"Hermine! Du musst auch mal an dich selber denken. Wie sollen die anderen ihre Prüfungen schaffen, wenn du sie ausnahmslos abschreiben lässt? Täglich bist du mindestens drei Stunden in der Bibliothek und lernst, machst deine Hausaufgaben und die der anderen." zählt der aufgebrachte Professor auf, wird jedoch von seiner Schülerin unterbrochen. "Bei allen Respekt Professor Dumbledore. Das ist ganz allein meine Sache und wie lange ich lerne ist für Sie auch total uninteressant. Wenn das alles war, würde ich jetzt gerne gehen. Darf ich?" Dumbledore ist bewusst das es jetzt nichts bringt weiter mit ihr zu reden und hebt nickend die Hand. Sofort springt Hermine auf und will das Büro ihres Direktors verlassen, dabei läuft sie genau in den Professor Snape, der scheinbar im selben Moment das Büro betreten wollte. "Miss Granger, bitte passen Sie doch auf! Wir wären beinahe zusammen die Treppen heruntergefallen." Er sagte das in aufgebrachter, aber dennoch freundlichen Stimmlage. Seit dem Krieg hört man ihn nur noch selten wütend herum brüllen, beleidigen oder unfair behandeln. "Ach, Severus. Was sollen wir bloß tun? Sie arbeitet sich noch zu Tode, oder bringt sich selber noch ins Grab." fragt sein ehrlich bestürzter Ziehvater. Eine Weile überlegt Severus, ob er die Privatsphäre seiner Schülerin wirklich missachten soll oder nicht, entschied sich dann aber aus Sicherheitsgründen dafür. "Albus, mir ist aufgefallen, dass irgendwas im Haus Gryffindor nicht in Ordnung ist. Miss Granger schein nur noch alleine zu sitzen. Die anderen scheinen nur noch in den Hausaufgabenstunden bei Ihr zu sein. Nicht einmal der Goldjunge und sein rothaariger Arschkriecher..." Severus unterbricht kurz, als er Dumbledores tadelnden Blick sieht, erzählt dann jedoch weiter "...sind mehr an ihrer Seite. Einmal glaubte ich sogar eine Beleidigung oder etwas in der Art in ihre Richtung gehört zuhaben. Sicher bin ich mir da jedoch nicht." Die ganze Zeit hört der Direktor nachdenkend und Bart zwirbelnd zu. Er beginnt sich immer weiter sorgen zu machen. Hat er geglaubt, dass Hermine sich nur so aufs lernen fokussiert hat. Handeln! Schnelles Handeln ist nun von Nöten. Doch was soll er bloß tun? "Albus, wir müssen dringend was unternehmen. Am besten überlegen wir etwas, was gleichzeitig die Streitereien unter den Häusern beendet. Der Krieg ist vorbei, warum sollte der in Hogwarts noch weiter gehen?" Severus kann jetzt endlich so sein, wie er ist und das sollen alle sehen. Dumblerdore stimmt ihn sofort zu und so reden sie noch fast zwei Stunden weiter.
In der Zeit geht Hermine auf den vergessenen Turm von Hogwarts, denn sie brauch einfach Zeit für sich. Oft schläft sie auch dort, wenn die Hänseleien ihr zu viel wurden. Eigentlich wollte sie Dumbledore eben nicht so anfahren, aber sie wollte nicht noch mehr Stress mit den anderen bekommen, nur weil Dumbledore sich plötzlich einmischt. Warum sie die anderen Mobben hat sie niemals verstanden. Die Freundschaft mit Harry und Ron zerbrach bereits nach dem Krieg als sie Ron erklärt hatte, dass der Kuss nur ein emotionale Überreaktion ihrerseits war. Ron stellte Harry vor einem Ultimatum, er oder sie. Anders als sie von ihm erwartet hatte, stellte er sich sofort auf Rons Seite. Kaum war ihre Freundschaft öffentlich vorbei, began auch schon die Mobberei. Hermine zaubert sich eine Decke auf den Boden und setzt sich am Rand des Turmes. Aus ihrer Perlenhandtasche holt sie eine Flasche Feuerwhiskey. So beginnt sie alleine zu trinken und schaut sich in Ruhe den Sonnenuntergang an. Aufs Abendessen hatte sie keine Lust. Keinen Hunger. In solchen Momenten denkt sie oft an ihre Eltern. Hermine haben sie gesagt, solltest du mal schlechte Gedanken haben, oder uns vermissen, dann guck in den Himmel und denk an uns! Egal wo wir sind, wir werden auf dich achten und für dich da sein. Nur leider wisst ihr gar nicht mehr, wer ich bin sagt Hermine verbittert. Eigentlich wollte sie nach dem Krieg einen Weg finden, ihre Erinnerungen wiederherzustellen, jedoch starben sie während der Hokruxjagd bei einem Autounfall. Langsam merkt Hermine die Wirkung des Alkohols und zieht ihren Pullover Ärmel hoch, betrachtet die Narben die sich in letzter Zeit zur der Schlammblut Narbe hinzugesellt haben. Eine Träne läuft ihr die Wange herunter und sie zieht ihre Knie an ihre Brust, trinkt einen weiteren Schluck aus der Flasche.
Hier konnte sie sie selbst sein. Niemand der an ihr herum nörgelt, außer sie selbst. Auch nicht unbedingt besser dachte sie sarkastisch. "Darf ich mich zu Ihnen setzten?" hört sie plötzlich jemanden im Hintergrund fragen, was sie deutlich zusammen zucken lässt, als sich umdreht. "Nur, wenn Sie mich hier duzen." antwortet Hermine in der Hoffnung, dass er einfach wieder geht. "Einverstanden!" kaum hat Severus das gesagt, hat er sich auch direkt neben sie hingesetzt. Trotz ihren kurzzeitigen Schock und deutlicher Verwirrung lässt sie sich nichts anmerken und guckt einfach weiter auf den Sonnenuntergang, der den Himmel rot lila färbt. "Hast du auch noch was für mich da oder teilst du nicht gerne" fragt Severus seine Schülerin und schaut zu ihr mit einem kleinen Grinsen. Hermine reicht die halbleere Flasche ihrem Professor, der auch gleich einen großen Schluck raus trinkt. "Ahh" seufzt Severus zufrieden auf. "Was machen Sie hier, Professor?" fragt Hermine ihren Professor so höflich sie in diesem Moment nur konnte. "Eigentlich komme ich hier immer hin, um meine Ruhe nach dem Unterricht haben zu können, da ich bis heute dachte, dass nur ich diesen Turm kennen würde." Hermine lacht, dachte sie doch bis eben noch das selbe, was sie ihren Professor auch erzählt. "Hier darfst du mich auch duzen. Machen wir das zum neutralen Boden. Hier sind wir einfach nur Menschen ohne Titel." schlägt Severus vor und Hermine findet den Vorschlag gut. Sie setzt sich im Schneidersitz und hält ihm ihre Hand hin. Sofort schlägt Severus mit ein. "Warum warst du nicht beim Abendessen?" fragt Severus. Bevor Hermine antwortet lässt sie kurz ihren Kopf hängen, sofort weiß Severus, dass jetzt eine Ausrede oder Lüge kommt. "Ich war am Anfang da und bin schnell wieder weg, hatte keinen großen hunger." Zumindest sagt sie die halbe Wahrheit, dachten beide. "Und worüber musst du nachdenken? Wieso bist du hier?" möchte Hermine wissen. Langsam schafft sie es sich ihm zu öffnen, ob es dem Alkohol zu verdanken ist weiß sie nicht, aber es ist ihr so oder so egal. Normale Unterhaltungen sind ihr fremd geworden. Das ihr Professor über sie nachgedacht hatte, konnte er ihr ja schlecht sagen, doch gänzlich anlügen konnte und wollte er aus irgendeinem Grund nicht. "Ich habe über den Häuser Krieg nachgedacht. Es muss ja irgendwie möglich sein, den Krieg zu beenden!" erzählt er ihr. Es ist nicht gelogen. Das war nur nicht alles, rechtfertigt er sich in Gedanken. "Darüber hatte ich schon in der zweiten Klasse drüber nachgedacht. Ich habe mich immer gefragt, warum es keine AGs gibt, oder warum die Häuser unbedingt auch in den Schlafräumen aufgeteilt werden müssen. Es reicht doch, wenn man im Unterricht in Häusern aufgeteilt ist und in unserer Freizeit wären wir dann alle gemischt und könnten uns besser kennenlernen." geht Hermine schulterzuckend auf seine Gedanken ein. Seine Augen wurden groß. "Die Idee ist großartig, Mia!" ruft er aus, was Hermine verblüfft aufsehen lässt. Der Spitzname gefällt ihr.
Mit einem Schwung ihres Zauberstabes kommt eine neue Feuerwhiskeyflasche aus ihrer Perlenhandtasche geflogen. Beide haben inzwischen zu viel Alkohol getrunken, aber es war ihnen egal, so gut wie in diesem Moment ging es den beiden schon lange nicht mehr. Keiner wollte das dieser Moment endet und so zaubert Severus Kerzen her, da es schon dunkel ist und ein weiterer Zauber sorgt dafür, dass es schön warm blieb. Durch den Alkohol wurde Hermine so warm, dass sie ihren Pullover auszieht. Dadurch kann Severus ihre Narben sehen, was ihn innerlich zucken ließ. Doch er sagt dazu kein Wort, will er nicht das sie sich gleich wieder verschließt. "Und was willst du beruflich machen?" versucht Severus ein Smalltalk zu starten, was Hermine dankbar und ehrlich auflachen lässt. Dieses , wenn auch kleine Lachen, lässt Severus Brust warm werden und er ist irgendwie stolz auf sich. Hat er dieses lächeln doch im Geheimen vermisst. "Ich möchte auch Lehrerin werden. Kräuterkunde und Zaubertränke auf Medizinbasis" antwortet sie. "Am liebsten auf Hogwarts, aber hier gibt es nur das allgemeine Fach Zaubertränke." Gespannt hört Severus ihr zu und wieder ist er erstaunt, dass wäre eine super Idee als Zusatzfach. "Weißt du Mia, ich werde mit Albus reden. Ihn vorschlagen, dass als Zusatzfach ab der vierten Klassen anzubieten. Dieses Fach wäre eine super Ergänzung für die Schüler und Schülerinnen, die Mediziner werden wollen. Mit diesem Fach würde ihnen das Zusatzstudium viel leichter Fallen und wir wären die erste Schule mit diesem Fach, was die Schule wiederum beliebter machen würde, was die Anzahl der Neueinschreibungen deutlich erhöhen könnte. Hast du noch mehr solcher Ideen?" fragt Severus sie interessiert. Mit jedem gesprochenen Satz wurden Hermines Augen immer größer und in ihren Augen lag so ein Ausdruck von Dankbarkeit, Freude und Liebe, dass Severus schwindelig wird. Tatsächlich hatte Hermine einige Ideen und Severus ist so begeistert, dass er ihr vorschlägt sie in der nächsten Lehrerversammlung mitzunehmen und vorher schon mit Albus zu reden. Vor Freude umarmt sie Severus, der direkt seine Arme um sie schlingt. Für keinen von den beiden ist dieser Moment seltsam. Sind beide doch froh, den anderen zu haben und so löst sich Hermine zwar aus der Umarmung, setzt sich direkt neben Severus und legt ihren Kopf auf seine Schulter. Sein Arm bleibt um ihre Taille. Ohne es zu merken schläft erst Hermine ein und danach auch Severus.
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Neutraler Boden
FanfictionNeutraler Boden für zwei einsame Menschen? Ein verhasster Lehrer und eine unbeliebte Schülerin treffen sich zufällig an deren Lieblingsort und erklären den Ort für "Neutralen Boden". Was passiert, wenn Hermine und Severus ihren Titel gegenüber den A...