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,,Bloom. Aufwachen du Schlafmütze, es ist schon spät." sagt eine sanfte Stimme, doch als ich nicht reagiere, werde ich plötzlich an meinen Schultern gerüttelt. Laut grummelnd und wie gerädert wache ich auf und blicke in Floras grüne Augen. ,,Na endlich, ich dachte schon, ich muss einen Eimer Wasser holen." sagt sie fröhlich wie immer. ,,Soweit kommt es noch." erwidere ich lächelnd. ,,Was war denn los, sonst stehst du dich immer früh auf?" ,,Ich...ich bin gefühlt erst vor einer Stunde eingeschlafen." ,,Hast du wieder zu viel nachgedacht?" ,,Das wird es wohl sein." ,,Ach Bloom, du machst dir viel zu viele Gedanken, ich weiß es ist nicht leicht, aber wir schaffen das schon. Schon bald ist Valtor besiegt und du hast wieder einen seligen Schlaf." redet Flora während sie ins Bad verschwindet. ,,Wenn es nur Valtor wäre..." flüstre ich und sehe traurig auf meine Hände. Die Wahrheit? Im Moment läuft alles schief. Ich habe Schlafprobleme, seit Dakar habe ich oft Angst, Angst das Dark Bloom jemals wiederkehrt, Angst vor Valtor, Angst vor der Wahrheit, Angst um meine Familie, dass ich sie niemals kennenlernen werde, Angst meiner Bestimmung nicht gerecht zu werden. Angst alle zu enttäuschen, nicht perfekt zu sein. Jeden Tag lebe ich mit einer Maske, sie wahrt meinen Schein, dass es mir gut geht, ich klarkomme und alles leicht nehme, doch darunter stecke ich, die Angst hat und nicht stark sondern schwach ist. Und niemand ist da und merkt es, dazu ist mein Spiel zu perfekt. Mein wahres Ich, ich verdränge es jeden Tag, zu viel Angst, dass ich die Kontrolle verliere, mich verliere, meine Freunde, alleine da stehe, alleine in einer großen Welt, in der es keinen Platz sonst für mich gibt. Ich will alles immer richtig machen, doch manchmal mache ich alles falsch. In Wahrheit bin ich nicht stark, ich bin schwach, sehr schwach, am brechen. Keiner merkt es. Mit jedem Tag, jedem Atemzug wird diese Leere erdrückender. Die Angst nicht die zu sein, die ich sein soll, die Angst nicht geliebt zu werden, alleine zu sein. Die Angst etwas falsch zu machen, Leute zu verletzten, die Angst einfach alles zu verlieren.

Bedrückt steige ich aus meinem Bett und gehe an meinen Schrank. Ein neuer Tag, eine neue Prüfung. Jeden Tag ein neues Geheimnis, eine neue Hürde, doch ich werde kämpfen und wenn ich gegen meine eigenen Dämonen kämpfen muss, ich werde die Kontrolle nicht verlieren.

Heute habe ich mich passend zu meiner Stimmung für ein schwarzes kurzes Kleid entschieden, mit schwarzen Pumps. Meine Haare lasse ich offen und nur Wimperntusche findet den Weg in mein Gesicht. Es ist wirklich anstrengend.

Fertig angezogen gehe ich mit den Winx zum Speisesaal. Frühstück, wie sehr ich mich doch freue. In Gedanken vertieft löffle ich mein Müsli und nehme nichts mehr um mich herum wahr. Wie versteinert, nicht anwesend sitze ich am Frühstückstisch und höre nicht, ich bin in meinen Gedanken gefangen und entfliehe der realen Welt. Tausend Gespräche um mich herum, doch keines interessiert mich. Was wird die Zukunft wohl bringen? Wird sie gut enden oder schlecht? Werde ich mein Glück finden, oder werde ich ein für alle Male besiegt werden, oder werde ich alles und jeden ins Chaos stürzen?

,,Na träumst du noch?" fragt mich Stella und tippt gegen meinen Arm. Völlig abwesend und verwirrt kehre ich zurück ins Hier und Jetzt und schaue sie mit großen Augen an. ,,Träumst du?" fragt sie nochmal. ,,Ja, ich habe gerade geträumt." lüge ich und schaue wieder auf mein Müsli. ,,Wisst ihr, ich habe eigentlich gar keinen Hunger mehr, ich gehe kurz nochmal aufs Zimmer, wir sehen uns dann im Unterricht." ohne eine Antwort abzuwarten stürme ich los und gehe in mein Zimmer. Bis zum Unterricht sind noch 20 Minuten. Ich bin so müde und traurig. Das mit Eraklyon steckt mir immer noch in den Knochen. Ja, Sky und ich waren in Omega, zusammen, haben geredet, aber es ist nicht mehr so wie früher, mein Vertrauen ist verschwunden und ich fühle mich nicht mehr geliebt von ihm. Ich weiß nicht, ob ich diese Beziehung überhaupt noch will, denn sie macht mich nur noch unglücklich und nicht mehr glücklich. Und von wegen, er sagte, dass Diaspro verbannt sei, doch sie kriecht immer noch froh und munter auf Eraklyon rum und erzählt immer noch, sie sei mit Sky zusammen und ich sei Schnee von gestern. Und obwohl ich Sky darauf angesprochen habe, lügt er oder beschönigt es, sagt es sei doch nur dummes Geschwätz ich soll nicht auf sie hören, doch wie es bei mir aussieht, wie ich mich damit fühle, dass ist ihm scheißegal.

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