Kapitel 1
"Ben!" Sophia riss ihren abwesenden Bruder aus den Gedanken. "Sophie lass mich mal kurz in Ruhe. Ich muss nachdenken..." murmelte er nur, während er den Highway entlangfuhr. "Wieso nimmst du mich dann überhaupt mit zu deinem Dealer, wenn ich nicht mal mit dir reden darf? Darfst du überhaupt fahren?! Das ist nicht fair!" protestierte seine jüngere Schwester und ließ sich seufzend zurück in den Beifahrersitz fallen. "Ich nehme dich mit, um dich danach zu deiner komischen Tanzgruppe zu fahren, damit Mom nicht muss." sagte er scharf.
"Das war eher eine rhetorische Frage..."
Er bog noch einige Male ab, bevor er in einem abgelegenen Teil der Stadt neben einer alt aussehenden Fabrik anhielt. "Du wartest hier!" er sah sie ernst an. Sophia nahm die Hände hoch und sagte, "Keine Sorge, ich werde schon nicht das Gras deines Dealers klauen." er sah sie mahnend an, stieg aus und knallte die Tür. Sie sah ihm hinterher.
Ben ging in die Fabrik. Sie sah von außen überaus veraltet aus, was den Schein erwecken sollte, dass eine lange Zeit niemand drinnen gewesen war, doch innen erschien für Ben der Palast seiner Träume. Modernes Aussehen, gemischt mit dem alten Charme der Fabrik. Außen waren ein überaus sicherer und hochtechnischer Alarm und ein effizientes Schutzsystem installiert. Die Eingangshalle war majestätisch groß und ein Großteil des Bodens aus Glas, unter dem seltene und teure Fische schwammen. Er trat die große Steintreppe hoch, die sich um einen, aus Kanada importierten, riesigen Baum schlängelte. Einige Stockwerke weiter oben warteten kantige Männer vor einer großen schwarzen Doppelholztür.
Ben trat näher an die Tür und einer der Männer flüsterte ihm, "Der Boss wartet schon auf dich..." zu, bevor er die Tür öffnete. Er schuckte denn er konnte sich ausmalen, was auf ihn zukommen würde. Ben kam in den großen, hellen Raum, in dem sein Dealer und zwei weitere seiner Lakaien schon auf ihn wartete.
"Ben!" rief ihn ein großer, kantiger Mann mit wilden und trotzdem elegantem, ebenholzfarbenen Haar. "Leon." Ben blickte die beiden Männer nicht an, da er schon wusste, sie würden ihm nicht einmal ein Kopfnicken würdigen. Sie waren Leons Schuldeneintreiber und Ben hatte nur wegen seiner langen Freundschaft mit Leon noch nichts von ihnen gehört, obwohl er ihm schon einiges schuldete. "Du bist zu spät..." brummte er dann. "Hast du das Geld?" Er stand angelehnt an seinem großen Schreibtisch.
Ben schüttelte den Kopf. "Nein... Ich-Ich brauche noch ein bisschen Zeit, aber könntest du mir noch was leihen? Ich werde dir das d-" Ein schnippen von Leon und einer der beiden Männer packte ihn am Kragen. Ben stöhnte leidend auf. Leon schnalzte mit der Zunge. "Das hast du mir letztes Mal schon versichert. Und das Mal davor und das davor... Und was ist jetzt?" er lachte, doch es verstummte schnell wieder. "Genau die gleiche Scheiße!" er gestikulierte wild, ging um seinen Schreibtisch herum. "Du schuldest mir beinahe Zwölftausend Dollar, verdammt! Das ist mehr als dein Leben wert wäre!" fluchte er und ließ sich in seinen Ledersessel fallen, der neben einem großen Schreibtisch stand. "Meine Schwester hat jetzt einen gut bezahlten Job. I-Ich könnte mir etwas von ihr leihen und-"
"Und dann noch mehr Schulden haben?" er warf die Hände fragend in die Luft. "Ich bitte dich, du kannst nicht wirklich so dumm sein."
Eine ohrenbetäubende Sirene ertönte. Alle anwesenden bis auf Liam erschraken, als der Alarm losging. "Los!" forderte er die Männer auf.
"Und er?"
"Er ist ein Freund. Ich schaff das schon." antwortete Leon. Die Männer nickten und gingen. Leons Blick glitt von der Tür zu Ben. "Ich weiß nicht, wie du das jemals wieder zurückzahlen willst... Selbst wenn du für mich arbeiten wollen würdest, wäre das ein Vollzeitjob ohne Bezahlung... Ich kann dir die Schulden ja auch nicht einfach erlassen, das verstehst du doch, oder?" Ben nickte als Antwort. "Und wenn die anderen hören, dass ich dich einfach so gehen lasse... Sie würden mich nicht mehr bezahlen, und das gleiche mit mir machen, wie du..." sagte er mit klarer und dunkler Stimme überlegend. Die Tür sprang auf und die beiden Männer trugen etwas herein, dass Ben überaus wütend und zugleich ängstlich machte. "Sophie!" rief er.
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Deal!
RomanceAls sich Sophia eines Tages von ihrem Bruder Ben zum Sport fahren lässt, ahnt sie noch nicht in welches Schlamassel er sich hineingeritten hat. Seine Schulden sind beinahe so hoch wie der Preis eines kleinen Neuwagens und das lässt dem attraktiven D...