Und hinter dir...

Prolog

Cecilia rannte. Es war dunkel hier. Aus den großen Straßen der Stadt, die hell beleuchtet gewesen wären, hatte er sie schon lange herausgejagt. Hier in diesen engen Gassen war es so dunkel, dass sie nicht einmal den Weg richtig erkennen konnte. Es war pures Glück, dass sie noch nicht gegen eine Wand gelaufen war. Cecilia konnte kaum mehr laufen. Es war nicht so, dass sie eine schlechte Läuferin gewesen wäre - im Gegenteil sie lief sogar sehr schnell und ausdauernd. Aber er konnte definitiv schneller laufen. Sie keuchte um die nächste Ecke. Er würde sie jeden Moment einholen, da war sich Cecilia ganz sicher. Sie bildete sich auch ein seinen Atem im Nacken zu spüren. Was wollte er denn von ihr? Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum man sie, eine ganz normale 15-jährige mit ganz normalen Hobbies (nämlich reiten, turnen und Geige spielen), ganz normalen Schulnoten (nämlich hauptsächlich Dreiern und Vieren und vereinzelnt auch schlechteren und besseren Leistungen) und ganz normalem Aussehen (schwarzen, schulterlangen Haaren, grauen Augen, ca 1, 65m und akzeptabler Figur) erst drei Wochen lang beschatten und schließlich durch Keyen, ihre Heimatstadt, jagen sollte. Sie konnte nicht mehr. Ihr gesamtes Gewicht schien sich verzehnfacht zu haben und schwer auf ihren Füßen zu lagern. Die Dunkelheit verschwamm vor ihren Augen und sie knallte ohne Vorwarnung an eine Wand und ging zu Boden. Sofort blieb er bei ihr stehen und beugte sich über sie. In seiner rechten Hand funkelte ein Messer auf...