein, nicht alles. Ich hatte noch..... noch..... nein ich hatte nichts mehr. Benommen von diesem Schock fing ich an zu laufen. Ich rannte fort, fort vor den Leichen meiner Familie, fort vor dem allein sein, fort vor den Linëar und fort vor dem Leben. Mir war weder bewusst wie lange ich schon lief noch in welche Richtung mein Weg mich führte.
Als sich die Öde weiße Fläche langsam zu einem Wald formte waren bereits erste Anzeichen der Morgenröte am Horizont. Mir schmerzten die Füße, zumindest vermutete ich das. Ich spürte nichts mehr, an keiner Stelle des Körpers. Dann wurde alles schwarz. Der Himmel begann zu fallen, kein Stern erhellte mehr das Nichts, alles Leben erlosch. Die Dunkelheit wurde nur durch die Stille übertönt.

Als ich wieder zu Bewusstsein fand, war der Mond wieder Regent über den Himmel. Mein Körper kribbelte, mein Herz pochte und in meinem Schädel vernahm ich ein unangenemes Surren. Trotz der Schmerzen schaffte ich es mich auf zu setzen und mein Umfeld auf mich einwirken zu lassen. Ich hockte im Tiefschnee auf einer Flächen die sich zu drei Seiten bis zum Horizont ermaß. Neigte ich den Kopf nach Tehlen (Tehlen:Norden, Mafest:Süden, Iren:Osten, Kalay:Westen) so erblickten meine Augen die Umrisse von Nadelbäumen und die eines Mannes in schwarzer Kutte. Die Kapuze beschattete sein gesamtes Gesicht. "Milan? Milan bist du es? Ich wusste du würdest zurückkommen, es ist gut, dass du wieder da bist!", die Stimme des Mannes zitterte, er war vermutlich schon sehr alt und hatte mich deswegen wahrscheinlich auch verwechselt. Die Bilder vor meinen Augen verschwommen, ich hauchte ein leises "Nein." , dann war ich wieder Bewusstlos.

So, das war jetzt ziemlich kurz, aber ich sollte mal rausgehen und mich ein bisschen bewegen, also dann bis dann! XD Ich schreib das Kapitel aber sobald es geht weiter.

HyraiyulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt