Kapitel 43

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Die Woche verging schleichend. Es passierte nichts spannendes und meine Mutter war völlig überdrehte und vollkommen versunken in ihre Hochzeitsplanung, um zu merken das ich die ganze Woche ein wandelndes Wrack war. Erst am Freitag bemerkter sie, das es mir nicht gut ging und musterte mich kritisch.

„Alles in Ordnung?" fragte sie kritisch. Ich nickte und versuchte Augenkontakt zu vermeiden. Meine Beziehung zu meiner Mutter ist komisch. Wir leben im gleichen Haus, aber reden nicht miteinander. Und wenn wir es tun streiten wir. Wir ignorieren uns so gut es geht. Mike versucht das beste raus zu machen und Maddie ist und bleibt einen Bitch.

„Emma sei bitte ehrlich, wir haben doch sonst immer offen miteinander geredet." ich lachte auf, will sie mich verarschen.

„Mum mir gehts die ganze Woche komplett scheiße und dir fällt es nicht auf und jetzt auf einmal willst du darüber sprechen, wie in alten Zeiten. Ich weiß nicht ob es bei dir noch nicht angekommen ist, aber die alten Zeiten sind lange vorbei." Sie war verletzt über meine Worte und seufzte.

„Du willst wirklich nicht das ich glücklich werde oder?" ihre Stimme war so verletz, aber davon wollte ich mich nicht beeinflussen lassen.

„Doch, warum sollte eine Tochter das nicht wollen. Ich will auch glücklich sein, aber ich suche mir deswegen auch keine neue Mutter und tu so als hätte davor nie eine andere gehabt oder?" es ist komisch wir streiten sind aber ganz ruhig dabei. Enttäuscht nahm sie ihre Lesebrille ab.

„Du siehst das ganz falsch. Ich habe deine Vater über alles geliebt, aber er liegt nunmal im Koma und die Chancen das er aufwacht sind gering. Ich versuche nur wieder glücklich zu sein. Ich leugne deine Vater nicht und ich werde ihn niemals aufhören zu lieben. Es ist sehr schwer zu erklären wie ich mich fühle und ich denke, du bist noch nicht reif genug um sowas zu verstehen." sie zwang sich ein Lächeln auf, was ich nicht erwiderte.

„Hast du doch mal gefragt wie ich mich dabei fühle? Hast du auch nur eine Sekunde an mich gedacht? Ich bin ein Kind Mum, ich brauche meine Vater. Ich brauche meine Mutter, aber im Moment habe ich keine davon. Ich bin allein, sehr allein. Mein Leben ist ein Scherbenhaufen. Aber hey meine Mum will glücklich sein. Weißt du ich war bei Dad." ihre Augen öffneten sich ruckartig.

„Ja ich war da. Nach zwei Jahren habe ich es geschafft in einem Auto zu sitzen ohne eine völlige Panik Attacke zu bekommen. Nach zwei Jahren. Ich bin hin und..." ich musste kurz eine Pause machen.

„Ich bin hin und habe ihn verflucht. Ich habe ihn angeschrien. Weil ich so verzweifelt war. Ich habe ihn die Schuld für alles gegeben, dass er mein Leben ruiniert hat. Denn wie du sagt ich bin noch nicht reif genug, ich bin ein Kind. Ich bin Kind was sein Vater verloren hat und ich bin nicht wie du die schon breit ist wieder glücklich zu sein." in den Augen meiner Mutter sammelten sich Tränen.

„Aber ja Mum mir geht es gut, ich hoffe du wirst glücklich." damit verließ ich den Raum. Ich habe lange nicht mehr so ausführlich und vor allem ruhig mir meine Mutter gesprochen. Ich denke ich war auch noch nie so offen, den als das mit meinem Vater passiert ist habe ich mich sehr zurück gezogen. Ich denke meine Mutte hat nie begriffen das ich auch jetzt noch schwer darunter leide, das ich nicht wie sie bereit bin weiter zu leben.
Was ein wunderbarer Start ins Wochenende.

Mein Handy vibrierte und es war Ally.

„Hiiiii" entgegnete mir eine völlig aufgekratzte Ally. Sie hatte sehr sehr gute Laune.
„Also ich habe Neuigkeiten, du packst jetzt deine Sachen und wir fahren das Wochenende über weg.

„Warte was? Wohin?" ich war völlig verwirrt.

„Also Fynns Eltern haben eine kleine Hütte in den Bergen und die haben uns erlaubt da hin zu fahren, also haben wir direkt dich und Heath auch eingeladen. Ich akzeptiere kein nein und joar."

„Was sagte deine Mum dazu?"

„Ich habe gesagt das es deine Hütte ist und das nur wir fahren upsi." ich fing an zu schmunzeln.

„Oki."

„Gut dann bis in 20 Minuten." dann legte sie auf. Erst jetzt fing mein Hirn an zu denken. Fahren? Auto fahren? Ok ruhig Emma, du bist schon öfters mir Heath gefahren. Du packst das.

Schnell packte ich alles zusammen und kaum war alles gepackt klingelte es schon.

„Hallo Ally?" sagte meine Mutter leicht verwirrt. Ich hatte ihr nicht Bescheid gesagt. Schnell ging ich die Treppe runter.

„Wir fahren in die Berge bis Sonntag." ohne mich vernünftig zu verabschieden schloss ich die Tür. Ally schaute mich giftig an.

„Was?"

„Du könntest etwas netter sein."

„Nein kann ich nicht und du meine Liebe bist auf meiner Seite, egal was ist schon vergessen?" Sie verdrehte die Augen. An der Straße stand ein großer Jeep. Ich blickte verwirrt zu Ally.

„Ich dachte Heath fährt." Panik kam in mir auf. Mein Herz fing zu rasen an.

„Hi Emma." strahlte mich Fynn an welcher den Kofferraum für mich öffnete. Ich schluckte schwer. Auch Heath tauchte hinter ihm auf. Er lächelte mich an und nahm mir meine Tasche ab. Ally stieg vorne ein und Fynn klemmte sich hinters Lenkrad. Ängstlich schaute ich zu Heath.

„Ich kann das nicht." meine Knie wurden weich und ich begann zu schwitzen. Heath nahm meine Hand.

„Doch kannst du, mit mir bist du schon gefahren, mehrmals und jeeps sind sehr sicher. Und du sitzt hinten, also bist du doppelt gesichert." Versuchte er mich zu beruhigen. Ich schüttelte ängstlich den Kopf.

„Komm." er öffnete meine Tür und wartet geduldig, bis ich einstieg. Das Auto war sehr geräumig von immer, aber ich war trotzdem voller Panik. Kaum saß ich startete Fynn den Motor. Voller Angst sprang ich auf und wollte raus.

„Fynn du Idiot mach den Motor aus." schnauzte Heath und Ally lachte auf.

„Alles gut Emma Fynn fährt sehr vorsichtig und sehr abgelegene Straßen, es wird nichts passieren." sprach mir Ally aufmunternd zu. Ich schluckte schwer. Endlich saß auch Heath im Auto. Es war komisch zwischen uns. Er legte seine Hand auf meine Oberschenkel und streichelte ihn, aber es fühlt sich nicht so an wie sonst. Es hat sich die ganze Woche nicht wie sonst angefühlt. Wir haben uns nur in der Schule gesehen und wir habe uns nicht geküsst garnichts. Ich will nicht das es mit uns kaputt geht, er tut mir gut.

Fynn startete den Motor und ich atmete tief durch, du kannst das Emma, ganz ruhig. Als er anfuhr griff ich panisch nach Heath Hand. Er setzte sich auf den Sitz in der Mitte und legte beruhigen einen Arm um mich.

Die Autofahrt war eine Hölle, ich habe die ganze Zeit Angst gehabt und bei der kleineren Kleinigkeit einen Anfall bekommen. Alle waren genervt und Heath konnte mich nicht beruhigte. Egal wie sehr er mich ablenkte, oder Ally oder Fynn. Nach zwei langen Stunden waren wir endlich da. Erleichtert steige ich aus und setzte mich erstmal auf die Treppen, welche zum Haus hoch führten. Ich konnte endlich wieder atmen.

Oh Honey!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt