Mein Dad fährt mit dem Wagen von Andrews Constructions und ich mit ihm. Eigentlich hätte ich ihn aufhalten müssen, aber das konnte ich nicht. Wie so vieles schaffe ich es nicht. Aber dieses Mal hielt mich die Angst um meinen Zwilling zurück. Wie ein gefrorener See zog mich die Angst in ein kaltes, schwarzes Loch. Als der Wagen anhält, steige ich sofort aus. Kann jedoch nicht mit meinem Dad mithalten. Ich sehe wie Jughead das Polizeirevier verlässt. Seine Begleiter verunsichern mich. Fred Andrews mit Sohn Archibald, den ich vor langer Zeit zum Letzten Mal gesehen habe, und keine andere als Elizabeth Cooper, die Schwester von Polly Cooper, Jasons potentieller Mörderin. "Jughead!", mein Dad läuft auf die Gruppe zu. Ich bleibe stehen, im Hintergrund. "Entschuldige, ich bin gleich gekommen als ich die Nachricht bekommen hab. Mein Telefon. Ich hatte vergessen den Akku letzte Nacht aufzuladen. Weißt du?" Alles starren ihn an. Mitleidig, enttäuscht. In mir macht sich Wut breit. Er belügt und betrügt alle, er hat nichts anderes verdient. Aber tief in meinem Inneren war das wohl der Moment in dem ich ihm verzieh. Er hatte keinen. Keinen der an ihn glaubte. Er brauchte wenigstens eine Person an seiner Seite, die er verletzen konnte und die trotzdem zu ihm zurück kehrte. Jeder brauchte eine solche Person. Und ich war eben seine. "Was ist denn passiert?", "Gar nichts. Schon alles okay. Mr.Andrews hat mich rausgehauen." Ich mustere Jughead. Müde, resigniert. Auch er schützt ihn. Sagt nicht mehr als nötig. "Was für einen Bockmist wollten die dir da anhängen? Wollen die dich in den Knast werfen wie deinen alten Herrn? Da ist drauf geschissen! Ich mach Keller fertig! Ich reiß ihm den Arsch auf", mit jedem Wort war er lauter geworden, aggressiver. Er versuchte sich durch die Gruppe zu drängen um zweifellos in der Polizeistation Streit zu provozieren. Ich zog unbehaglich meine Schultern hoch. Fred Andrews ging dazwischen, versuchte ihn zu beruhigen. "Er ist mein Sohn Fred! ", damit schubste er Andrews von sich und drehte sich Richtung Polizeirevier. "Du würdest das selbe für deinen Jungen tun!" Mein Dad setzte sich wieder in Bewegung. Jughead packte ihn am Arm. "Dad! Mach es nicht... schlimmer als es ist.", die Enttäuschung, die in diesem Satz mit schwang brach mir mein Herz. Ich musste gegen die Tränen ankämpfen. "Bitte.", flüsterte Jughead. Es klang verzweifelt und ich hätte es beinah überhört. Ich machte einen Schritt nach vorne. Blieb dann aber stehen. Dad und Jughead sahen sich an, dann nickte unser Dad. Er trat zurück. Paralysiert von Jugheads durchdringendem Blick. "Ja oke... Ja... gut....", er drehte sich von Jughead weg. Doch streckte die Hand nach ihm aus, "Kommst du? Kommst du Nachhause mit mir und Cam?" Er ging ein paar Schritte, wir starrten ihn alle an. Ich mit Tränen in den Augen, die sich langsam ihren Weg bahnten. Jughead würde nicht mit uns kommen. Doch keiner sprach das Offensichtliche aus, jeder unfähig einem gebrochenem Mann den letzten Rest seiner selbst zu rauben. "Er... Er kann bei uns bleiben Mr.Jones." Meine Augen wanderten zu Archie. Mein Dad drehte sich zu ihm herum. Die Trauer in seinem Blick nahm mir die Luft. "Wir habens ihm schon angeboten." Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. "Willst du das wirklich?" Ich sah auf. Die gebliebene Hoffnung würde meinem Dad ausgetrieben. Alle Blicke lagen auf Jughead, ich ertappte mich bei dem Wunsch er würde mit uns kommen. Unser Dad nickte. "Dann wäre es wohl das beste das es dir nichts ausmacht Fred." "Ganz wie du willst, FP.", ich schaute von Mr.Andrews zu Jughead. Er starrte auf den Boden und war bleich. "Das ist jetzt allein eure Entscheidung.", dankbar schenkte ich dem Mann ein Lächeln, doch weder sah er es noch währte es lange. "Ich komm mit dir Dad." Alle sahen überrascht zu Jughead. Jeder ungläubig wegen dem, was wir gehört hatten. Jughead trat zu unserem Vater, den Blick immer noch gesenkt. Dad fasste ihm an die Schultern. "Mein Sohn, hör mir zu.", er sah ihm in die Augen, "Ich tu alles was du willst. Ich krieg mich wieder in den Griff. Ich hole deine Mum und Jellybean wieder nach Hause. Dann wohnen wir alle zusammen. Versprochen." Ich begann zu weinen. Leise. Denn ich hatte all diese Worte schon gehört, hatte ihnen Glauben geschenkt. "Aber ich brauche noch etwas Zeit. Nicht viel. Nicht lange. Vielleicht einen Monat, höchstens zwei." Ich presste meine Faust vor meinen Mund um nicht doch ein Geräusch zu verursachen. Auch Jughead sah enttäuscht aus, schmerzerfüllt. Unser Dad umfasste sein Gesicht, "Hey, ich krieg das alles wieder hin. Oke? Du glaubst mir doch, oder?" Jughead kniff die Augen zu und meine Augen brannten. Ich wusste, dass er um seine Fassung kämpfte. "Ja, ich.. ich glaub dir Dad." Ich spürte das er log. Er log um ihn nicht zu verletzen, so wie ich mich immer enttäuschen ließ. Sie umarmten sich. Unser Dad, überfordert von der plötzlichen Zuneigung. Jughead sah mich über die Schulter hinweg an. Ich sah seine Trauer über seinen erneuten Verlust, den Verlust seines Vaters und viel schwerwiegender, den Verlust seiner Hoffnung. Ich sah ihm in die Augen, legte die rechte Hand über mein Herz und die linke hob ich zum Schwur, so wie wir es als Kinder immer getan hatten. Ich schwor ihm auf unseren Dad aufzupassen und er verstand. Dad ließ ihn schlißlich los, wand sich ab und ging. Glücklich. Ich sah noch kurz zu Jughead zurück, bevor ich ihm folgte.
DU LIEST GERADE
Good Lie
FanficWas wenn es noch eine Jones gäbe? Eine Jones die für ihren Vater einsteht und eine Serpent ist? Wie würde ihr Leben aussehen? Wird sie die Liebe in der Southside oder Northside finden? Wie wird sie ihre Freunde wählen? Wird sie sich selbst finden kö...