Kapitel 6.4

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Az wollte schon einfach anfangen zu essen, bis ihr auffiel, dass man im Himmel wohl etwas höflichere Tischmanieren an den Tag legen musste.

Also sah sie Cas an und wünschte ihm einen guten Appetit, dieser erwiderte das gleiche höflich.

Schweigend fingen sie an zu essen und Az musste feststellen, dass das Essen wirklich gut schmeckte, vermutlich auch 1000 Mal besser, als die Suppe, die sie am Vortag gehabt hätte.

Nachdem sie dann beide irgendwann fertig waren mit essen, rief Cas den Kellner zu sich und verlangte die Rechnung.

Auf die Frage, ob sie zusammen oder getrennt zahlen würden, antwortete Cas nur: "Natürlich zahlen wir zusammen."

Az wurde tatsächlich leicht rot.

"Das...ähm...aber du kannst mich doch nicht einfach einladen."

Castiel war ziemlich verwirrt "Warum kann ich das nicht?"

"Naja, weil also ähm...ich weiß nicht."

"Na ich hab doch gesagt, dass ich mich für dein verlorenes Abendmahl für gestern revanchiere, da ist es doch klar, dass ich dich einlade."

So blieb Az nichts anderes übrig als verdutzt zu nicken und Cas dabei zuzusehen, als er dann schließlich für beide zahlte.

"Warst du eigentlich schon hier im Park?", fragte Cas schließlich.

Az schüttelte verneinend den Kopf.

"Darf ich dich dann noch zu einem gemeinsamen Spaziergang einladen?"

"Äh ja klar natürlich."

Gemeinsam verließen sie das Restaurant und gingen schweigend nebeneinander her in Richtung Park.

So gingen sie einige Zeit gemeinsam durch den Park und genossen die ruhige Atmosphäre, bis Az plötzlich anfing zu kreischen. Sie rannte los, bis sie Hals über Kopf in einem kleinen See landete.

Cas stand währenddessen einfach nur verwirrt da. Als er so halbwegs realisiert hatte, was passiert war, rannte er schnell zum See.

"Azariel??"

Sie tauchte auf und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Da...da...war ne Spinne auf meiner Schulter!"

Cas sah sie verdutzt an. "Ja und?", fragte er verwirrt.

"Wie ja und? Das Zeug ist absolut widerlich!"

"Das Zeug? Das ist ein Lebewesen. Eine von Gott erzeugte Schöpfung. Einzigartig wie alles auf der Erde und somit wunderschön."

Az stand im See und ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.

"Äh, ja, ne. Ne, ne, ne. Die Viecher sind einfach asozial und noch dazu ausgesprochen hässlich."

"Kein Lebewesen ist hässlich und jedes einzelne hat ein Recht auf Leben.", verkündete Cas und hob die Spinne auf seine Hand, während Az gerade aus dem See kletterte.

"Spinnen sind so nützlich, sie bauen sich ihr eigenes Netz und Spinnen so unzerstörbare Fäden, sie..."

Noch bevor er seine Lobesrede über die Spinnen beenden konnte, legte Arzara ihre Hand um seine und schloss sie gewaltsam.

Cas starrte entsetzt auf seine Hand, die nun fest zu einer Faust geballt war und die Spinne darin zermatscht hatte.

Er sah wirklich aus, als wurde er gleich anfangen zu weinen, als er auf seine Hand starrte.

"Du...du...du hast sie getötet..." meinte er entsetzt.

"Ja natürlich! Das Mistvieh hat es ja nicht anders verdient."

Cas atmete durch.

"Okay...ähm lass uns das einfach vergessen, ja? Ich will mich nicht streiten. Außerdem..." er musterte sie "...muss dir doch furchtbar kalt sein."

Castiel zog seine Jacke aus und hielt Arzara diese hin.

"Hier bitte."

"Ohh, wie süß von dir, also...äh...ja ne...passt schon so kalt ist es nicht."

"Doch, ich bestehe darauf."

Nach einer kurzen weiteren Diskussion resignierte Az schließlich und zog sich die Jacke an.

Während Arzara ihre Zeit mit Cas verbrachte, musste Jay nochmal los in den Wald um die Kräuter, die Az explodieren hat lassen erneut zu sammeln, dementsprechend hatte er nicht wirklich Spaß.

Danach war es an ihm die Kräuter zu trocknen und dieses Mal im besten Fall ohne Rafaels halben Keller abzufackeln.

Wobei er sogar im Großen und Ganzen zumindest etwas Spaß hatte, da Rafael ihm viel neues beibrachte.

Währenddessen wurde Arzara von Cas genötigt wieder irgendwohin nach innen zu gehen, damit sie nicht krank wurde.

Obwohl es dafür vermutlich eh schon zu spät war. Als sie durch die Straßen liefen, blieb Cas irgendwann vor einer Villa stehen.

Sie war in Weiß gehalten und an der Hauswand wuchs Efeu empor. Vor den Fenstern hingen weinrote Fensterläden und auf der Westseite des Hauses prangte eine schöne Dachterrasse mit einem Glasboden, von der man unheimlich weit sehen können musste.

Az blickte staunend an dem wunderschönen Haus hoch und runter und war schlicht begeistert.

Auch innen war das Haus schlicht, aber dennoch mit einem unheimlichen Charme eingerichtet.

Betrat man das Haus, kam man direkt in einen offenen Wohnbereich, der ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Esszimmer beinhaltet. Rechts der ebenso weinroten Eingangstür befand sich das Wohnzimmer.
Das Erste, was einem ins Auge sprang, waren die riesigen, deckenhohen Bücherregale, die in der Ecke des Raumes standen.

Mittig im Raum stand ein hellgraues Sofa und gegenüber davon ein Kamin aus roten Ziegelsteinen.
In der anderen Hälfte des Hauses stand ein schöner Esstisch mit einer Echtholzplatte und sechs Stühlen. Daran grenzte eine Trennmauer, die den Wohnbereich von der Küche trennte.

Die Küche war modern eingerichtet und hatte eine hölzerne Küchenzeile, die mit einer grauen Marmorplatte bedeckt war. Daneben standen noch einige Regale, ein Kühlschrank, sowie ein paar Hängeschränke, die ebenfalls aus Holz gefertigt waren.

Während Jetarel immer noch mit Rafael Kräuter trocknete und sortierte, lagen Arzara und Castiel mit einer dicken Decke, Bücher lesend und nur begleitet vom Knistern des Feuers auf dem Sofa.

Als es draußen bereits stockdunkel war, wachte Az auf.

Verdammt sie war eingeschlafen. Als sie sich aufsetzte, rutschte der Arm des immer noch schlafenden Castiels von ihrem Bauch.

Leise stand sie auf und zog sich an, wobei sie feststellte, dass es draußen wirklich kühl war. Kurzerhand schnappte sie sich Cas Mantel, den sie vorhin schon hatte und eilte zurück zur Herberge, wo bereits ein beleidigter Jay auf sie wartete.

"Wo warst du denn?", rief er sofort und sprang auf.

"Unterwegs."

"Und wo unterwegs...Warte...wem gehört die Jacke?"

"Momentan? Mir."

"Aber das ist doch nicht deine."

Az zögerte für einen Moment. Sollte sie es ihm erzählen? Nein, er wurde nur wieder etwas Dummes tun.

"Nein, aber es ist ja nicht das erste Mal, dass ich etwas gestohlen hab. Ich bin in einen Teich gefallen, mir war kalt und die Jacke hing über einer Wäscheleine. Also hab ich sie mitgenommen.", erklärte sie während sie sich umzog und ihm dabei den Rücken zuwandte.

Somit sah sie auch seinen zweifelnden Blick nicht, als sie sich auf den Boden legte und sich zudeckte.

"Nacht, JayJay"

Er zuckte mit den Schultern, warum sollte sie Lügen?

"Nachti."

The story of two demons, that are too dumb to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt