36

17.5K 350 33
                                    

In meinem Zimmer ziehe mich um und stopfe alle meine Sachen in meinen Koffer. Auch alle Hygieneartikel vom Badezimmer packe ich ein. Ich bleibe keine Sekunde länger hier mit ihm in diesem Hotelzimmer. Ich bin so wütend und verletzt gleichzeitig. Er versucht mich nicht einmal mich darüber aufzuklären wer diese Blondine ist aber wenn er merkt, dass ich anderen Jungs zu nahe komme, rastet er aus. Eigentlich dachte ich gestern noch, dass wir das zischen uns wieder in den Griff kriegen können aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher.

Mit meinem Koffer in der Hand gehe ich in die Lobby und sage den Angestellten, dass sie kurz auf mein Gepäck aufpassen sollen. Ich gehe zu das Zimmer von Tom und Omar und klopfe an deren Zimmertür an. Gleichzeitig öffnen beide ihre Türen und schauen ich verwirrt an. Ok, ich habe nicht damit gerechnet beide hier zu finden aber besser für mich. ,,Ich werde nach Hause fliegen und ich möchte, dass ihr mich begleitet. Mein Koffer steht schon in der Lobby und ich werde jetzt noch Darcy und ihre Freunde suchen, um mich bei ihnen zu verabschieden. In der Zwischenzeit könnt ihr auch eure Koffer packen." Omar schaut mich nur verwirrt an während Tom verständnisvoll nickt. Omar hat kaum etwas mitbekommen, ich frage mich wo er die ganze Zeit war. ,,Wir können dich nicht wieder nach Hause bringen, Milan wird das nicht zulassen." Wieso habe ich schon vermutet, dass er sich dagegen stellen wird? ,,Er muss es verstehen, ihm bleibt nichts anderes übrig. Außerdem ist er daran schuld, also muss er auch mit Konsequenzen rechnen." Für mich war das Gespräch hiermit beendet und ich laufe wieder zurück an den Strand.
Zum Glück finde ich Darcy und Jace bei den Liegen. ,,Hey, ich wollte mich nur noch verabschieden. Ich werde heute Abreisen, um genau zu sein in ein paar Minuten." Darcy umarmt mich sofort und wünscht mir eine gute Heimreise auch Jace verabschiedet sich von mir. ,,Hey, Samira." Verwirrt drehe ich mich um und sehe Joey und Blake vor mir stehen. ,,Hey. Ich wollte mich von euch verabschieden." Verwirrt schaut Joey mich an und fährt sich durch die Haare. ,,Wie meinst du das?" Er ist ganz verlegen, wie süß. ,,Ich werde nach Hause fahren." Stelle ich klar. ,,Wieso? Hängt der Haussegen schief?" Blake grinst mich herausfordernd an doch ich schüttle nur den Kopf. Ich werde ihm bestimmt nicht diese Genugtuung machen und mich bei ihm ausheulen, oder was auch immer er von mir erwartet. ,,Nein, Blake. Bei Milan und mir läuft es mittlerweile besser als jemals zuvor. Wir brauchen etwas mehr Privatsphäre und mehr Zeit für uns, deswegen fahren wir." Geschockt schaut er mich an. Am liebsten würde ich ihm eine Ohrfeige verpassen. Er hat alles nur noch schlimmer und komplizierter gemacht. Vor seinen Freunden will ich aber nur ungern eine Szene machen.
,,Samira, kommst du bitte noch ein Mal kurz mit? Ich möchte dir etwas sagen?" Verwirrt nicke ich und laufe Joey hinterher. Zusammen setzten wir uns in den Sand und ich schaue ihn auffordernd an. ,,Ich mag dich wirklich sehr gerne und deshalb wollte ich dich fragen, ob ich vielleicht deine Nummer haben kann. Vielleicht können wir uns dann irgendwann wieder sehen." Ich möchte nicht nein sagen, immerhin ist er sehr nett und hat mir nichts getan. Kann ich ihm meine Nummer geben oder wird dadurch alles noch schlimmer zwischen Milan und mir? Kann es überhaupt noch schlimmer werden? Zögernd fange ich an zu sprechen und versuche dabei einen ordentlichen Satz heraus zu bringen. ,,Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Du weißt, ich bin verheiratet." ,,Ja ich weiß, und ich weiß auch wo ich bei dir stehe. Ich will den Kontakt zu dir halten, weil du eine sehr freundliche und offene Person bist." Geschlagen nicke ich und gebe ihm mein Handy. Er tippt die Nummer ein und ruft sich danach kurz an, damit er meine Nummer in seinem Handy einspeichern kann. Ich verabschiede mich nochmals von allen und gehe dann zurück in die Hotellobby.

Nicht nur Tom und Omar stehen da, auch Milan ist bei ihnen. Ewas ohne Milans Wissen zu tun ist anscheinend auch unmöglich. ,,Du willst also wieder nach Hause?" Da ich nicht reden möchte, zucke ich nur mit den Schultern. Ich nehme meinen Koffer und will gerade das Hotel verlassen, doch er hält mich auf. ,,Wir müssen darüber reden." Kurz schaue ich ihn an, löse dann aber seine Hand von meiner Schulter und gehe zum Auto.
Während der Autofahrt und dem Flug spricht keiner ein Wort. Jeder hat sich mit sich selbst beschäftigt. Selbst Milan hat kein Wort zu mir gesagt. Nach einigen Stunden sind wir endlich wieder zu Hause angekommen und ich schmeiße mich direkt auf unsere Couch. Es ist auf einer komischen Art und Weise schön wieder hier zu sein. Der vertrauter Geruch und die bekannte Umgebung. Sobald wir zu Hause angekommen sind, musste Milan schon wieder weg. Er hat nicht gesagt wo er hin muss oder was er macht. Auf einmal war er weg. Eigentlich ist es gut so. Ich wüsste nicht, was ich mit ihm die ganze Zeit machen sollte. Ich kann ihm kaum in die Augen sehen. Vielleicht war diese Blondine nur eine Bekannte oder eine Kollegin. Möglicherweise habe ich überreagiert aber er hätte die Situation einfach klären können. Dann wären wir vielleicht noch immer im Hotel und hätten Spaß. Stattdessen sitze ich alleine im Wohnzimmer herum und denke darüber nach, ob vielleicht ich an allem Schuld bin. Ich hätte die Gefühle zu im nicht zulassen sollen. Seine Berührungen brennen auf meiner Haut. Wir waren uns viel zu nahe, viel zu intim und wir haben uns in diesem Moment zu wohl gefühlt. Das alles hätte nicht passieren sollen. Eigentlich sollte ich ihn hassen für das, was er mir angetan hat. Er hat mich meiner Familie entrissen, das Verhältnis zu meinem Vater ruiniert und mich erniedrigt. Er behandelt mich als wäre ich sein Eigentum, dafür sollte ich ihn hassen. Aber trotz allem fällt es mir schwer ihn zu verlassen. Davon abgesehen, er würde mich sowieso wieder finden und zu sich bringen, egal was ich versuche zu Unternehmen. Ich bin gefangen, sozusagen seine Leibeigene. Aber ist das nicht normal bei Zwangshochzeiten? Das man den Mann glücklich macht und selbst zu kurz kommt?

Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt