Kapitel LIII

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"Du meinst das ernst? Oh man...", stöhnte er und schubste sie herunter.
"Es dauert etwas, bis es wieder geht", erklärte er ihr.
"Wirklich? Schade...", maulte sie und zog eine Schnute.
"Außerdem wird es schon sehr bald hell, ich sollte möglichst schnell aufbrechen", sagte er mit etwas besorgtem Blick aus dem Fenster. Sie sah auch zum Fenster. Tatsächlich, Phenox sollte sich beeilen.
"Na gut, dann sieh mal zu. Ich hoffe doch, wir sehen uns wieder...?!", fragte sie.
"Da kannst du so etwas von Gift drauf nehmen", sagte er und zog sich an. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann. Trina seufzte und ging ins Bad. Sie hatte keine Lust schon wieder zu baden, deswegen stellte sie sich unter die Dusche und schrubbte ihren Körper gründlich ab. Nach dem Duschen putzte sie ihre Zähne, föhnte grob ihre Haare trocken und cremte sich ein, dann trat sie wieder ins Schlafzimmer und staunte. Kendrick lag auf einem frisch bezogenen Bett, hatte einige Duftkerzen angezündet, die Gardine geschlossen und sah fern.
Gelangweilt zappte er durch die Kanäle, bis er sie bemerkte. "Hallo Schönheit", begrüßte er sie und tippte neben sich aufs Bett. Bäuchlings ließ sie sich neben ihn fallen und gähnte.
Kendrick lächelte.
"War es so langweilig? Oder so anstrengend?", wollte er wissen und beugte sich zu ihr. Er roch an ihren Haaren und ihrem Hals und sog ihren Duft tief ein.
"Riech ich noch nach ihm? Und es war so...langweilig", log sie.
"Nein, tust du nicht. Und Phenox war eben total euphorisch, als er abgehauen ist. Dann scheint die Langeweile wohl nur einseitig gewesen zu sein", sagte er. Ihre Antwort darauf war ein Schulternzucken. Sie kuschelte sich an Kendrick ran und es knisterte, ähnlich wie bei Phenox eben. Es war, als würde sie an mehreren Stellen ihres Körpers welche gewischt bekommen. Kendrick wich von ihr zurück und schaute sie verdutzt an.
"Ist dir der Fön in die Wanne gefallen?"
"Nein!"
Sie streckte ihre Hand nach ihm aus und berührte seinen Arm. Da, wieder! Was zur Hölle war das? Und wo kam es auf einmal her?
"Was hast du gemacht, Trina? In eine Steckdose gefasst?"
"Nein! Ich weiß auch nicht was das ist. Es muss von Phenox kommen, denn bei ihm fing es an", erklärte sie ihm.
"Seltsam. Ich hoffe, es hört gleich auf", sagte Kendrick und deutete ihr, wieder an ihn ran zu rücken.
"Ähm, ja, es hört auf. Aber erst wird es schlimmer", beichtete sie und rutschte zu ihm. Sie zog sein T-Shirt hoch und presste ihren nackten Oberkörper gegen seinen. Sofort war das prickelnde Gefühl wieder da und ihre Haare stellten sich am ganzen Körper auf. Kendrick atmete laut auf und Trina spürte seine Erektion an ihrem Bein.
"Was machst du mit mir?", fragte er mit zittriger Stimme.
"Ich mache gar nichts, Kendrick. Das einzige das ich weiß, ist, dass es sich irre anfühlt. Aber jetzt bin ich furchtbar müde..."
Sie schloss die Augen. Er beugte sich über sie und zog die Decke über sie beide. Dann nahm er sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf ihre Schulter, ehe er auch einschlief.

Sie wachte auf und lag halb auf Kendrick. Besitzergreifend hatte sie ein Bein über den, auf dem Rücken liegenden Lehrer für Europakunde, gestreckt. Das brachte sie zum Lächeln. Und dann zum Nachdenken. Es war erstaunlich, wie sehr sich die Position ihres Lieblings änderte. Anfangs war es Ares gewesen. Dann verbrachte sie viel Zeit mit Lucien, und Ares rückte in den Hintergrund. Jetzt war Kendrick ihre Nummer eins, obwohl sie nur einen Tag in der Woche mit ihm zusammen war. Sie begann, über seine Brust zu streicheln, woraufhin ihm ein tiefer Seufzer entfuhr. Wieder lächelte sie. Ach, Kendrick. Er begann sich zu rühren und schaute sie aus schlaftrunkenen Augen an.
"Naa, auch endlich ausgeschlafen?", neckte sie ihn und küsste ihn auf der Brust. Seine Mundwinkel verzogen sich leicht nach oben und er drückte sie an sich.
"So könnte ich den Rest meiner Zeit verbringen...Du neben mir, ab und an ein Mensch zum Nähren und wir treiben es mindestens zweimal pro Tag miteinander", träumte er.
"Das wäre auf Dauer ziemlich eintönig oder nicht?", fragte sie.
"Kommt drauf an. Bist du denn so eintönig?"
"Ich habe nicht viel Erfahrung, Kendrick. Wenn, dann müssten wir uns von deinen Erfahrungen leiten lassen", eröffnete sie ihm. Er grinste.
"Machst du denn alles mit?"
Sie flüsterte in sein Ohr: "Alles was du willst, Kendrick! Notfalls fesselst du mich und tust es einfach..."
Er schloss seine Augen und stöhnte. "Sag doch so etwas nicht, Trina. Schon allein diese Vorstellung ist..."
Sie stand auf und ging grinsend ins Bad und ließ Kendrick mit seinen Überlegungen zurück.

BlutsMacht - Die ZeremonieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt