Kapitel 146

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Ich schnappe mir mein Handy das noch am Ladekabel auf der Küchentheke hängt und schaue auf das Display. Grinsend nehme ich mein Handy vom Ladekabel und gehe ran. „Hey Lorena! Na wie geht's euch so da oben in den schönen Niederlanden?" Ebenfalls mit einem amüsierten Lacher begrüßt mich Lorena „Hey Shirin, uns geht's gut danke. Wie geht's dir dort unten in dem schönen Andorra?" „Gut, gut. Alles in bester Ordnung" gebe ich ihr mit einem Blick hinaus in den Garten zu Fabio zurück. „Also alles wieder gut von deinem Unfall?" fragt sie mit unsicherer Stimme. Doch nachdem mir das Anfänglich immer auf die Nerven ging, wenn mich der gefühlt 100ste nach meinem Wohlergehen nach dem Unfall erkundigt hat, so nehme ich es jetzt einfach hin. Natürlich ist mir bewusst, dass sich die Leute immer nur Sorgen gemacht haben aber es war einfach trotzdem schwer immer und immer wieder es sozusagen unter die Nase gerieben zu bekommen. „Ja es ist alles wieder gut. Gestern wurde mir auch der Gips entfernt und auch bei meinen Rippen ist alles wieder soweit in Ordnung." „Schön zu hören, wirklich" gibt sie mir zurück und bei ihrer sanften Stimme dabei huscht mir ein lächeln über die Lippen. „Ähm bist du gerade ungestört?" fragt sie in den Hörer und dabei weiß ich genau um was es geht. „Ja klar. Also wie sieht es aus?" „Am Freitag nächste Woche fliegt er. Es ist alles geklärt. James fährt in am Donnerstag davor zum Flughafen in Deutschland und am Freitag um 8 Uhr tritt er seine Reise nach Finnland an. Um Mittag dürftest du ihn dann verladebereit abholen können." „Danke, ich bin dir, den Jungs und James und seiner Familie so dankbar dafür. Sowohl das ihr auf ihn die ganze Zeit aufgepasst habt als auch das ihr mir seine Reise engagiert habt." „Na klar doch. Haben wir alle gerne für dich gemacht. Ich hoffe nur das du uns trotzdem mal besuchen kommst." „Spätestens nächstes Jahr beim Rennen in Assen wieder" gebe ich lächelnd zurück. Nach einer Pause unterbricht diese Lorena und fragt „Und vermisst du die Arbeit mit Pferden oder das Turnier reiten eigentlich?" Mit einem Blick nach draußen wo Fabio gerade Crunches macht, wohlgemerkt oberkörperfrei, antworte ich ihr mit einem lächeln ein getrostes „Nein." Ich verharre noch kurz mit meinem Blick und konzentriere mich dann nochmals auf das Telefonat als ich hinzufüge „Ich bin wirklich glücklich." „Das ist schön. Ich hoffe für dich das das ewig anhält." Auf ihre Antwort lächle ich nur bis sie dann sagt „Also gut dann lasse ich dich mal zu deinem glücklichen Leben zurück, wir hören uns. Bis dann." „Bis dann" kommt es noch von mir und mit einem breiten lächeln lege ich mein Handy wieder auf die Küchentheke hinter mir ab. Ja ich bin wirklich glücklich, schwirrt mir der Gedanke im Kopf herum während ich wieder mein Programm auf der Terrasse ansehe.

Am nächsten Tag sind wir auch schon in Silverstone zum nächsten Grand Prix angekommen. Fast 2 Monate ist es her das ich das letzte Mal in meiner Heimat war und so bin ich doch auch etwas froh das wir ein paar Tage dranhängen. Denn natürlich vermisse ich auch meine Eltern und meine Tiere unheimlich. Immerhin hatte ich sie ganze 20 Jahre um mich. Doch zuerst kommt noch das Rennen in Silverstone für Fabio dran. Dieses verspricht zumindest einmal nicht verregnet zu sein. Überglücklich lasse ich mich erstmal auf unser Bett im Motorhome fallen. „Was ist los?" fragt mich Fabio hinter mir lachend. „Nichts, ich habe nur das Bett hier vermisst" antworte ich ihm mit dem Gesicht im Kissen. Grinsend drehe ich mich auf den Rücken und stütze mich mit meinen Ellenbogen ab. „Willst du nicht auch ins Bett kommen?" Doch Fabio lehnt sich nur zu mir runter und gibt mir einen Kuss als er dann Kopfschüttelnd sagt „Würde ich gerne, aber ich wollte noch laufen gehen." Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schnaufe vor mich hin. Ich höre wie Fabio nur darüber leicht lacht während er sich neben mir umzieht. „Was soll ich derweilen tun?" frage ich ihn gespielt genervt. „Du kannst doch wieder gehen. Also geh und nerv die anderen" gibt er mir nur mit einem grinsenden Blick zu mir zurück. Entsetzt bleibt mir der Mund offenstehen als ich dann sage „Ich nerv doch nicht!" „Tja sag das mal den anderen" kommt es von ihm und da fliegt auch schon das erste Kissen ihm an den Kopf. Belustigt sieht er mich an und auch ihn kann mir meine ernste Miene so nicht lange halten. Fabio drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen und sagt dann während er zur Türe des Motorhomes verschwindet „Ich geh dann mal laufen, bis später. Liebe dich." „Ich dich auch" rufe ich ihm noch nach und lasse mich dann wieder zurück auf das Bett fallen.

Einige Minuten ringe ich jetzt schon damit was ich tun soll und mir will einfach nichts einfallen. Außer das ich mir was zu trinken geholt habe und den Weg zurück ins Bett nicht mehr auf mich nehmen wollte und anstatt dessen jetzt auf der Couch herumlungere, war ich nicht besonders produktiv. Obwohl man das wohl auch nicht gerade produktiv nennen kann, aber hey wo kein Kläger da kein Richter. Da mir langsam aber doch die Langeweile zu Kopf steigen beginnt liege ich nun mit den Schultern auf dem Couchpolster und strecke die Füße an die Wand. Jap soweit ist es schon gekommen. Auch als es an der Türe klopf mache ich mir nicht die Mühe und mich umzusetzen und sage einfach „Ja?!" Ich hätte natürlich erwartet das derjenige seinen Namen nennt bevor ich ihn hereinbitten kann aber da habe ich die Rechnung ohne Aron Canet gemacht. Dieser reißt nämlich darauf gleich die Türe auf und sieht mich verwundert an. „Was ist?" frage ich ihn als wäre es normal das man so...naja sagen wir mal dasitzt. „Ähm weißt du wo Fabio ist?" fragt er. Ich setzte mich richtig hin und sage dann „Er wollte auf die Strecke laufen gehen." „Okey danke." 

Mit einem Lächeln wollte er sich schon wieder davon machen als ich noch schnell zu ihm sage „Warte mal. Mir ist langweilig willst du mich nicht vielleicht unterhalten?" „Dich unterhalten? Solltest du das nicht eher für mich tun?" fragt er vor sich hin grinsend. Woher verdammt haben die ganzen Fahrer nur ihren kranken Humor. „Sehr witzig, wirklich sehr witzig. Nein im Ernst mir ist langweilig..." „Wieso bist du dann nicht bei Fabio?" „Habe ich doch gesagt er ist laufen gegangen" wiederhole ich mich genervt. „Und du kannst nicht laufen, weil..." „Weil ich verletzte wahr, Blitzkneiser." „Du warst verletzt, aber jetzt nicht mehr oder? Also wo ist das Problem?" „Das Problem ist..." doch weiter komme ich gar nicht da mich ein gewisser Aron Canet auch schon gepackt und über seine Schulter geschmissen hat. 

„Huch...! Was wird das jetzt, wenn ich fragen darf?" frage ich ihn als er mit mir die Stufen vom Motorhome hinunter geht. „Ich habe keine Lust mehr zu diskutieren also nehme ich dich jetzt einfach mit und jetzt halt die Klappe." Empört verschränke ich die Arme während ich noch immer über seine Schulter hänge und sage dann trotzig „Und wie genau ist das dann weniger langweilig, wenn ich einfach nur da hänge und nichts sagen darf?!" Doch von Aron kommt nur ein schnaufen und ich kann mir sein Augenrollen auch ohne das ich ihn ansehe gut vorstellen. „Na gut dann zähle ich derweilen deine Tattoos bis du Fabio gefunden hast." Man bedenke nämlich das Aron kein Shirt  anhat, wie fast jeder Fahrer an den Tagen wo keine Kameraleute am Circuit herumrennen. „Viel Spaß, dabei. Da wirst du eh nicht fertig." Und damit könnte er wohlmöglich recht haben. Denn Aron ist vom Hals bis zu den Füßen fast vollständig Tätowiert. Damit sieht er zwar aus wie so ein mega Bad Boy, aber in Wirklichkeit ist er ein richtig guter Kerl. Auch wenn manchmal sein verhalten, wie etwa gerade eben fragwürdig ist. Ich beginne also Arons Tattoos am Rücken zu zählen und betrachte sie mal genauer, immerhin hat er verdammt viele. Sieht eigentlich verdammt cool aus denke ich mir so doch im selben Moment denke ich mir, wehe Fabio macht das mal mit seinem Körper. Immerhin möchte ich das Sixpack sehen können und es nicht erst unter Tattoos suchen müssen.

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