10| H A I L E E

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Hailee

Audrey holte sich heute einen Drink nach dem anderen und flirtete ungehindert mit allerhand Typen. Sie wirkte aber nicht wirklich glücklich damit. Was war nur los mit ihr? Das konnte doch nicht nur mit ihrem Vater etwas zu tun haben. Ich saß mit Nora auf der Couch und wir unterhielten uns über ihr Gespräch mit Colby. Austin und Cameron saßen vor der Couch und Cam berichtete ihr doch von der BoxAG und sie bettelte mich an die Jungs gemeinsam beim Training zu besuchen. Allein würde es wirken, dass sie nur wegen Cameron da wäre. Seufzend stimmte ich zu. Mein Bruder hielt sich im Hintergrund gemeinsam mit Darya und Typen aus seinem Basketballteam. Was aber auch nur daran liegen könnte das mein Bruder noch immer denkt ich würde Austin daten. »Hey Jess scheint dein Mädchen zu kennen«, sagte Nora plötzlich und Austins Kopf fuhr in die Richtung. Tatsächlich das Mädchen unterhielt sich lächelnd mit meinem Bruder und dieser lächelte ebenso freundlich zurück. »Neben ihr steht auch wieder der blonde Kerl«, fügte Austin hinzu. »Das ist Gabriel Hunter. Der ist vieles, aber mit Sicherheit nicht ihr Freund«, erklärte und Nora, »er ging auf meine Highschool und mit Freundinnen hat er es nicht so. Kann sich geändert haben, aber sie schmachtet unseren lieben Jess doch ziemlich an, dafür dass wir glauben Gabriel wäre ihr Freud«. »Jess steht seit Jahren auf Darya auch wenn er das niemals zugeben würde«, rutschte es mir heraus.»Bitte was?«, fragte Cameron verwirrt. »Fuck ich habe nicht drüber nachgedacht. Also er hat es mir gegenüber nicht zugegeben oder sowas. Ich vermute es nur, ich schwöre. Aber hat jeden ihrer Freunde gehasst und ist besonders genervt wenn sie einen hat. Er schwebt immer um sie herum und nur sie dringt zu ihm durch, wenn er austickt oder sich abschottet. Ich denke die Eifersucht ist ein deutlicher Hinweis, man freut sich doch für seine Freunde. Und Darya hat nun wirklich keine Idioten gedatet. Sie war sehr vorsichtig in ihrer Wahl. Immer liebe und umsichtige Typen und wieso sollte Jess sie sonst hassen?«, erklärte ich weiter. »Du könntest Recht haben, aber so wie er sich ihren Ex-Freunden gegenüber verhalten hat, verhält er sich nun auch mir gegenüber. Und ich hatte nie etwas mit Darya. Oder ich suche weiterhin verzweifelt nach Erklärungen für sein Verhalten«, murmelte Cameron in seinen Becher. »Ja da dein Herz dir sagen will, dass du nicht aufgeben sollst und ganz sicher sollst du nicht ausziehen«, Austin wirkte angepisst. »Du willst ausziehen?«, ich war überrascht und Cameron drehte nicht mal den Kopf in meine Richtung sondern starrte vor sich hin auf die tanzenden Leute. »Es geht so nicht mehr weiter«, war seine knappe Antwort.

«Das tut mir leid. Ich wünschte ich könnte es zwischen euch irgendwie in Ordnung bringen«, sagte ich und blickte ihm in die Augen. Jess Wut ist einer der Gründe wieso ich mich überhaupt von ihm fernhalte, wenn die Freundschaft wirklich zerbricht.. würde es etwas ändern? Seit unserem Gespräch kreisen meine Gedanken dauerhaft darum, dass ich nicht zu hundert Prozent glücklich mit der Entscheidung war. Ein kleiner Teil von mir begehrt Cameron so sehr, dass er alles riskieren möchte. «Dafür müssten wir wissen was los ist und dein Bruder scheint das nicht sagen zu wollen. Er tut weiterhin so als wäre alles wie immer. Wir alle wissen es besser, aber dann soll er das eben so handhaben. Jess wird nicht weiterhin mir das Leben schwer machen«, antworte er und ich öffnete leicht die Lippen. Darauf wollte ich antworten. Aber die Worte steckten fest. Wir waren uns doch einig. Irgendwie. Du riskiert alles Hailee. «Am liebsten würde ich mit ausziehen, aber du willst ja in ein Wohnheim«, seufzte Austin und ich hatte ganz vergessen, dass er auch noch bei uns saß. «Ich weiß noch nicht was ich genau mache, aber du liebst die Wohnung Austin. Sie hat die perfekte Lage.Und du bist immernoch mit Jess gut befreundet.Wir werden uns schon weiterhin sehen. Okay? Aber süß, dass du mittlerweile so an mir hängst«, lachte Cameron und Austin zeigte ihm einen Stinkefinger.

Audrey kam auf uns zu. Sie lächelte traurig. «Ich ziehe gleich mit einer Kommilitonin eine Party weiter. Willst du mitkommen?«, fragte sie und deutete auf das rothaarige Mädchen hinter sich. Ich schüttelte den Kopf. «Ich bleibe bei den Jungs und Nora«, versicherte ich und sie zeigte mir einen Daumen nach oben. «Auf der Party ist ein Typ mit dem ich schon lange flirte und die Chancen stehen gut. Geh davon aus, dass ich heute nicht mehr nach Hause komme«, lallte sie leicht und küsste meine Wange. Dann nahmen die Mädels sich an der Hand und verließen die Party und ich sah ihr nach. «Hoffentlich ist das eine gute Idee«, flüsterte ich leise. Austin war tanzen und Cameron rückte näher an mich. «Audrey kann auf sich aufpassen«, versicherte er. «Ja ich weiß, aber ich mache mir trotzdem immer Sorgen. Sie wirkt so unglücklich in letzter Zeit«, ich drehte meinen Kopf zu ihm und ich waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich spürte die Wärme seines Körpers und roch sein Parfüm. Dieser vertraute Geruch und seine körperliche Nähe machten mich nervös. Und dann rutschte es mir doch heraus.

«Was wenn ich es bereue«, fragte ich ihn. Jess war schon vor einer Weile mit seinen Teamkollegen im Garten verschwunden, um am Bierpong teilzunehmen. Es sah uns nicht. «Was bereust du Hailee?«, fragte er vorsichtig und mein Herz begann zu rasen. «Unser Gespräch. Was wenn ich aus Panik die Dinge gesagt habe, die ich gesagt habe. Was wenn ich sie bereut habe, sobald sie meinen Mund verlassen hatten, auch wenn einen Funken Wahrheit in ihnen steckt«, fügte ich hinzu und er legte den Kopf etwas schräg. «Wenn es wäre würde ich antworten, dass ich mir bereits im Park gewünscht habe, deine Antwort würde anders ausfallen, als sie an dem Abend ausgefallen ist«, erwiderte er. «Was machen wir ?«, meine Stimme klang kratzig und Cameron streckte die Hand nach meinem Gesicht aus, doch zog sie schnell wider zurück. «Lass uns draußen reden. Lass weg von hier«, schlug er vor und ich nickte aufgeregt. «Ich sage nur Nora Bescheid, lass uns draußen treffen«, ich sprang auf und ging zur Tanzfläche auf der Nora gerade mit Austin tanzte.«Ich gehe mit Cameron von der Party. Wir wollen«, ich machte eine Pause, «äh reden«. Sie begann zu lachen. «Reden mit Sicherheit. Ich bin stolz auf dich«, sie grinste breit, «hol ihn dir Hailee«. Meine Wagen wurde heiß und Austin legte einen Arm um Nora. «Keine Sorge ich bringe sie sicher nach Hause. Jetzt geh raus und klärt das vernünftig. Wehe er erzählt mir morgen wieder, dass ihr es für Jess sein lässt«.

Ich konnte das breite Grinsen nicht zurückhalten und ging aus dem Verbindungshaus und mit schnellen Schritten war ich durch den Vorgarten geeilt, wo Cameron bereits auf dem Bürgersteig stand. Die Hände in den Hosentaschen vergraben mit unser beiden Jacken dabei. Die hätte ich glatt vergessen. Er lächelte, als ich auf ihn zu kam und er streckte mir die Jacke entgegen, doch ich ignorierte die Geste und griff nach seinem Gesicht Ich umfasste seine Wangen und zog ihn an meine Lippen für einen Kuss. 

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