Prolog

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Der Wind zerrte an dem langen, mit kleinen Ornamenten verzierten Mantel und den ebenso langen dunklen Haaren.
Schwarz wie die Nacht umwehten die Nebelschwaden den hochgewachsenen Mann vor dem gigantischen Tor zu der anderen Welt.
«Verlasst diesen Ort! Schert euch nicht um mein Leben, rettet das eure!»
Heiser und doch dröhnend schallten die Worte über den ebenso gigantischen Vorplatz des Tores und wiederhallten an den umliegenden Bergen. Die Luft war zum bersten gefüllt mit Magie, die er aus dem Äther gezogen hatte und er selbst schien nur noch aus purer magischer Materie zu bestehen.
Mit einem gewaltigen Kraftaufwand hielt er die eisernen Ketten fest umklammert, die sich von der Brücke des Tores zu seinen Armen erstreckten. Die Götter selbst mögen wissen, woher er die Kraft nahm, die tonnenschweren Glieder der Kette zu tragen, geschweige denn die von den Göttern geschaffene Brücke oben zu halten.
«Wir müssen ihm helfen!», schrie die zierliche Frau ihren Gefährten zu und richtetet erneut ihre Waffe auf die angreifenden Wesen. Cheech legte ihr die Hand auf die Waffe und drückte diese nach unten, während neben ihnen der Prinz dieses Planeten, eine Energiekugel nach der anderen aus seinen Händen gegen die Wesen schoss.
«B! Das bringt nichts!», schrie sie zurück, während ihr langsam das Blut aus der Nase zu laufen begann.
«Cheech, du kannst den Strom nicht länger kontrollieren, du glühst schon!»
Die Erde begann zu zittern, als ein gewaltiges Aufbäumen durch Cheech ging, B mit voller Wucht traf und es ihr schwarz vor Augen wurde.
«Es tut mir leid! So wie es aussieht, werden wir nicht überleben», schrie Cheech gegen den aufbrausenden Wind und die Kraft der Äthers durchflutete sie erneut.

Cheech?

B war geschockt diese Worte aus ihrem Mund zu hören. War doch vor vier Tagen die Welt noch weitestgehend in Ordnung gewesen. Nun schien sie innerhalb von kürzester Zeit ineinander zusammen zu fallen, wie ein zu schief geratenes Kartenhaus.

War es nicht erst gestern gewesen, als sie sich im Labor des Ouji Mansions ihren Trieben freien Lauf gelassen hatten?

B sah es heute noch vor sich, wie Cheech sie an einen der langen Labortische gedrückt hatte.
Eigentlich wollte Cheech sie nur ärgern. So wie immer... Jedoch schien alles anders zu sein als sonst.

Ihr Blick schien in Flammen zu stehen, ihre Lippen vibrierten, zitterten einladend. B musste sie küssen und entgegen ihrer Vermutung stiess Cheech B nicht von sich, sondern legte erst ihre Hände zögernd auf die Schultern ihrer Freundin, ehe sie dann immer stürmischer wurde und ihre Arme um B's Nacken legte.
Ihre Hände suchten die blauen sanften Locken von B und krallten sich gleich darauf fordernd in das dichte Haar. Ein heisser Schauer lief B über den Rücken und instinktiv zog sie Cheech an ihrem Korsett näher. B's Hände suchten ihren Nacken, ihre Haare, ihre Taille und ihre Hüften. Umschlangen sie zärtlich, beinahe ängstlich, dass sie Cheech mit ihrer ungestümen Art vergraulen könnte. Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil, Cheech liess den Kuss noch inniger werden, leckte ihr sanft aber fordern über die Lippen und biss frech hinein. Was zur Folge hatte, dass B erschrocken auf keuchte und ihren Mund öffnete. Dies nutzte Cheech, um B's Mundhöhle zu plündern und einen intensiven, aber leidenschaftlichen Zungenkuss zu entfachen.

Keuchend lösten sie sich voneinander. Sahen sich an und versanken in den Augen ihres Gegenübers. Cheech's Atem ging haltlos, keuchend und erregten B, was Cheech unweigerlich zu spüren begann, hatte sie doch ihr linkes Bein zwischen den Schenkel der Frau, welche sie so begehrte. Es war B nicht wie sonst peinlich und auch sie schien es nicht zu stören.
«Nimm mich, hier... jetzt!»
Es schien wie ein Befehl, den sie zu lange vor sich her geschoben hat und nur zu gern ging Cheech ihm nach...

«B!!!»

Sie schreckte aus ihrem Tagtraum auf, sah den Prinzen fragend an, erkannte diesen entsetzten Ausdruck in seinen Augen und drehte sich, dem Blick folgend, um und erstarrte.

Freezer Cold, Duke of Blackgrave!

Aber wie war das möglich? Sie hatte doch selbst gesehen, wie er unter den Trümmern der riesigen Statue, wie eine Kakerlake zerquetscht wurde und nicht mal sein dampfbetriebenes Exoskelett hatte die Kraft, eine tonnenschwere Statue anzuheben. Es musste etwas mit dem Äther zu tun haben, der sie alle wie eine nicht enden wollende Woge des Bösen umgab.

Er zückte, hämisch grinsend seine Waffe, richtete sie auf B und feuerte.

Laut pochte sein Herz vor Angst in den Ohren des Prinzen, hastig rauschte ihm das Blut durch den Körper und er schien, in einer Art Starre. Wie in Zeitlupe sah er alles vor sich, riss seinerseits die Hände hoch, richtete sie gegen den Duke, als ein greller Blitz B durchfuhr. Ouji sah, wie B's Bewegungen erstarrten, hörte die entsetzten Schreie der anderen und spürte, wie ihm eiskalt wurde.

Wie konnte es soweit kommen?
Woher kam der Duke of Blackgrave auf einmal wieder her?
Wieso lag B am Boden?

Vegeta sah verwirrt von Freezer zu B und wieder zurück, Tränen rannen ihm über das Gesicht. Tränen die er so sonst nicht kannte.

Die letzten Jahre in seinem Leben waren weiss Gott nicht minder tragisch und gefühlsgeladen gewesen, wie die Situation, in der er sich jetzt befand. Doch irgendetwas war hier anders.
Sein Herz schien ihm aus der Brust gerissen zu werden und seine Stimme schien nicht mehr die seine zu sein.
«BULMA!!!»
Ihr Name verlor sich im Wind, ebenso wie seine Stimme.
Wie von fremder Hand gesteuert sog Vegeta immer mehr Kraft aus dem Äther, der ihn wie eine leuchtende Aura umfloss und sein Erscheinungsbild veränderte sich. Gebannt und geschockt verfolgten seine übrig gebliebenen Gefährten das Geschehen. Wie in einem Wirbelwind aus Energie und Licht verschwand Vegeta kurz und brach dann, langsamen Schrittes, dass sonst ebenholzfarbene Haar golden, aus dem Lichternebel hervor, hob die Hand und liess einen Energiestrahl aus seiner Handfläche los, die keiner der Anwesenden je in dieser Form gesehen hatte.

Wie vom Blitz getroffen flog einige Meter nach hinten, prallte an einen der Stützpfeiler der gigantischen Brücke, blieb reglos liegen und mit seinem letzten Atemzug verschwand auch die restliche magische Materie, die er herbei geführt hatte.
Vegeta beachtete dies nicht weiter, liess sich neben B auf die feuchte Erde sinken und starrte sie an. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund leicht geöffnet und ihr Gesichtsausdruck voller Überraschung.
Bleich und ohne Leben lag sie vor ihm auf dem Boden. So schien es zumindest.
War das ein Flackern in Bulmas Augen gewesen?

Ja!

Bulmas meerblaue, früher so eiskalten Augen, schienen zu glühen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2020 ⏰

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