Prolog

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Die Sonne blendete mich als ich gerade aus der Haustür trat. Der Frühling ist eine meiner Lieblings Jahreszeiten es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Es fängt alles an zu blühen und diese Frische ist einfach belebend. Ich gehe jeden Abend spazieren, es hilft mir meine Gedanken nach einem langen Tag zu sortieren und es lässt mich sehr gut und schnell einschlafen.
Es tat gut den Wind auf meiner Haut zu spüren, er verschaffte mir einen wohligen Schauer und so lief ich meine gewöhnliche Strecke durch den Park in der Nähe meines Zuhauses. Als ich zum Anfang vom Park kam erstreckten sich vor mir die Grünen Gras Flächen und ich fühlte mich direkt wohl bei diesem Anblick. Es ist absolut das schönste am Tag für mich alleine zu sein und die Natur zu genießen. Ich lief, jedoch noch weiter den mein Ziel ist ein besonderer und weniger belebter Ort wo ich mich ungestört auf die Steine setzen und mich an dem Ausblick erfreuen kann. Die Großen Steine erinnern an eine Treppe also sprang ich von einen auf den anderen bis ich mich beim letzten niederließ. Der Fluss vor mir spiegelte den blauen Himmel und bewegte sich langsam in eine Richtung. Jetzt wo ich komplett alleine war konnte ich endlich abschalten. Ich lehnte mich zurück, sog die Luft ein und lauschte mit geschlossenen Augen den Vögeln beim zwitschern, den rasselnden ästen um mich herum und dem kleinen Wasserfall der etwas weiter weg lief. Ich konnte meinen Gedanken nun freien Lauf geben.
Mein Leben ist monoton, eher langweilig. Ich erlebe selten etwas Neues einerseits, weil ich Veränderungen nicht unbedingt mag und eher einen strickten Alltag befolge und andererseits, da meine Freunde alle weiter weg leben. Ich fahre in eine andere Stadt zur Schule und keiner wohnt bei mir wirklich in der Nähe. Und so bin ich die meiste Zeit alleine, es ist nicht schlimm ich hab mich dran gewöhnt und finde wirklich gefallen daran ich will mich wirklich nicht beklagen, aber manchmal fühl ich mich trotz allem einsam. Wenn dies mal wieder passiert habe ich immer ein Buch zur Hand, um mich abzulenken und in die Welt der Klischees und Träume zu tauchen. Ich zog das dicke Buch aus meinem Kleinen Rucksack und legte es auf meinen Schoß nachdem ich meine Beine anwinkelte und fing an zu lesen wie das Naive Mädchen sich in den Charmanten und geheimnisvollen Mann verliebte. Die Geschichte erinnert an das Märchen „Blaubart". Erst ist alles perfekt, doch das Ende nimmt eine gefährliche Wendung.

Das nächste mal schaute ich auf als ich Männer Gegröle aus der Entfernung wahrnahm, da ich auf dem letzten Stein unten saß würden sie mich beim vorbeilaufen nicht sehen und ich könnte ungestört weiter lesen. Die Stimmen kamen immer näher und näher und ich wartete in der Hoffnung das sie gleich wieder in der Ferne verklingen würden, jedoch wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht und schon hörte ich wie mehrere Personen die Steine runter sprangen.
„Sieh mal sitzt da etwa jemand?"
„Ja ein hübsches junges Ding vermute ich mal" erwiderte der andere lachend.
Ich verdrehte meine Augen und sah auf meine Handy Uhr ohne Ihnen das Gefühl zu geben ich würde sie hören.
„Ist es nicht schon etwas dunkel um alleine unterwegs zu sein kleine?"
Es war tatsächlich schon wieder dunkel und ich fing an zu frösteln. Mist wieso hab ich meine Jacke nicht vorm rausgehen drüber geworfen. Die Härchen an meinen Armen stellten sich auf während ich schnell mein Buch zusammen packte und die Steine hoch klettere. Bei ihnen angekommen waren es 5 Männer. Ich würde sie auf 25 bis 30 Jahre schätzen. Sie waren alle in dunklen Klamotten, mir viel auf das ihr Stil sich ähnelte ich würde ihn als vintage beschreiben. Ich glaube wenn es andere Kerle wären hätte ich wohl die Sorge gehabt alleine zu sein, aber gerade fühlte es sich kein bisschen nach Gefahr an. Ich weiß nicht ob es an ihren lächelnden Gesichtern lag, aber ich weiß definitive dass, das absurd klingen mag und verdammt Naiv, schließlich kann niemand versichern was deinem gegenüber durch den Kopf geht.
„Machen Sie sich mal keine Sorgen ich komme wohl zurecht." erwiderte ich mit einem falschen Lächeln was meine gegenüber dazu brachte breiter zu grinsen.
„Kann ich eben durch?" fragte ich den Typen der ganz seitlich saß. Er hatte noch kein einziges mal auf geschaut und nein ich wollte nicht seine Aufmerksamkeit erlangen, dass hab ich nun wirklich nicht nötig, aber er saß nun mal Ganz links und ich wollte nicht unbedingt zwischen zwei unbekannten Männern die großen Steine hoch krabbeln. Nach paar Sekunden hob er den Blick von seinem Handy und sah mir direkt in die Augen. Er sah für eine Millisekunde verwirrt aus bis es Schließlich klick bei ihm machte, er auf stand und mir Platz freimachte.
Ich lächelte ihn kurz dankend an und kletterte dann hoch. Es war echt unangenehm, denn ich konnte jeden einzelnen Blick von denen spüren als ich weiter lief, mein Rücken brannte förmlich.
Ich tastete nach meinem Handy und meinen Kopfhörern die ich dann anschloss und meinen Ohren somit die lauten Klänge von The Cab, wohlig seufzend, verpasste.
Ich kam noch nicht weit als ich ruckartig nach hinten gezogen und rumgewirbelt wurde.
Mir entfuhr ein unkontrollierter spitzer Schrei als ich gegen einen harten Brustkorb knallte.
Sofort ging ich paar Schritte zurück und sah dem Mann in die Augen, welcher ganz links saß.
Völlig verwirrt dauerte es bei mir einen Moment bis ich meine Kopfhörer aus dem Ohren nahm um seine Worte zu hören.
Er stoppte irritiert mitten im Satz und hielt eine mir bekannte Kette hoch.
„ Gehört sie dir? Wir haben die grade dort gefunden wo du saßt."
Ich faste mir an den Hals um mich zu vergewissern das sie wirklich an mir fehlte und nickte während ich sie ihm erleichtert abnahm.
„ Ja danke sie ist mir sehr wichtig."
entgegnete ich ihm danken und wollte sie mir sofort wieder anziehen. Was jedoch nicht durch dacht von mir war, da sie an einer Stelle gerissen war, wodurch sie mir auch vom Hals gefallen ist.
„Warte gib mal her ich Versuchs mal"
Er nahm sie mir aus der Hand ohne auf eine Antwort zu warten. Ich wollte ihm eigentlich zu Ohren führen was er sich hier doch erlaubte, unterließ es jedoch dabei, da er ja schließlich nur half und sich auch gar nicht erst hätte die Mühe machen können sie mir zu bringen.
Sie war ein Geschenk von meinen Eltern, welche zwar noch lebten, so ist es nicht, sie mir aber gaben damit ich immer das Gefühl haben konnte mutig sein zu können wann immer ich wollte oder musste.
Während er weiter meine Kette flickte musterte ich ihn genauer. Er hatte blondes volles Haar und einen gepflegten 3 Tage Bart. Sein Aussehen strahlte Ruhe aus und etwas anders was ich in dem Moment nicht genau deuten konnte. Er hatte einen schwarzen Hoodie und eine breite Hose an. Das sah verdammt gemütlich aus und ich beneidete ihn in dem moment. Leider hatte ich meine Jeans an statt meine Lieblings Jogginghose, welche in der Wäsche war.
Ich musste jedoch zu geben dieser Junge Mann vor mir sah gut aus ohne frage. 
„So das wäre jetzt fertig" seufzte er und hielt sie mir hin.
Während ich ihm die abnehmen wollte zog er sie wieder zurück und lief um mich herum.
„Warte ich lege sie dir direkt um"
Etwas baff, da ich diese Geste ganz und garnicht erwartet hatte hob ich nur wortlos meine Haare und überließ ihn seinem Tun.
Seine kalten Finger strichen über meinen Nacken und ich spürte wie ich wieder eine Gänsehaut bekam. Mein Atmen stockte, es fühlte sich plötzlich viel zu intim an. Ich war mir sicher er konnte mein Rassendes Herz hören. Er war so nah das ich seinen regelmäßigen, warmen Atem in meinem Nacken spürte und sein männliches sehr gut riechendes Parfüme in meine Nase stieg als ein Windstoß an uns vorbei zog.
Für das Parfüm bekommt er definitiv plus Punkte dachte ich noch bevor er wieder vor mich trat. Ich fasste an meine Halskette und sah ihm in seine außergewöhnlich leuchtenden grünen Augen.
Er wirkte völlig lässig als ließe er sich nie in Verlegenheit bringen was mich irgendwie ärgerte. Ich ärgerte mich das ein Fremder ohne etwas zu tun so auf mich wirken konnte das ich mich komplett überrumpelt fühlte.
Bevor es also noch komischer werden konnte als es schon war wollte ich schnell verschwinden.
„ Danke nochmal, schönen Tag eh Ehm Ihnen"
Verwirrt von mir selber wieso ich mich auf einmal so benahm strich ich mir eine Strähne hinter mein Ohr und lief Schellen Schrittes an ihm vorbei in der Hoffnung das er mein rot angelaufenes Gesicht nicht bemerken würde.
Irgendwie hatte ich das dringende Gefühl mich so schnell wie möglich von ihm zu entfernen. Ich weiß nicht was es war, aber mir wurde ruckartig ganz kalt als unsere Blicke sich trafen.
Jetzt wusste ich was er noch ausstrahlte. Er hatte irgendwie eine Aura bei der ich mich fühlte als müsse ich mich wie vor einem Raubtier in acht nehmen. Er hatte etwas gefährliches an sich was ich irgendwie nicht genau deuten konnte.
Ich lief weiter und merkte erst nach paar Metern, dass ich Idiot in die falsche Richtung lief, aber jetzt definitiv nicht wieder umkehren und an ihm vorbeilaufen würde. Ich hatte also keine Wahl und nahm den längeren Weg.
Ich sah nochmal schnell über meine Schulter zurück, aber er stand nicht mehr dort. Ob ich Erleichterung fühlte oder nicht wusste ich nicht genau.
Wieder mit meinen Kopfhörern in den Ohren versuchte ich mich irgendwie zufassen und sog die Luft ein um mich zu beruhigen. Ich war so durch den Wind, obwohl ich eigentlich gar keinen Grund dafür hatte. Ich wollte einfach nur noch so schnell ich konnte ins Bett.

In meinem Zimmer Schmiss ich mich auf mein Bett und brachte es so, scheußlich zum quitschen. Total müde entspannte ich mich für einen Moment und schlief darauf hin viel zu schnell ein.

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