Kapitel 15 - Vivian

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Vivians PoV:
Jemand rüttelte sanft an meiner Schulter und sagte: „Wach auf du Schlafmütze! Es ist schon fast elf Uhr."
Ich grummelte verschlafen und öffnete langsam die Augen. Daraufhin sah ich, wer mich geweckt hatte. Es war Karo.
„Was?", fragte ich müde.
„Steh einfach auf und komm Frühstücken", meinte meine Schwester und verließ das Zimmer.
Ich streckte mich ausgiebig und stand auf. Es war ein schönes Gefühl sich wieder frei bewegen zu können und nicht mehr in einem anderen Körper gefangen zusein.

Ich schlüpfte in meine Hausschuhe und ging gemächlich in die Wohnküche. Lucie begrüßte mich schwanzwedelnt und leckte mir noch dazu freudig die Hand ab. Hunde sind wirklich etwas wunderbares. Sie freuen sich immer dich zu sehen, auch wenn du nur fünf Minuten weg warst und sie lieben dich, wenn du ihnen nur etwas zu essen und einen wenig Aufmerksamkeit gibst. Ich kraulte ihr kurz den Hals und setzte mich danach an den Esstisch, der schon fertig gedeckt war. In der Mitte vom Tisch stand ein Teller, auf dem noch ein Teller als Deckel obendrauf lag und darunter roch es verdächtig gut nach Karos Pfannkuchen. Und siehe da, Volltreffer. Als Karo den oberen Teller anhob, kamen ein Stapel der besten Pfannkuchen überhaupt zum Vorschein. Ich leckte mir hungrig über die Lippen und angelte mir mit meiner Gabel den obersten Pfannkuchen vom Stapel.

„Wie hast du so geschlafen?", fing Karo unser Gespräch an, als wir beide jeweils einen Pfannkuchen vor uns liegen hatten.
„Geschlafen habe ich eigentlich ganz gut, aber mein Traum war ziemlich mies", antwortete ich ihr und schob mir daraufhin eine Stück vom Pfannkuchen in den Mund.
„Was hast du denn geträumt?", fragte sie mich daraufhin interessiert und aß ebenfalls ein Stück Pfannkuchen.
Ich erzählte ihr von dem Mädchen im Schuppen, und dass ich im Körper dieses Mannes gefangen war.
„Und du bist dir ganz sicher das Mädchen noch nie gesehen zu haben?"
„Natürlich kann ich mir da nicht zu hundert Prozent sicher sein. Vielleicht habe ich sie in der Stadt, oder im Bus schon einmal gesehen, aber ich habe sie jetzt nicht speziell in Erinnerung, außer aus meinen Träumen .Außerdem bauen die Träume immer aufeinander auf. Das heißt, wenn ich aufwache wird der Traum beim nächsten mal einfach weitergeführt. Es ist zwar immer ein kleiner Zeitunterschied da, aber der ist soweit ich dies beurteilen kann nie größer als ein paar Stunden."
Karo nickte nachdenklich und aß noch ein Stück Pfannkuchen. Ich tat es ihr gleich.
„Ich habe eine Vermutung, allerdings nur eine sehr kleine, und du könntest mir sehr helfen diese zu widerlegen, wenn du mir so schnell wie möglich die Zeichnungen von dem Mann und der Frau gibst. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich meine Vermutung bestätigen wird ist zwar sehr gering, aber wenn doch, müssen wir schnell handeln."
Ich nickte irritiert. Worauf wollte sie hinaus? Welche Vermutung hatte sie?
„Ich weiß, es handelt sich anscheinend nur um Träume bei dir und ich könnte mir die Zusammenhänge auch nicht erklären, aber hat das Mädchen irgendetwas gesagt gehabt, was auch, wenn die Ereignisse real wären, Ereignisse hervorrufen könnten, die wir mitbekommen würden?"
Ihre Frageirritierte mich, denn wie gesagt waren es nur Träume. Dennoch dachte ich nach, da es Karo sehr wichtig zu sein schien.
„Sie hatte gesagt, dass irgendwelche Behörden bestimmst schon längst nach ihr suchen würden."
Karo nickte wieder und murmelte: „Mhhh, macht Sinn, macht Sinn."
„Was macht Sinn?",f ragte ich sie neugierig.
„Vivian, ich weiß ja wie neugierig du bist, aber es nur zu deinem Schutz, wenn du sowenig wie möglich darüber weißt."
Ich bis verärgert die Zähne zusammen, doch ich wusste, dass alles betteln nach einer Antwort nichts bringen würde, denn das hatte Karo mir in den letzten Tagen oft genug gezeigt. Statt betteln nickte ich also nur verständnisvoll, auch wenn ich dies absolut nicht war, und schob mir nich ein Stück Pfannkuchen in den Mund.

Eine Weile aßen wir stumm vor uns hin und meine Laune besserte sich wieder ein wenig, denn bei solch göttlichen Pfannkuchen konnte man einfach nicht lange schlecht gelaunt bleiben.

„Was denkst du denn, wann du mit den Zeichnungen fertig sein könntest?", fragte mich Karo nach einiger Zeit.
Ich überlegt kurz und dachte dachte darüber nach, wie weit ich schon war und wie lange ich noch für den Rest ungefähr brauchen würde.
Schließlich antwortete ich: „Wenn ich mich richtig reinhänge könnte ich sie dir gegen späten Nachmittag geben."
„Okay. Das wäre super, wenn die bis dahin fertig wären."
Karo nahm den letzten bissen ihres Pfannkuchen und räumte, als sie diesen aufgegessen hatte in die Spülmaschine. Danach setzte sie sich aufs Sofa und machte irgendetwas an ihrem Laptop.
Ich aß ebenfalls auf und räumte den Tisch ab.

Als ich dies erledigt hatte ging ich in mein Zimmer und widmete mich wieder meinenZeichnungen. Ich hatte zu beiden schon die Skizze gezeichnet. Außerdem waren bei beiden schon die Augen und der Mund fertig und bei der Frau sogar die Nase schon fast.

Diese Zeichnung würde sowieso nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen, da ich nicht so viele Details mit einbringen hätte können, da ich die beiden entweder nur auf Entfernung gesehen hatte, oder gerade mit schmerzen, zum Beispiel an der Kopfhaut, zu kämpfen hatte und daher eher weniger darauf geachtet hatten, wie die beiden aussehen. Allerdings hatte ich genug gesehen, um schon etwas genaueres zu kreieren, als nur ein Phantombild. Außerdem spielte es auch keine große Rolle,wenn man vielleicht mal einen Leberfleck am Auge, oder so vergaß. Solange die Proportionen stimmten und man deren Gesicht darin gut wieder erkennen konnte, reichte das voll kommen aus.



Hi,
ich melde mich auch mal wieder hier unter einem Kapitel :)
Ich wollte einmal allen danken, die bis hier schon gelesen haben, dass freut mich echt <3
Außerdem ein ganz großen dank an @M, die bis jetzt schon die ersten 10 Kapitel dieses Buches lektoriert haben. ich weiß die Arbeit echt zu schätzten und freue mich sehr darüber, dass ihr das macht <3
Ich hoffe ihr habt alle noch ein schönes Wochenende :-)

The Girl in my headWo Geschichten leben. Entdecke jetzt