Das Mädchen im Regen
Alleine stand ich im Garten im Regen und dachte nach. Es regnete seit 15 Minuten und der Regen ließ auch schon langsam nach. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken nur so herum und ließen mich keinen klaren Gedanken fassen. Bestimmt fragen sich die anderen, was ich draußen im Regen machte oder es interessierte sie nicht. Der Grund warum ich draußen im Regen stand war einfach: Draußen konnte ich besser nachdenken und zwar alleine. Warum ich mit meinen zarten 20 Jahren alleine im Regen sein wollte, war weil es im Haus zu viele Leute gab. Meine Großeltern, meine Tante Mary, mein Onkel Mike, meine Cousine Sophie, mein Cousin Dylan, seine Verlobte Linda, meine Eltern und meine vier Geschwister. 13 Leute waren dann doch etwas zu viel für mich. Außerdem konnte die Verlobte von meinem Cousin nicht leiden. Das beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit. Linda, die Verlobte, meinte mich rumkommandieren zu dürfen. Da sie es nicht durfte habe ich mich natürlich gewehrt. Das fand Linda nicht so lustig, denn sie hatte mich angeschrien und gesagt, dass ich total anhänglich wäre und ich, weil ich bei meinem Cousin klammern würde, keinen festen Freund hätte. Daraufhin hatte ich genug und habe ihr gesagt, dass sie sich gefälligst um ihren Kram kümmern solle und wie sie überhaupt auf die Idee käme mich rum zu schubsen, obwohl sie nicht mal richtig zur Familie gehöre und sie aufpassen solle was sie sagte. Daraufhin ist mein Cousin Dylan wütend geworden und hatte zu mir gemeint, dass ich mir genau überlegen solle was ich als nächstes sagen würde. Mama und Papa kamen in den Raum, als ich rief: „Bleib doch wo der Pfeffer wächst! Dich und deine Verlobte brauchen wir hier nicht, denn andauernd schubst sie mich rum und du nimmst sie in Schutz! Ihr beiden kotzt mich dermaßen an!" „Emma! Entschuldige dich sofort bei den beiden!", fuhr Papa mich sofort an. „Nein, denn du hast nicht alles mitbekommen! Frag doch Sophie!", erwiderte ich und rannte raus.
So stand ich alleine im Garten und dachte nach. Als ich den Garten betrat weinte ich, doch die Tränen waren getrocknet und meine Gedanken drehten sich im Kreis. Der Regen hörte auf und die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Am Himmel war ein Regenbogen zu sehen, dessen Farben kraftvoll leuchteten. Hinter mir hörte ich jemanden näherkommen „Emma! Deine Sachen sind ja ganz nass!", rief Mama entsetzt. Mein roter Hoodie war dunkelrot und meine Jeans durch den Regen dunkelblau, selbst meine schwarzen Turnschuhe waren durchnässt. „Es tut mir leid Mama. Ich habe vergessen eine Jacke mitzunehmen. In meiner Wut bin ich einfach rausgerannt. Linda hat mich einfach so wütend gemacht, weil wie so tut als sei sie unschuldig. Dabei hat sie mich provoziert und Dylan hat sie geschützt! Er ist doch ein Teil der Familie! Wieso benimmt er sich dann so?", brach es aus mir heraus. Ängstlich sah ich Mama an, aber sie lächelte mich nur liebevoll an. „Ist ja gut Emma. Sophie hat erzählt wie es war und jetzt komm wieder rein, sonst erkältest du dich noch", sagte Mama sanft und umarmte mich. Sofort erwiderte ich die Umarmung und ging mit Mama zurück ins Haus.
Ende
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Das Mädchen im Regen
Short StoryIch habe das hier nach einer Sitzung beim Psychologen geschrieben und wollte es jetzt mit euch teilen