Kapitel 20

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Wincent

Die nächsten Tage fühlten sich fast an, wie vor einem Jahr. Ich hatte Emma ständig um mich rum, aber gleichzeitig assistierte sie Amelie auch immer und überall. Einen entscheidenen Unterschied gab es allerdings. Emma gehörte jetzt offiziell und so richtig zu mir. Ich konnte mich überall an sie kuscheln und ihr einen Kuss geben, wann ich es wollte. Klar achtete ich darauf, dass weder Presse, noch irgendwelche Fans in der Nähe waren, aber auf mein Team nahm ich dabei allerdings etwas weniger Rücksicht. Und manchmal hatte ich das Gefühl, sie waren schon ein bisschen genervt. „Wince, nimm es uns nicht übel, wir freuen uns wirklich für Emma und dich, aber kannst du dich jetzt bitte mal auf deine Arbeit konzentrieren?", meinte Benni neben mir. Wir standen gerade auf der Bühne und machten Soundcheck, wobei ich mit meinen Blicken eher bei Emma am Merchstand hing. „Ja, sorry.", murmelte ich, schüttelte mich kurz und versuchte den Jungs dann volle Konzentration zu liefern. Das klappte auch ganz gut und ich nahm mir vor meine Band in den nächsten Tagen nicht noch weiter zu verärgern. Beim Mittag saßen wir alle zusammen und lachten, bis Emma auf einmal ein für mich überraschendes Thema anschnitt. „Ich wollte euch als Team mal fragen, ob es für euch eigentlich okay ist, wenn ich die ganze Zeit dabei bin, sonst würde ich nämlich nach dem Wochenende erstmal nach Hause fahren.", sagte sie locker. 

Mir fiel meine Gabel aus der Hand und ich sah sie ungläubig an. Das ist doch nicht ihr Ernst, ich hab sie gerade erst wieder und dann will sie mich schon wieder alleine lassen und außerdem hatte sie mir versprochen erst mit mir wieder nach Hause zu fahren. Bevor ich was sagen konnte, begannen sie Jungs schon mit ihren Meinungen. „Quatsch Emma, du weißt, wie gerne wir dich letztes Jahr dabei hatten.", lachte Manni. „Außerdem macht Wincent uns nicht nur einen Kopf kürzer.", ergänzte Flo. „Du bist immer willkommen in dieser Tourfamilie und als Freundin von Wincent haben wir dich am allerliebsten dabei.", lächelte Amelie. Emma warf ihr einen Luftkuss zu und drehte sich dann zu mir. „Und du?", fragte sie mich. „Als ob ich dich hergeben würde.", sagte ich leise und sah sie aus meinen Rehaugen an. Emma griff nach meiner Hand und steig wieder in das Gespräch mit meiner Crew ein. 

Bevor ich auf die Bühne ging, sah ich Emma nochmal kurz. „Viel Spaß, du rockst das.", lächelte sie und küsste mich sanft. Mit einem breiten Grinsen nahm ich meine Gitarre entgegen und stürmte die Bühne. Mir wurde immer bewusster, dass ich Emma nicht wieder gehen lassen werde und das Emma auch nie gehen wird. So konnte ich mich entspannen und nahm mir genau das selbe auch für die nächsten Wochen vor. Trotzdem klebte ich an Emma nachdem ich aus der Dusche stieg. Das Lagerfeuer loderte schon und genau wie letztes Jahr hatte ich mir einen der Sitzsäcke gesichert und genoss es mein Team zu beobachten. Wir saßen schon eine ganze Weile Beisammen, als ich mich endlich mal entschied über eine Box Musik zu starten und Amelie zeitgleich Marshmallows aus dem Hut zauberte. Die Jungs hielten alle ihre Stöcker übers Feuer, während ich gedankenverloren in die Flammen starrte. 

„Und für dich gibts nichts Süßes?", erklang Emmas Stimme neben mir. „Ich hab doch dich.", grinste ich frech. Emma drehte nur mit den Augen und wollte schon wieder gehen, als ich sie zu mir auf den Sitzsack zog. „Komm, bei der Vorlage, musste der Spruch sein. Eigentlich liegts nur daran, dass die Tour-Zeit meine Fastenzeit ist.", erklärte ich. „Aha. Vielleicht solltest du mal auf Sex verzichten, der wird danach angeblich besser.", lachte sie. „Meinst du nicht wir haben lange genug auf Sex verzichtet? Und außerdem...was soll an unverschämt gut noch besser werden?", raunte ich ihr ins Ohr. Emma sah mich einmal eindringlich an, bevor sie ihren Kopf auf meiner Brust ablegte und genau wie ich in die Flammen sah. Es war mittlerweile relativ dunkel geworden und nur das Feuer erhellte ein paar Gesichter. Ich ließ meine Hand vorsichtig über Emmas Rücken gleiten und legte sie dann an ihrem Hintern ab. 

Während ich mich ein bisschen mit Tom neben mir unterhielt, spürte ich, wie Emmas Hand über meinen Bauch glitt. Sie strich kurz über meinen Schritt, ließ dann aber wieder von mir ab, dachte ich. Stattdessen schob sie ihre Hand in die Tasche meiner Jogginghose und begann sanft mich zu massieren. „Emma...", raunte ich ihr ins Ohr und hoffte, dass sie aufhörte, doch sie grinste mich nur an und setzte ihre Berührungen noch intensiver fort. „Wincent, hörst du mir zu? Wir müssen morgen dringend nochmal wegen der Leinwand gucken, das hat heute nicht so gut gepasst.", sagte Tom neben mir. „Ja, machen wir dann.", nickte ich und nippte an meiner Cola-Flasche. Tom wurde zum Glück von den anderen Jungs gerufen, die irgendwie im Dunkeln kicken wollten und auf einmal waren Emma und ich ziemlich alleine. 

„Ich werd nie wieder aufstehen können.", murmelte ich in Emmas Haare, immerhin hatte sie mittlerweile ziemlich gute Arbeit geleistet und meine Lust war mehr als sichtbar. Sie stoppte ihre Berührung und nahm ihre Hand aus meiner Hose. „Emma, das geht in den nächsten Stunden nie wieder weg.", brummte ich. „Das bekomm ich schon weg, du musst nur risikobereit sein.", grinste sie. Diese Frau, ey!

Fragend sah ich sie an. Emma legte ihr Bein über mich und schob ihre Hand langsam in meine Boxershorts. „Das tust du nicht vor allen.", stöhnte ich. Ich war ihr eh schon wieder verfallen. Emma sah mich nur schulterzuckend an und begann ihre Hand zu bewegen. Als irgendwer an uns vorbei ging stoppte Emma kurz und sah mich schmunzelnd an. „Wenn du mich jetzt fallen lässt...", gab ich gequält von mir, doch sie setzte ihre Bewegung gleich fort. „Die Frage ist doch nur, ob du alleine kommen willst.", flüsterte sie dann irgendwann und die Flammen spiegelten sich in ihren glänzenden Augen. „Auf keinen Fall...", erwiderte ich heiser. Ich sah mich schnell um, aber die Crew war weit genug weg. Mit einem heftigen Ständer in der Hose huschte ich in den Bus und zog Emma in die Lounge. Ich riss uns förmlich die Klamotten vom Leib und schob sie auf die Polster. 

„Was, wenn uns jemand erwischt?", murmelte sie. „Das hat dich draußen auch nicht gestört.", grinste ich und drang vorsichtig in sie ein. Wir waren beide ziemlich heiß und das Risiko erwischt zu werden heizte uns nur noch mehr an. Mit einem Kuss erstickte ich unser erlösendes Aufstöhnen und ließ mich sanft auf sie sinken. „Das hat mir echt gefehlt", grinste sie und strich über meine nackte Brust, „ich hatte schon Schiss, dass irgendwas anders ist zwischen uns, wenn wir so richtig zusammen sind". Ich rollte mich neben sie und deckte uns zu. Ich musste etwas schmunzeln. „Was soll sich schon ändern?", meinte ich, „du bist immer noch genauso gut wie vorher". Emma verdrehte die Augen. „Du bist so ein Sprücheklopfer, unfassbar", lachte sie. 

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