𝟎𝟒

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𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
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Eine lange Zeit verbringe ich damit, mir alles genauer anzusehen was ich so in den Regalen, Schubladen und Kisten finden kann. Erst als die Uhr zwei Uhr nachmittags anzeigt, wandert mein Blick wieder auf das Piano. Schon die ganze Zeit habe ich hin und wieder ein Blick auf das schwarze Stück geworfen und immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mich auf den dazugehörigen Hocker zu setzen, bis jetzt habe ich es aber noch nicht getan.

Vorsichtig lasse ich meine Hände über die schneeweißen und tiefschwarzen Tasten des Pianos gleiten, bevor ich mich richtig aufsetze und angestrengt nachdenke. Das kommt mir alles so bekannt vor. Ich habe das Gefühl, ich weiß, was das alles ist und ich die klassischten Stücke hier drauf spielen kann, aber meine Hände scheinen wie gelähmt. Ich weiß einfach nicht, wie ich das machen soll. Es fühlt sich genaus an, als würde einem ein Wort auf der Zunge liegen, aber es nicht aussprechen können. Fast wie eine kleine Qual.

Konzentriert presse ich meine Lippen aufeinander und atme frustriert aus. ,,Hey, Baby, nicht doch.", ertönt es plötzlich und mit einem mal schlingen sich zwei starke Arme um meinen Torso. Natürlich erkenne ich Étienne's Stimme in einer Sekunde, was mich irgendwie erleichtert, trotzdem spanne ich mich etwas an. ,,B-Baby?", frage ich leise und drehe meinen Kopf. ,,Tut mir leid.", seufzt er, ,,Angewohnheit. Im Übrigen solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen. Klavier spielen kannst du neu lernen, wenn die Erinnerungen nicht zurückkommen sollten." Ich nicke vorsichtig und erhebe mich vorsichtig. ,,Glaubst du, sie kommen zurück?", frage ich leise und sehe schwer schluckend zu ihm auf. Seine strahlenden, blauen Augen schließen sich für einen Moment. ,,Das ist eine schwierige Frage.", antwortet er und beißt sich dann auf die Unterlippe, während er seine Händen an meine Wangen legt. Ich verberge mein Enttäuschung so gut ich kann.

,,Hast du schon zu Mittag gegessen?" ,,Mh-hm, dieser Mann hat mir Frühstück und Mittag gebracht." ,,Mh, du meinst Malek..", nickt er leicht und streicht über meine leicht hervorstehenden Wangenknochen. ,,Für einen Snack solltest du aber noch Platz haben.", sagt er dann doch und führt mich wieder aus dem Zimmer heraus, dass ich seit Stunden nicht verlassen habe. Wir gehen ins Erdgeschoss, wo ich mich nochmals aufmerksam umsehe. Ich versuche mich an diesem Ort zu erinnern, mich an diese prunkvolle Umgebung zu gewöhnen und mich heimisch zu fühlen. Richtig funktionieren tut das aber nicht.

,,Na komm.", sagt Étienne leise und schmiegt seine Hand an meine Taille. Ich nicke leicht und lasse mich von ihm in einen Gang führen, der durch eine Flügeltür von dem Flur abgetrennt ist. ,,Was ist hier?" ,,Unser privates Wohnzimmer, Fitnessraum, Indoor-pool - all sowas.", erklärt er und öffnet die zweite Tür der linken Seite. Zum Vorschein kommt ein großer Raum, der alleine zu einem Drittel aus einem riesigen Sofa besteht. Ein riesiger Fernseher befindet sich an der Wand gegenüber, während direkt vor uns zwei Fenster in die Hauswand eingelassen sind. Rechts neben der Tür befindet sich ein großer, deckenhoher Wandschrank, während links eine Art Minibar aufzufinden ist, die unter anderem auch mit einer Popcorn-Maschine ausgestattet ist.

,,Du guckst einfach mal, was dich anspricht.", verordnet er und übergibt mir die Fernbedienung, während ich mich setze. ,,Und du?", frage ich und sehe zu ihm auf. ,,Snacks machen sich nicht von alleine. Süß oder salzig?" ,,Mh... süß, aber-... aber eigentlich würde ich lieber Obst essen, wenn das keine Umstände macht." ,,Und ich dachte durch die Amnesie würdest du deinen Obstwahn ablegen.", schmunzelt er und überrascht sehe ich ihn an. ,,Aber Obst ist doch lecker." ,,Natürlich. Aber Schokolade und Chips sind das auch.", grinst mein Gegenüber und streicht durch meine ungemachten Haare. ,,Aber keine Sorge, ich erfülle dir deinen Wunsch."

Dementsprechend dauert es gerade mal zehn Minuten, bis Étienne mit zwei befüllen Tellern wieder zu mir stößt und ich ihm vorsichtig lächelnd eine Romanze präsentiere. ,,Wir müssen den nicht gucken, wenn du nicht willst...", sage ich leise und verstecke meinen Beine unter der großen Decke. ,,Wir gucken den, Alex, unter einer Bedingung.", sagt er und stellt die Teller auf den kleinen Mamortisch ab. ,,Und welche?..." ,,Ich darf mit dir kuscheln.", sagt er überraschenderweise und wie auf Knopfdruck nicke ich. Zusammen rücken wir an das lange Ende der Couch, ehe er einen starken Arme um mich legt und mich vorsichtig an sich drückt. Mein Kopf lehnt sich an seine Schulter und eher zögernd lege ich auch einen Arm um seinen Torso. ,,Das fühlt sich gut an, mh?", haucht er und lehnt seinen Kopf nun auf meinen. ,,Mh-hm.", mache ich leise und schlucke unsicher. Das hier fühlt sich für mich ehrlich gesagt etwas befremdlich, gleichzeitig aber gut an. Seine Wärme ist unglaublich beruhigend und sein Körper fühlt sich wirklich toll an. Als er anfängt, mir sanft über die Seite zu streichen, werde ich sogar etwas nervös. ,,Étienne?", frage ich mit leicht zitternder Stimme und sehe zu ihm rauf. Schnell huschen seine Augen zu mir und fragend zieht er seine Augenbraue in die Höhe. ,,Wie lange sind- waren- oder doch sind-" ,,Wir waren noch nicht lange zusammen, als zu den Unfall hattest. Ein halbes Jahr ungefähr. Aber du hast schon länger hier gewohnt."

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt