Kapitel 13

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Ich stand in der Küche und wartete, dass das Popcorn fertig wurde. Yuna hatte mir geschrieben, dass sie heute bei ihrem Freund bleiben müsse, und sie morgen schon früh wegfahren würden. Deshalb hatte sie mir ein bisschen Geld überwiesen, damit ich am Wochenende nicht verhungerte. Kuroo lag auf der Couch im Wohnzimmer und suchte gerade einen Film aus. Ich musste plötzlich lächeln. Vielleicht wegen dem betörenden Geruch des Popcorns, oder weil ich mich gerade unglaublich sicher fühlte. Ich konnte es nicht sagen, aber es war mir auch egal. Seit Kuroo hier war, hatte ich unglaublich viel Spaß, obwohl wir nur dasaßen und redeten. Ich dachte seitdem auch nicht mehr an Blake. Bis auf jetzt. Das Lächeln verschwand. Und auch die Wärme. 
Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch. "Das war nichts. Ich sollte mich nicht so aufregen, ist doch egal... außerdem ist Kuroo hier, nicht Blake", flüsterte ich in mich hinein und öffnete die Mikrowelle. 
Mit der Popcornschüssel schmiss ich mich zu Kuroo auf die Couch, und fragte ihn, welchen Film er ausgesucht hatte. Er schmunzelte eine wenig. "Naja... schlag mich jetzt nicht... aber vielleicht, eventuell >House of Wax<", meinte er und sah mich entschuldigend an. "Nein", sagte ich und sah ihn gespielt wütend an. "Das schau ich nicht! Ich werde wochenlang Albträume haben, Tetsuro! Tu mir das bitte nicht an", erklärte ich und setzte einen flehenden Blick auf. Er ließ sich zurückfallen und breitete seine Arme aus. "Wenn du zu viel Angst hast, kannst du dich gern an mich kuscheln", lachte er und warf mir einen entschiedenen Blick zu. "Träum weiter", murmelte ich, und wollte ihm die Fernbedienung wegnehmen, doch er hielt sie hoch und startete den Film. Ich hasste Kuroo gerade ein bisschen. Ich erschrak ungefähr zehn mal, wegen Sachen, die nicht als Jumpscares gedacht waren. Mein Herzschlag wurde immer schneller und ich sah überall in der dunklen Wohnung diesen Typen, der das Mädchen und ihren Freund in die Stadt gebracht hatte. Ich war mir fast sicher, dass er einer der Zwillinge war. 
Plötzlich spürte ich irgendwas an meiner Schulter und erlitt einen halben Herzinfarkt, obwohl sich herausstellte, dass es nur Kuroos Arm war. "Ich bring dich um", flüsterte ich ihm zu, woraufhin er auflachte. "Ach ja? Probier's", erwiderte Kuroo und schloss mich in seinen Arm. Ich fühlte mich auf einmal etwas sicherer, und mein Puls senkte sich wieder. "Wieso steigen die überhaupt bei einem Fremden ein, der ein Messer dabei hat? Ist doch klar... dass das nichts Gutes heißt", beschwerte ich mich und sah Kuroo wütend an, so als ob er was dafür konnte. Schon wieder lachte er. "Also erstens hat er ihnen doch gar nichts getan, er ist halt ein Messer-Freak. Und zweitens ist das der Punkt von Horrorfilmen, wie soll man denn aus normalen Alltagssituationen etwas Gruseliges machen?", flüsterte Kuroo und streichelte meinen Arm. "Das ist doch völlig unglaubwürdig...", murmelte ich und fixierte mich wieder auf den Film. Warum gingen diese Idioten in irgendein Museum einer fremden Stadt? Wie dumm kann man sein? "Wenn es so unglaubwürdig ist, Chibi-chan, wieso hast du dann Angst?", hauchte Kuroo und kicherte ein bisschen. Ich spürte, wie ich rot wurde. "Ich habe Angst. Das ist... nur... uh-", versuchte ich mich rauszureden, wodurch Kuroo nochmal lachte. "Angsthase~~~", summte er und lächelte frech.
Bei einigen Jumpscares bin ich so sehr erschrocken, dass ich Kuroo mit etwas Popcorn beworfen hatte, und am Ende des Filmes saß ich beinahe zitternd da und wagte es nicht, mich zu bewegen. "Er wird kommen. Der Typ aus dem Film wird herkommen, und uns zu Wachsfiguren machen. Die haben bestimmt überlebt", murmelte ich vor mir und drückte mein Gesicht in ein Kissen. "Ja bestimmt.... siehst du, da hinten steht er!", rief Kuroo und drückte plötzlich meine Schultern zusammen. Ich schrie auf, und Kuroo lachte mich lauthals aus. Ich schlug ihm gegen den Arm und starrte ihn böse an. "Warum ist das Licht eigentlich aus? Wann haben wir entschieden, dass es aus sein soll?", fragte ich und drehte mich von ihm weg, um besser ins Wohnzimmer blicken zu können. Kuroo lachte schon wieder leise. "Warte kurz...", er stand einfach auf, und mich durchzog irgendwie so eine Kälte... "Tetsuro, wohin gehst du? Komm wieder her!", rief ich, und umklammerte mein Kissen noch mehr. Er verschwand in der Dunkelheit. Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt... okay, komm schon, Amara! Das ist ein Film. Keiner von denen, wird im Haus deiner Tante auftauchen. Keiner von ihnen! Ich atmete tief durch, und das Licht ging auf einmal an, und ich zuckte wegen der plötzlichen Veränderung meiner Umgebung zusammen. Kuroo lachte laut, und schmiss sich wieder neben mich auf die Couch. "Nah also, Chibi-chan. Ich habe nachgesehen, keine psychisch kranken Massenmörder hier. Du kannst dich also beruhigen", erzählte er mir, und zwinkerte mir neckend zu. Ich rollte die Augen und streckte mich. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits halb elf war. "Hast du Hunger?", fragte ich Kuroo und gähnte ein bisschen. "Kommt drauf an... bestellst du was, oder kochst du?" Ich biss mir auf die Zunge, um ihm nichts an den Kopf zu werfen, und griff erneut nach meinem Handy. "Dann esse ich also allein Sushi, auch gut", beschloss ich, und wählte gerade den Lieferservice. Als ein Mann abhob, und nach meine Bestellung fragte, verlangte ich nach zwölf Gurkenmakis und einer Portion Hühnernudeln. Ich wollte gerade meine Adresse sagen, doch Kuroo nahm mir das Handy aus der Hand. "Ich hätte gern noch eine zweite Portion Hühnernudeln und vier Frühlingsrollen", bestellte er fröhlich und zeigte mir frech die Zunge. Ich schüttelte nur meine Kopf und ging zu meinem Rucksack, um mein Portemonnaie zu holen.
Erst jetzt realisierte ich, dass ich während des ganzen Filmes fast mit Kuroo gekuschelt hatte. Sofort errötete ich, und mir unglaublich heiß. Was war das denn gewesen? Ich lag quasi in seinem Arm, und er hat meinen irgendwie gestreichelt. Was zum... Was war da passiert? Warum hatte ich das nicht gemerkt? Mir wurde noch ein Stück heißer, und in einem Spiegel erkannte ich, dass meine Wangen unglaublich rot waren. Besonders im Gegensatz zu meinem sonst eher bleichen Gesicht. 
Plötzlich tauchte Kuroo hinter mir auf, und ich knallte mit meinen Kopf ordentlich gegen sein Kinn. "Ouch, verdammt, Chibi-chan", fluchte Kuroo und hielt sich die Hand ans Kinn. "Scheiße, tut mir leid!", entschuldigte ich mich sofort und hielt wie aus Reflex ebenfalls meine Hand an sein Kinn. Logischerweise berührte meine Hand dabei seine, und sofort breitete sich Wärme in meinem ganzen Arm aus. Seine Hand war unglaublich geschmeidig, aber gleichzeitig auch irgendwie rau... Ich schob meine Finger weiter nach vor, um sein Kinn auch wirklich berühren zu können, und seine Finger streiften dabei meine Handfläche, da er seine Hand wieder senkte. Mir fiel auf, dass meine Hand viel kleiner war, als seine. "T-tut es noch weh?", fragte ich zögerlich, behielt meine Hand aber an seinem Kinn. "Naja, deine Hand ist ganz schön kalt, die kühlt das Ganze ein bisschen. Aber besonders weh getan hat es sowieso nicht...", Letzteres murmelte er eher, und er zog meine Hand wieder weg. Er griff aber nicht auf meine Handgelenk, sondern seine Finger glitten meinen Handrücken hinauf und er umfassten die untere Hälfte meiner Finger. Er zog meine Hand etwas nach unten, ließ mich aber nicht los. Sein Blick löste sich von unseren Händen und wanderte direkt in meine Augen. Es schien so, als würde er durch mich hindurch starren, so intensiv war sein Blick. Das Kribbeln in meinem Arm breitete sich auf meinen gesamten Oberkörper aus, und ich fühlte, wie mich auch Wärme durchzog. Sein Geruch lag in meiner Nase, und er kam mir irgendwie immer näher. Sein Gesicht stand kurz vor meinem, und ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Nase und meinen Wangen. Ich schaute ein bisschen weg, sodass ich seine Augen nicht mehr sehen konnte. Ich war gerade völlig nervös. Mein Herzschlag wurde immer schneller, und plötzlich kam mir die heutige Situation mit Blake wieder in den Sinn. Sofort wurde ich unruhig, und ich fühlte mich wieder unwohl. Ich drehte mich weiter von Kuroo weg, und flüsterte: "T-tetsuro ich-" "Alles gut, ich hätte nicht- also... tut mir leid", erwiderte Kuroo sofort unfassbar leise, sodass ich ihn gerade noch hören konnte. "Entschuldige dich nicht... an jedem anderen Tag hätte ich-", murmelte ich zurück, und sah ihn wieder an. "Hey... du brauchst dich nicht zu rechtfertigen...", hauchte er, und seufzte ein bisschen. Dann richtete er sich wieder auf. Seine Zunge glitt über seine Lippen und er ließ schließlich auch meine Hand los. Er drehte sich um, und ging Richtung Küche. Die Wärme verließ meinen Körper, und ich begann zu zittern. "Scheiße", seufzte ich und lehnte mich gegen die Wand. Ich dachte an die Nähe zurück, die gerade zwischen mir und Kuroo bestand, und mein Herzschlag verschnellerte sich wieder.  Ich seufzte und lächelte unwillkürlich. 

Meine Tür klingelte, das musste der Lieferant sein. Ich griff mir meine Brieftasche und ging Richtung Haustür. Auf dem Weg sah ich Kuroo, der gegen eine Theke gelehnt in der Küche stand, und ein Glas Wasser trank. Er lächelte mich an, und ich erwiderte seinen Blick, dann öffnete ich die Tür. Ich hatte keine Chance einen Blick auf die Person zu erhaschen, denn sie trat sofort ein. Zuerst schlugen meine Alarmglocken, und ich wollte Kuroo rufen, doch dann erkannte ich Blake. Sofort fuhr ein Schauer über meinen Körper und ich verspannte mich. "Was willst du hier? Und warum kommst du einfach rein?", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme. "Hey, Mara, bitte...", begann Blake zu reden und machte einen Schritt auf mich zu. Ich wollte zurücktreten, um den Abstand beizubehalten, aber ich stand bereits an einer Wand. Verdammt... "Du meintest doch, dass du heute Spaß hattest! Und es tut mir wirklich leid, was danach passiert ist... aber-", redete er weiter, doch Kuroo schnitt ihm das Wort ab: "Es ist also was passiert" Kuroo knurrte regelrecht, und stand innerhalb von Sekunden neben mir. "Kuroo-san? Was machts du hier?", fragte Blake absolut verwundert, und sah mich ebenfalls fragend an. "Oh, das sollte ich eher dich fragen", zischte Kuroo, und ich sah, wie er sich absolut verspannte. Er lehnte sich etwas nach vorne, und nahm eine aggressive, angriffsbereite Haltung ein. "Ich bin offensichtlich wegen Mara hier", erwiderte Blake und lächelte. Ich zuckte zusammen, als er noch einen Schritt auf mich zu machte. Sofort baute sich Kuroo zwischen uns auf, und schob mich noch etwas mehr hinter ihn. "Komm ihr bloß nicht zu nahe. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber womit auch immer, du hast ihr Angst gemacht. Also hau einfach ab, dich braucht hier keiner", knurrte Kuroo und verspannte sich noch etwas mehr. Blake lachte kurz. "Es ist genaugenommen nichts passiert, außerdem bin ich nur hier, um mich zu entschuldigen", erklärte er und sah an Kuroo vorbei in meine Augen. "Das glaubst du doch selbst nicht...", flüsterte Kuroo, entspannte sich aber etwas. "Wie gesagt, es tut mir einfach leid, und sobald du bereit bist, würde ich gerne mit dir reden", meinte Blake und seufzte. "Dann geh ich mal...", er verließ das Haus genauso schnell, wie er es betreten hatte, und ich war völlig verwirrt und überfordert. "Erzähl mir jetzt bitte endlich, was passiert ist. Ich will wissen, warum dieser Dreckskerl hier war", knurrte Kuroo, doch hielt Inne, als er mir in die Augen sah. Ich spürte, wie sich Wasser in ihnen sammelte, und hasste mich dafür gerade. Ich rannte hoch ins Badezimmer und schloss mich darin ein. Ich blinzelte so schnell ich konnte die Tränen weg und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht anfahren. Ich war nur... ich weiß auch nicht...", hörte ich durch die Tür. Man konnte Kuroos Sorge in seiner Stimme hören. Ich kam heraus, und umarmte ihn, bevor ich überhaupt realisierte, was ich tat. Ich wollte mich von ihm lösen, und mich entschuldigen, doch bevor ich das tun konnte, zog er mich näher an sich. Seine Arme umschlossen meinen unteren Rücken und meine Schultern, meinen Kopf drückte er damit gegen seine Brust. Ich hörte seinen schnellen, ungleichmäßigen Herzschlag, und schlang meine Arme auch fester um ihn. Sein Kopf ruhte auf meinem, und ich spürte seinen Atem auf meinem Scheitel. "Ich mach mir nur Sorgen, Chibi-chan...", flüsterte er, und zog mich noch etwas fester an ihn. Ich spürte, wie meine Augen wieder nass wurden, und ich murmelte zurück: "Tetsuro... du musst dir nicht solche Sorgen wegen mir machen... ich finde das wirklich süß und so, aber ich will nicht, dass du meinetwegen noch irgendwie in Schwierigkeiten gerätst oder so..." Er schnaubte kurz, und streichelte mir über den Rücken. "Ich pass schon auf... keine Sorge", erwiderte er, und küsste meinen Scheitel. Mein Herz begann unglaublich zu rasen, und seinen tat es ihm gleich. "T-tetsuro, ich-", begann ich, doch die Haustür klingelte, wodurch wir beide ein wenig erschraken, und zurücksprangen. Besser gesagt, ich sprang zurück, Kuroo drehte sich nur kurz um, und und torkelte ein wenig.

Diesmal war es tatsächlich der Lieferant, und wir saßen nur schweigend auf Couch, und aßen unser Essen. "Also...", unterbrach er diese überaus peinliche Stille, und brachte sich wieder in eine gemütliche Position. "Willst du noch einen Film schauen?" Ich sah ihn kurz skeptisch an. "Okay, aber ich suche aus. Und es wird ganz sicher kein Horrorfilm, dann würde ich gar nicht mehr schlafen können...", erwiderte ich, und schaltete irgendeine Komödie von Netflix ein.
Kuroo stahl mir immer wieder ein paar Gurkenmaki-Rollen, woraufhin ich ihm eine Frühlingsrolle wegnahm. "Ach keine Sorge, hab' extra vier genommen, damit du auch welche essen kannst", lachte er, und nahm mir noch ein Gurkenmaki weg. 
Während des Filmes veränderten wir beide ständig unsere Positionen, sodass wir irgendwann schon wieder nebeneinander lagen. Obwohl ungefähr zwanzig Zentimeter Abstand zwischen uns bestanden, verschnellerte sich mein Puls, und ich nahm Kuroos Geruch wahr...


--- So, ich weiß, es ist seeeeehr dramatisch beschrieben, aber was soll ich sagen? Ich lebe für Drama, Klischee und Liebes-Dreiecke. Twilight, Talon, oder Vampire Dairies, bei allen hab ich ständig meine Meinungen geändert... hier ist der Ausgang zwar mehr oder weniger klar, aber es macht trotzdem Spaß, das zu schreiben :) ---

You are my O² {Kuroo x Oc}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt