Meine Schwester, der Weihnachtsengel

Teil 4

Angel PoV
Kaum hatte ich die Erde hinter mir gelassen, als ich schon merkte, wie ich den kleinen Tommy vermisste. Die ganze Nacht arbeitete ich im Akkord: Geschenke in Säcke packen, auf den Schlitten verladen und einen weiteren Sack holen. Im Morgengrauen des heiligen Abends wurde mir gewahr, dass ich Tommy aus meinen Gedanken, nie würde vertreiben können, als mir sein Wunschzettel in die Hände fiel.

„Lieber Weihnachtsmann,
ich habe nur einen wirklichen Wunsch, ich wünsche mir eine Freundin, eine Schwester oder irgendjemand der mich so mag, wie ich bin.“
Dein Tommy

Mir kamen die Tränen. Ich vermisste Ihn so sehr und ich beschloss eine Bitte ganz oben vorzubringen. Mit zitternden Knien und dem Wunschzettel in der Hand stand ich vor dem Himmlischen Thronsaal bis Petrus mich hineinließ. Ergeben ließ ich den Blick gesenkt und kniete mich hin während ich meine Bitte vortrug und wider aller Erwartungen wurde sie mir gewährt, unter zwei Bedingungen…


Tommy PoV
Ich hatte einen kurzes Mittagsschläfchen gemacht und stürmte nun in das Zimmer meiner Schwester "Angel, steh schon auf der Weihnachtsmann kommt sicher gleich, wir wollten Ihn doch auf frischer Tat ertappen." Wie eine Sprungfeder sprang sie ebenfalls aus dem Bett und wir drückten unsere Nase an der Fensterscheibe platt.
Tatsächlich sahen wir eine voluminöse Gestalt sich draußen bewegen aber zu unserem Leidwesen war nichts Genaueres zu sehen. Als es dann klingelte, war auch noch Papa vor uns an der Tür und brachte einen riesigen Sack mit hinein. Offenbar schien der Weihnachtsmann alle Wünsche auf unseren langen Wunschzetteln erfüllt zu haben. Dennoch mussten wir erst zur Kirche, das obligatorische Weihnachtsessen wollte vertilgt werden und erst dann durften wir ergründen, was sich in den vielen Päckchen befand. Das einzige was an diesem Weihnachtsfest anders war, war der ein wenig abwesende Blick von Angel, als sie das Deckengewölbe unserer Kirche begutachtete.