XXV. Aufgehen

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Ich wurde geweckt durch die Sonnenstrahlen, welche sich ihren Weg durch die Vorhänge suchten. Tobio lag neben mir. Er schlief noch, was mich etwas wunderte.

Mit einem leisen Gähnen rollte ich mich auf den Bauch und begutachtete sein attraktives Gesicht. Bei der Erinnerung an vergangenen Abend wurde ich rot, auch wenn es keinen Grund gab, mich zu schämen.

Ich robbte näher an meinen Freund, küsste seine Nasenspitze und lachte leise, als er diese im Halbschlaf krauszog.

Grummelnd erwachte er. „Schaust du mir beim Schlafen zu?"

Leise kichernd streichelte ich über seinen nackten Rücken. „Vielleicht?"

„Stalker."

„Sagt ja genau der Richtige", schnaubte ich belustigt und erinnerte ihn an den Morgen zuvor.

Tobio setzte sich auf. Der Stoff rutschte an seiner unbekleideten Haut herunter. „Ich muss vor dem Frühstück nochmal ins Zimmer", dachte er laut mit einem Blick auf seine Trainingssachen über der Stuhllehne.

Nickend erhob ich mich und hüllte mich in den Stoff der Bettdecke. Mein Freund warf mir einen neugierigen Seitenblick zu und sofort zeichnete sich ein süßer, rötlicher Schleier auf seinen Wangen ab.

Ich beugte mich ihm entgegen, gab ihm einen kurzen Kuss und klaubte frische Kleidung zusammen, ehe ich mich ins Badezimmer verzog.

Der Anblick der Duschkabine trieb mir wohlige Schauer über den Körper. Flashbacks brachen über mir herein, ließen mich erröten und mein Inneres nach einer Wiederholung betteln. Nachdem wir nun den ersten Schritt zusammen gegangen waren, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir auch weitergehen würden.

***

Tobio erwartete mich bereits. Er lächelte mich an, locker an den Schreibtisch gelehnt.

Mein Herz machte einen kleinen Freudentanz bei der Erkenntnis, dass ich diejenige war, die es schaffte, seine sonst so finstere Miene zu vertreiben.

Wir wollten gerade die Tür öffnen, als es zaghaft klopfte.

Verunsichert tauschten wir Blicke. Bestimmend legte ich meine Hand auf Tobios Brust und drückte ihn außer Sichtweite, ehe ich dem Besucher öffnete.

Ich drehte den Schlüssel und zog mit einem „Guten Morgen" die Tür auf.

Shoyo lächelte mir entgegen und wünschte mir ebenfalls einen guten Morgen: „Weißt du, wo Kageyama ist?"

Erleichtert seufzte ich. Tobio trat hinter mir aus dem Schatten. „Guten Morgen, du Zwerg!"

„Kageyama! Da bist du! Du hast heute nicht im Zimmer geschlafen, da hab' ich mir Gedanken gemacht."

Und dann tat Tobio etwas, womit niemand rechnen würde. Er wuschelte durch Shoyos orange Haare. „Tut mir leid, Shrimp. Ist spät geworden."

Mit diesen Worten verabschiedete er sich von uns und schlenderte in Richtung Zimmer, jedoch nicht, bevor er mir noch einen Kuss auf die Stirn gab.

„Da ist jemand aber gut drauf." Shoyo blickte erst seinem besten Freund hinterher, ehe er mich neugierig musterte.

Schulterzuckend grinste ich ihn an und zog ihn hinter mir her in Richtung Frühstück.

***

Die Spannung der Spiele am heutigen Tag war merkwürdig schwermütig. Jedes Team, jedes Mitglied, eiferte mit sich selbst, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Mein Team hatte bereits drei von vier Sätzen verloren, obwohl sie sich voll reinhängten.

Die Leistungen der Fukurodani und der Nekoma stachen jedoch ins Auge. Einzelne, ausgewählte Spieler machten einiges wett. Es war die letzte Gelegenheit, vor den Entscheidungen für das Frühlingsturnier gegen die beiden Teams zu trainieren.

Nicht genug (Kageyama x OC) | Haikyuu Fanfiction | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt