Kapitel 1: Bewusstlos in den Armen meines Entführers

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Dienstag, der 22.02.2019. 

Der schwarze Digitalwecker auf Zoe's Nachtkästchen blinkt mit seiner orangen Schriftfarbe auf. Im gleichen Atemzug durchzischt ein lautes Schrillen den Raum. Zoe schreckt aus ihrem tiefen Schlaf hoch und schaut links zu dem Wecker. "Es ist jetzt schon um 15:00 Uhr? Ich bin doch gerade erst eingeschlafen?! Man, diese Nachtschichten machen mich echt fertig..", denkt sich Zoe und schaltet den lauten Alarm per Schlag auf den Wecker aus. Sie schmeißt sich rückwärts  nochmal seufzend in ihr warmes, kuscheliges und mit rosenverzierter Bettdecke überzogenes Bett und starrt, wie so oft, ihre weiß gestrichene Decke an. "Lohnt es sich wirklich? Soll ich aufstehen? Kann Mandy vielleicht meine Schicht übernehmen? Aber ich bin auf die Miete angewiesen. Ach Scheiße... Bald steht wieder die Miete an. Ich bin schon 3 Monate zurück", schweifen Zoe ihre Gedanken hin und her. Für Zoe ist es nicht gerade einfach die nötige Motivation zu finden, doch ihr Lebensmotto: "Wenn du nicht die Motivation findest, findet die Motivation dich", hilft in den schlimmsten Krisen. Sollte sie nicht arbeiten gehen und die Miete nicht bezahlen können, so wirft Frances, ihr so heißgeliebter Verehrer und Vermieter, sie aus dem Haus. Zoe hat sich schon oft überlegt, ob sie diesen schmierigen alten Sack nicht "zufällig" einmal nackt die Tür öffne, damit sie wenigstens erstmal die Miete nicht mehr zahlen muss, jedoch befürchtet sie, dass Frances seine stinkenden Raucherhände kaum von ihrem zarten Körper lassen könnte und mit 18 Jahren von ihrem Vermieter vergewaltigt werden klingt nicht sonderlich nach einen Traumziel. Nach langem hin und her überlegen und einem Blick auf die Uhr, welche schon 15:10 Uhr anzeigt, schwingt sich Zoe aus ihrem Bett. Ihre nackten Füße berühren das kalte Laminat und schon ist jegliche Müdigkeit in Sekunden verschwunden. Schnell schlüpft Zoe in ihre mit rosa Fell bestückten Hausschuhe, steht auf und wandert in ihrer blau-weißen Schlafanzugshose in Richtung Badezimmer. Kaum öffnet sie dort die Tür und betritt den weiß gefliesten Raum, wird Zoe regelrecht von der Kälte erschlagen. Ihre zarte Haut beginnt fließend sich in Gänsehaut zu verwandeln. Ihre feinen Härchen auf dem Körper, sowie ihre Nippel stellen sich stocksteif auf. Frierend und mit einem typischen Morgenblick läuft Zoe zum Waschbecken. Sie dreht den Wasserhahn auf links und lässt das Wasser laufen. "Na super! Kein warmes Wasser mehr. Wo leben wir? In der Steinzeit?!", schimpft plötzlich Zoe, als sie ihre Hand unter das eiskalte Wasser hält. Das Einzige, was Zoe's Mundwinkel nach oben ziehen lässt, ist ein Blick in den Wandspiegel. Schon damals in der High School hat sie jeder für diesen Körper angehimmelt. "Ein Geschenk Gottes", "Ein Engel auf Erden" und viele andere kitschige Komplimente wurden ihr andauernd an den Kopf geworfen. Dies ist jedoch kein Wunder. Schon damals und besonders heute würde man ihren Körper als Ideal bezeichnen. Auch wenn Zoe auf den ersten Blick zierlich wirkt, so fallen einem sofort die enormen Rundungen an den besten Stellen auf. Klar hervorstechende Schlüsselbeine und ein pralles C-Körbchen sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Besonders ihre Taille hat es den pfeifenden Jungs angetan, wobei dies vermutlich auch an ihrem großen, runden Arsch liegen könnte. Zoe wusste schon immer genau wie sie dies vor allem zu ihren Gunsten ausnutzen kann, jedoch entgegen allen Erwartungen, blieb es meist mit Jungs nur beim Rumknutschen. Als Zoe's blaue Augen ihren eigenen Körper lange genug im Spiegel mit grinsenden Gesicht beobachtet hatten, griff sie zu ihrer weiß-blauen Haarbürste und beseitigte das morgendliche Grauen in ihren kastanienbraunen, schulterlangen und nun auch wieder glatten Haaren. Danach folgte eine 5 - Minütige Zahnputzsession, gefolgt von einer eher abrupten Schminksession. Nun folgt die schwierigste Mission: Der Kleiderschrank. Zoe stürmt regelrecht in ihr Schlafzimmer, rennt zu ihrem weißen Kleiderschrank und reißt jegliche Türen auf. "Mh... Fuck wo ist meine Netz? Wo ist mein Shirt hin? Ist das in der Wäsche?!", schreit Zoe panisch herum, während sie ihre Klamotten im Schrank von links nach rechts wirft. Plötzlich wird sie fündig. Nach kurzem Stylecheck im Kopf, rennt Zoe erneut ins Bad. Im Spiegel erblickt man plötzlich die allseits bekannte Zoe. Aufreizend und dazu bereit jeden Mann den Kopf zu verdrehen. Zu ihrem kirschroten Lippenstift findet sich an ihrem Oberkörper ein dunkelrotes Top, welches ihren roten Spitzen-BH mehr als nur preisgibt. An ihren wohlgeformten und relativ langen Beinen ragt sich eine Netzstrumpfhose entlang, welche unter ihrem kurzen, schwarzen Rock verschwindet. Selbstverständlich wäre das Outfit nicht komplett, wenn sich unter dem schwarzen Rock nicht noch eine Überraschung finden würde. Auch wenn Zoe häufiger Geldprobleme hat, bei eins spart sie nie: Unterwäsche. Sie trägt permanent die hochwertigsten Spitzentangas, denn man weiß ja nie an welchen Tag sie soweit wäre, um endlich ihren Vorstellungen sich hinzugeben. Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen vollendet sie ihr Outfit mit den Brillanten besetzten Ohrringen, welche sie zum Geburtstag geschenkt bekommen hat und diese für sie wie ein Heiligtum waren. Ein letzter Blick in den Spiegel und Zoe ist bereit sich der Welt zu präsentieren. Sie geht in den Flur hinaus und zieht ihre schwarzen High Heels an. Nun ist sie nicht mehr der kleine, unschuldige 1,74 Meter Kampfzwerg, sondern eine stolze 1,80 Meter große, junge Dame, welche denkt, die Welt würde ihr zu Füßen liegen. Ein Blick auf die Uhr verrät das es mittlerweile schon 15:43 Uhr ist. Ein lautes "Fuck" von Zoe dröhnt durch ihre Wohnung, bevor sie sich ihren Schlüssel schnappt und die Tür hinter ihr ins Schloss fallen lässt. 

Mit eiligen Schritten geht Zoe die Ellenstreet entlang. Selbst wenn es noch relativ frisch ist, sie genießt die kühle und erfrische Luft, dennoch hat sie heute ein beklemmendes Gefühl. Sie kickt einen kleinen Stein vor sich hin und biegt in die 5th Avenue ab. Doch selbst beim Abbiegen und schon in Reichweite des Diners, wo sie vor 5 Monaten angefangen hat zu kellnern, beschleicht sie ein ungutes Gefühl. Sie dreht sich um und sieht keine Menschenseele weit und breit. Nachdenkend läuft sie weiter auf das rot-weiß verzierte Diner zu. "3...2....1", flüstert sie und dreht sich ruckartig um. Erneut nur Staubkörnchen auf den leeren Gehwegen zu sehen. Plötzlich konzentriert sie sich auf die Straße. Seit dem sie im schnellen Tempo sich von ihrer Haustür entfernt hatte, verfolgt sie ein brauner Chevrolet mit dem Kennzeichen: "ARR - 2603". "Bestimmt nur ein Zufall", überdenkt Zoe ihre ungewissen Gefühle und nickt den vorbeifahrenden Mann zu. Sie dreht sich wieder rum, sodass das blau blinkende Diner-Schild erneut in ihrem Sichtfeld liegt und geht mit zügigen Schritten darauf zu. Sobald die eisernen Schwingtüren hinter ihr schließen und sie stolz und mit herausgestreckter Brust an den Kunden über den Kachelboden vorbeiläuft, wird sie schon wärmsten von ihren Kolleginnen empfangen. Auch wenn sie der Job oftmals Nerven raubt, so ist das liebevolle miteinander im Team immer wieder für sie der schönste Moment des Tages. Um Punkt 16 Uhr und nun mit einer Küchenschürze bewaffnet, stellt sich Zoe den größten Problemen: Die Kunden. "Der Kaffee ist zu kalt, der Speck nicht ganz knusprig.." Viele Beschwerden und noch mehr alte Säcke, welche sie mit ekelhaften Anmachsprüchen dazu verleiten wollen, dass sie unter ihren Rock schauen dürfen. Selbst wenn es unangenehm ist, Zoe liebt es im Rampenlicht zu stehen. Sie liebt es den Charm auszureizen und die Männerwelt um sie zum Staunen zubringen. Nach einer langen und anstrengenden Schicht legt Zoe erschöpft ihre mit Kaffee befleckte Küchenschürze nieder. Sie verabschiedet sich noch von George, den Küchenchef, als plötzlich die Klingel oberhalb der Tür läutet. "Wir haben geschlossen", sagt Zoe genervt und kommt wutentbrannt aus der Küche gestürmt. Plötzlich steht vor ihr ein ca 1,90 Meter großer Mann. Vollbart und mit Tattoos an den Armen überseht. "Was... Kenne ich Sie nicht? Nichts desto trotz verlassen Sie bitte das Lokal. Wir haben nun geschlossen!", brabbelt Zoe vor sich hin und läuft zu den Türen, welche sie erwartungsvoll mit gerichteten Blick auf den Mann, welcher gegen einen sibirischen Bären kämpfen könnte, öffnet. Mit einen tiefen, kurzen Brummen verlässt der Mann das Diner. "Also George, ich bin auch mal weg. Mach nicht zu lang und lad nicht wieder irgendwelche Stripperinnen ein", verabschiedet sich Zoe lachend und tritt aus den Diner hinaus, in die Kälte. Jeder Atemzug ist durch die Kälte als kleine Wolke zu sehen und Zoe schaut sich nochmal um. Plötzlich stockt ihr der Atem. Unter der flackernden Straßenlaterne, welche bei der Ausfahrt direkt neben dran steht, steigt der ominöse, brummende Mann in sein Auto. Ein großes Auto. Braun. Marke: Chevrolet. Beim dritten Flackern und näherer Betrachtung leuchtet das Kennzeichen auf: "ARR - 2603". Die Augen von Zoe reißen sich regelrecht auf. Ihr Herz pocht. Es pocht schneller als wenn sie einen Marathon läuft. Der Schock lässt sie erstarren. "Keine Angst, das war bestimmt nur ein ganz blöder Zufall", stammelt Zoe ängstlich vor sich hin und bewegt sich langsam mit zitternden Knien zur Ausfahrt. Ein Motor grollt durch die stille Nacht auf. Zoe's Herz rutscht in ihre Hosentasche. Sie würde gerne rennen, wenn sie nur könnte. Immer weiter nähert sie sich der Ausfahrt und als sie gerade den Wagen passiert, rennt sie so schnell wie sie nur kann. Ihre schwarzen High Heels erschweren die Sache, jedoch bringt das Adrenalin sie weit genug in die dunkle Nacht hinein. Sie biegt hechelnd in die Ellenstreet und geht leicht in die Beuge. Erschöpft und mit Händen an ihren zittrigen Knien dreht sie sich rum. Kein Scheinwerfer an den Hauswänden zu sehen. Kein Motorgeräusch. Trotzdem rennt sie den Rest der Strecke zu ihrem Haus, dreht den Schlüssel einmal im Schloss herum und geht erleichtert mit einem Seufzer durch ihre Tür. Das "Home Sweet Home" Schild schlägt gegen die Tür, als Zoe diese zufallen lässt und den Schlüssel nun von innen zwei mal rumdreht. Sie geht erleichtert in die Küche zum Wasserhahn, füllt sich ein Glas voll mit dem eiskalten Wasser und schluckt es gierig herunter. Während ihr Blutdruck auf ein messbares Level zurücksinkt, lässt sie ihren Blick schweifen. Plötzlich rutscht ihr das Glas aus der Hand, als sie gegenüber ihres großen Küchenfensters einen braunen Chevrolet entdeckt. Der braune Chevrolet. Kennzeichen: "ARR - 2603". Zoe will gerade aus der Tür stürmen, als plötzlich ein großer Schatten das Licht der Flurlampe überdeckt. Zoe verfällt regelrecht in eine Schockstarre als vor ihr der ominöse, brummende Mann steht. "Du solltest besser deine Haustür abschließen wenn du das Haus verlässt, Zoe!", sagt der Mann und packt Zoe am Hals. Zoe versucht einen Hilfeschrei auszurufen, jedoch trocknet ihre Kehle schlagartig aus und durch den Druck von der Hand an ihrer Kehle erzeugen ihre Stimmbänder keinen Ton. Plötzlich spürt Zoe ein heftiges Stechen im rechten Oberarm. Jegliche Bewegungen, egal ob das Austreten oder das Kratzen in sein Arm, fühlen sich verstärkt immer langsamer an. Der Kopf und der ganze Körper von Zoe fühlen sich immer schwerer an. Die Augenlieder schließen sich von Sekunde zu Sekunde und plötzlich ist Zoe bewusstlos in den Armen ihres Entführers. 

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