09| H A I L E E

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„Hallo Leute. Ähm ich bin Cameron", er sah mich direkt an und ich möchte gar nicht wissen wie meine Gesichtsfarbe aussieht, „einige von euch kennen mich bestimmt aus der Vorlesung von Mrs. Beyers. Ich studiere Lehramt hatte aber schon immer eine geheime Leidenschaft für die Kunst und bin durch einen Zufall in meinem ersten Semester hier als Modell gelandet. Entspannt euch einfach beim Aktmalen kann man wenig falsch machen, da ihr mich interpretieren könnte wie ihr das möchtet. In eurem Stil, ihr könnt Dinge dazu erfinden. Ihr könnt alles von mir malen oder es verstecken", er lachte. Mein Herz schlug beunruhigend schnell, besonders als er nach dem Gürtel des Bademantels griff. Hoffentlich kippe ich jetzt nicht einfach vom Stuhl. Akt malen ist eine Sache, Cameron nackt malen die andere. Wir haben uns geküsst, ich habe noch keine Ahnung was es bedeutet und mir bereits eine oder andere Mal ihn nackt vorgestellt. Gut ich habe ihn schon in Unterwäsche auf der Arbeit gesehen oder im Sommer in Badeshorts, aber noch nie nackt nackt. Das wird die Tagträume von ihn nicht unbedingt verbessern oder weniger werden lassen, wenn ich wirklich weiß wie er überall aussieht. Er striff den Mantel ab und er glitt über seine Haut zu Boden und kickte ihm vom Podest. Er stand direkt gegenüber und ich traute mich kaum den Blick abzuwenden, da er in meine Augen sah und ich in seine. Noch nicht eine Sekunde sank mein Blick tiefer. Wir beide hatte diesen winzigen Moment für uns bevor ich die Stimmen um mich herum wieder hören würde und nicht mehr so intensiv meinen Herzschlag spüren würde. Wenn er sich drehen würde damit jeder jede Perspektive aufnehmen konnte. Wenn dieser Moment zerbrach waren wir wieder in unseren Körpern angekommen und die Welt drehte sich. Jetzt gerade war hier die Hitze, wie im Diner. Was das auch für uns bedeuten würde, aber hier nach können wir nicht mehr nicht darüber reden. Und er dachte dasselbe. Nach diesem Kurs reden wir miteinander.

Ich griff nach meinem Bleistift und sah im Augenwinkel wie Nora mich anblickte. Sie grinste bis über beide Ohren und wenn mein Körper noch mehr Hitze erzeugen würde, dann würde er es jetzt tun. Sie wackelte unauffällig mit den Augenbrauen und ich war in Versuchung ihr den Stinkefinger zu zeigen. Nach der ersten Dreiviertelstunde gingen wir mit einigen anderen in Richtung der Toiletten. Nora wollte anschließend draußen eine rauchen und ich folgte ihr ins Freie. Wir setzten uns auf die Bank, auf der ich vorhin auf sie gewartet habe. „Na das nenne ich einen schnellen nächsten Schritt", lachte sie und ich schubste sie gegen die Schulter und ihr Lachen wurde lauter. Ich streckte meine Beine aus und überkreuzte die Knöchel. „Hör bloß auf. Ich sterbe innerlich vor Scham selbst ohne Kuss ist das komisch". „Immerhin keine Überraschungen für dich in naher Zukunft", witzelte sie. „Haha wie lustig. Wer weiß, ob ich ihn jemals wieder so sehen werde", ich setzte mich auf meine Hände. „Manches Mal spinnst du Hailee Anderson", sie stand auf und hielt mir ihre Hand entgegen, „komm lass uns deinen nackten Mann weitermalen", sagte sie. „Gott manchmal hasse ich dich", lachte ich und ließ mich von ihr wieder nach drinnen ziehen.

Das Zeichnen ging weiter. Im Hintergrund lief leise Musik und ein entspanntes Gemurmel entspannt. Cameron wirkte entspannt und dies übertrug sich auf uns alle. „Ah Hailee das ist wirklich sehr gut. Du bist sehr geschickt in den Details. Gerade die Handhaltung", lobte mich Mrs. Beyers und ich lächelte. „Danke", ich blieb beim Realismus während Nora sich vollkommen gehen ließ und ihn ihn einen Urwald setzte umgeben von Blättern und Pflanzen. Es hatte beinahe etwas von Tarzan, wobei sie seinen Körper mit Tattoos schmückte. Die echt gut aussahen. „Cameron das sollten sie sich ansehen später. Nora hier hat eine wirklich tolle Fantasie", sie lächelte und ging dann weiter. Ranken umhüllten Camerons Oberschenkel diese Ranken hatten Dornen und dazwischen flogen Federn, es sah wirklich krass aus. Ich löste meinen engen Pferdeschwanz und zwirbelte einen lockeren Dutt hoch sonst platzt mir noch bald der Kopf. Die Farben des Kohlestiftes haben meinen Fingerspitzen verfärbt und da ich mich bereits einige Mal im Gesicht gekratzt habe, werden auch dort Spuren zu finden sein. Ich bewegte meinen Nacken hin und her um ihn zu entspannen und sah dann an der Leinwand vorbei zu Cameron, der sich gerade streckte und auch in meine Richtung sah. Ein Grinsen befand sich auf seinen Lippen. Er fand das hier nur all zu komisch genauso wie Nora.

Es war kurz vor 11 Uhr am Abend, als wir den Kurs beendeten. Wir räumten zusammen den Raum auf und kurze Zeit später kam ein angezogener Cameron zurück, der zu mir und Nora herüberlief. Wir verabschiedeten uns gerade von welchen aus dem Kurs. „Na", sagte er zu uns. „Na", das kam von Nora und ich verdrehte die Auge. „Hallo", sagte ich nur noch immer peinlich berührt. „Ich dachte ich könnte dich nach Hause bringen?", bot er an, „dich natürlich auch Nora". „Ich habe ein Auto, aber danke. Ich fahre dann mal du weißt ja wie du nach Hause kommst", sie zwinkerte uns zu und wir trennten uns alle vor dem Gebäude. „Ein bisschen erinnert sich an Audrey", lachte er, „und ihr Bild war mega. Ich überlege sie zu fragen, ob es okay wäre mir das Ranken Feder Motiv wirklich stechen zu lassen", sagte er und ich schob die Hände in die Tasche meines Hoodies. „Klingt nach einer guten Idee. Es war echt krass", erwiderte ich. „Nicht dass mir deines nicht auch gefallen hat Hales, aber deines konnte ich mir nicht so genau ansehen", gestand er. „Wieso?", fragte ich verwirrt. Wir waren in einem Park am Campus angekommen. „Musst du direkt nach Hause? Ich habe gehofft wir können die Gelegenheit nutzen uns reden? Wir könnten uns auf die Bank setzen. Ich weiß es ist spät und nicht unbedingt warm, aber bei dir wohnt Audrey und bei mir", er ließ den Satz offen. „Mein Bruder", beendete ich, „nein lass uns ruhig setzen", ich deutete auf eine Bank in der Nähe des Brunnens. Ich zog mein Haargummi raus und striff es über mein Handgelenk. Er setzte sich dicht neben mich, dass ich seine Körperwärme durch meine Leggins spüren konnte. „Ich wollte dein Bild nicht so genau ansehen, da es mir direkt verraten würde wie du zu mir stehst. Man kann so viele Emotionen sehen, wenn jemand ein Portrait von einem malt, wenn da Gefühle im Spiel sind. Und wenn da etwas ist, wollte ich es von dir hören und nicht sehen", erklärte er mir. 

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