Wahrheit oder Pflicht

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„Wie findest du meine Haare, wenn ich sie so zusammen binde?", fragte Tami.

Wir standen gequetscht vor den Spiegeln in dem einzigen Waschraum des Camps. Die Musik war schon laut aufgedreht und alle Mädchen quasselten durcheinander. Die verschiedenen Mädchenschulteams hatten sich mittlerweile schon angefreundet.

„Sieht super aus.", sagte ich.

Ich stand weiter weg und zog mich um. Es war schon acht und wir machten uns fertig für die geplante Party heute Abend. Ich zog mir mein allerliebstes Sommeroutfit an. *stellt euch euer eigenes Lieblingsoutfit vor*

Mit der Zeit leerte sich das Bad ein wenig, da immer mehr Mädchen fertig waren und runter zum See gingen. Dort sollte die Party stattfinden. Es war perfekt, da es weit genug von den Gebäuden weg war und somit der Lärm keinen störte. Ob Atsumu wohl auch kommen würde?

Gegen halb neun waren Tami, Minako und ich fertig und wir hüpften in bester Laune den Weg hinunter.

Die Musik wurde mit jedem Schritt immer lauter. Es waren schon einige Leute da wie es den Anschein hatte. Einige standen in Grüppchen herum und unterhielten sich, einige bewunderten den roten Sonnenuntergang und ein paar tanzten happy neben den Boxen. Doch alle hatten eins gemeinsam: Sie sahen gut gelaunt aus und hatten einen vollen Becher in der Hand.

Wir liefen zu dem Tisch, der nur so überhäuft war mit Getränken und schütteten uns einen Drink ein. Mit den Bechern in der Hand gesellten wir uns zu den anderen Mädchen und lachten und unterhielten uns. Nach dem zweiten Getränk zog uns Minako an die Seite und zwang uns mit ihr zu tanzen. Ich war schon so hibbelig, dass es mich kein bisschen störte zu tanzen, obwohl so viele Leute da waren. Mittlerweile waren auch schon viele Jungs da. Und auch Atsumu Miya!

Ich ließ mein Blick so unauffällig wie möglich immer wieder in seine Richtung schweifen. Es war so ungewohnt ihn nicht entweder in einer Schuluniform oder in seinem Trikot zu sehen! Er trug einen verwaschenen, baggy Nike-Pullover und eine lockere Jeans. Er sah so gut aus, dass ich einfach nur sterben wollte.

Als ich meinen dritten Becher anfing, schlug auf einmal der gut gelaunte Spiker der Karasuno -ich glaube er hieß Hinata- was in die Runde vor. „Leute, was haltet ihr von der Idee eine Runde Wahrheit oder Pflicht zu spielen.", rief er begeistert.

„Wie alt sind wir bitte? Neun?", antwortete ein großer blonder Spieler der Karasuno und verdrehte genervt die Augen.

„Ey, du bist echt gemein Tsukkishima.", schmollte Hinata.

„Also ich wäre dabei.", sagte ich lachend. „Obwohl wir keine neun mehr sind."

Hinata sprang freudig in die Luft. „Super! Ich frag mal noch die anderen, ob sie auch mitmachen würden."

Wir setzten uns schonmal in einen Kreis auf den Boden und warteten auf andere Mitspieler. Nach wenigen Minuten waren wir so um die 20 Leute: Minako, Tami und ich, Hinata und noch ein paar andere Jungs aus der Karasuno, ein paar Mädchen aus der Nekoma und aus unserem Team und auch die Miya-Zwillinge, Suna und Aran.

„Okay! Es war meine Spielidee also darf ich auch anfangen.", bestimmte Hinata fröhlich.

„Kageyama! Wahrheit oder Pflicht?". Er sprach mit dem dunkelhaarigen Setter, den ich schon damals auf dem Tunier gesehen hatte.

„Pflicht.", antwortete er seufzend.

„Okay hmm was nehm ich da bloß... Spring mit deinen Klamotten ins Wasser!"

„Was? Nein! Dann bin ich ja ganz nass!"

„Komm schon. Du hast Pflicht genommen. Jeder der seine Pflicht nicht macht, muss sein Getränk exen."

Kageyama gab nach und sprang unter unseren Lachen in den See. Zum Glück war es ein warmer Tag heute! Zurückangekommen zog er sich sein klitschnasses Oberteil aus und setzte sich wieder zu uns.

Wir spielten einige Runden als auf einmal ein Mädchen der Nekoma an der Reihe war. Ich kannte ihren Namen nicht, aber sie hatte dunkle, lockige Haare.

„Wahrheit oder Pflicht?", fragte sie eine Freundin von ihr.

„Pflicht.", sagte auch sie.

„Okay... küss...", sie schaute sich verschmitzt lächelnd in der Runde um. „Den blonden Jungen da.", sagte sie schließlich und zeigt mit ihrem ausgestreckten Arm auf Atsumu.

Das ausgewählte Mädchen kicherte und strich sich ihre Haare aus den Augen. „Okay von mir aus gerne.", sagte sie und krabbelte nach vorne in den Kreis.

„Ist was? Hast du etwa eine Freundin?", fragte sie, als sie plötzlich bemerkte, dass sich Atsumu keinen Zentimeter bewegt hatte.

Atumus Blick streifte mich. „Äh nein hab ich nicht.".

Er bewegte sich zögernd nach vorne. Sie grinste ihn an und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Es fühlte sich an, als hätte mir ein Unsichtbarer fest in die Magengrube geschlagen. Ich schluckte schwer. Atsumus Lippen waren danach durch den Lipgloss des Mädchens leicht rosa gefärbt. Tami griff meine Hand und umschloss sie fest. Sie schien zu wissen, was gerade in mir vor ging.

„Aran du bist! Wahrheit oder Pflicht?"

„Na gut. Wahrheit."

„Hm lass mich überlegen. Nenne das Mädchen oder den Jungen, den du hier am attraktivsten findest oder trinke einen Shot."

„Äh... oh man. Wen ich am attraktivsten finde? Hmm... ich glaube ich würde... ähm Tami sagen.", stotterte Aran.

Ich musste kichern und stupste meine Freundin an. Sie wurde rot wie eine Ampel.

„Okay Y/N. Ich nehm dich dran.", sagte Aran.

„Wahrheit oder Pflicht?"

Miya Atsumu x Reader. Enjoy🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt