Strike Team Deltas erste Mission

Kapitel 1

Geschmeidig wie eine Katze ließ Natasha sich nach unten fallen, stützte sich mit dem Arm ab,  um der Klinge auszuweichen und trat mit dem linken Fuß nach vorne an Clints Schienbein, um ihn zu Fall zu bringen. Das klappte nicht und sie machte eine Rolle rückwärts um einem neuerlichen Angriff auszuweichen. Sie sprang mit einem Highkick auf und schaffte es endlich, Clint das Messer aus der Hand zu treten. Sie standen sich gegenüber, fixierten sich mit den Blicken. Wie auf Kommando stürzten sie aufeinander zu, versuchten, den anderen zu treffen ohne selbst etwas abzukriegen. Sie trainierten jetzt schon einige Wochen zusammen und versuchten immer noch, den anderen aus der Reserve zu locken, mussten aber immer wieder feststellen, dass sie fast ebenbürtig waren. Sie holte zu einem Schlag aus, er schaffte es, ihren Arm festzuhalten und zog sie schnell an sich, klemmte sie fest. "Hab ich dich.", flüsterte er in ihr Ohr. "Ein Ass hätte ich noch...", schnaubte sie und hob ihren Hacken zwischen seine Beine. "Wir kämpfen doch sauber, Frollein.", ermahnte Clint und ließ sie los. Sie drehte sich aus der Umarmung, hielt aber noch seine Hand "Dein Glück."

Es war wie ein Tanz. Verschwitzt und motiviert stellten sie sich aufeinander ein, kamen einander näher, stießen sich wieder weg. Es war intensiv und sie konnten Emotionen herauslassen.

"Sehr schön mit anzusehen, wie viel Mühe Sie ins Training stecken.", Fury kam klatschend auf sie zu und Clint und Natasha machten sich locker. Natasha strich sich die Haare aus dem Gesicht. Beide sahen Fury aufmerksam an. Dass er hier runterkam, musste etwas bedeuten.

"Es sieht so aus, als wenn sie ihre Fähigkeiten bald anwenden können." "Ein Einsatz?", fragte Natasha. Sie war schon seit Wochen wild darauf, endlich ihre Loyalität beweisen zu können. Sie hatte sich bei Shield gut eingelebt und viel gelernt. Sie war absolut kooperativ gewesen, zu jedem Termin pünktlich erschienen und wollte nur noch ein festes Teil der Gesellschaft sein. "Korrekt. Den Russen ist mittlerweile klar geworden, dass Black Widow nicht tot ist und zudem für uns arbeitet. Ich möchte, dass sie nach Russland fliegen. Davon ab ist niemand in meinem Team besser geeignet für die Mission. Sie kennen Land, Leute und Sprache. Ich schicke Ihnen die Einsatzakte aufs Zimmer." "Danke,  Sir.", nickte Natasha. Barton war immer noch verwundert, dass sie ihm tatsächlich so einen Respekt zollte. "So,  Russland? Was fürn Wetter ist da gerade?", fragte Clint und griff nach einem Handtuch. Sie war in Gedanken: "Kommt darauf an, wo er uns hinschickt." In der Tat war sie angespannt. Denn egal, was der Auftrag war, es würde hart werden. Wenn Fury schon erwähnte, dass russische Sicherheitsdienst Bescheid wusste… sie hatte ein mieses Gefühl.

Sie gingen duschen und danach zusammen aufs Zimmer, wo für jeden ein Dossier wartete. Clint gab vor, seines zu lesen, dich beobachtete er Natasha, wie sie ihres las. Und die Art, wie sie ihre Stirn in Falten legte und immer schneller las, durch die Bilder blätterte,  das machte wirklich keinen guten Eindruck. Er räusperte sich. "Muss ich einen warmen Pulli mitnehmen?", versuchte er, die Situation aufzulockern. Sie stand auf und lief mit der Akte in der Hand herum. "Ja Clint, das wäre nicht schlecht."

Er überflog die Akte. Für ihn las sich das erstmal einfach. Hinfliegen, Militärbasis ausspähen und hineinkommen, eine Kiste mit Artefakten einsammeln und wieder abhauen. Doch Natasha belehrte ihn eines besseren.

"Wir können da nicht einfach hinfliegen. Auch nicht mit Tarnung. Das Gebirge ist extrem unwegsam. Wir werden lange unterwegs sein und brauchen einen Haufen Ausrüstung. Zu der Zeit wird da noch ne Menge Schnee sein. Und der Luftwaffenstützpunkt ist auch nicht umsonst da."

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Sie flogen in die Nähe von Pechora, einer Bergbaustadt.

Natasha redete laut und mit vielen Gesten mit dem Mann am Flughafen. Clint streckte sich, der Flug war nicht der bequemste gewesen und er musste Leben in die müden Glieder bringen. Er sah sich um, ein kleiner Flugplatz für Frachtmsschinen, um sie herum nur Schnee und Landschaft. Er zog sich den Kragen fester. Sie kam wieder, fluchend, aber einen Schlüssel in der Hand. "Alles okay?", fragte er. Sie griff nach ihrer Tasche "Komm."