Am nächsten Morgen quälte sich Michi aus ihrem Bett. Ohne Kissen lies es sich nicht gerade gut schlafen, zudem hatte sich ihre Katze noch dazu entschieden es sich auf ihrem Gesicht bequem zu machen.
Sie lugte vorsichtig an ihrem Bettvorhang vorbei und stellte fest, dass sowohl Pansy als auch Millicent sich bereits auf den Weg zum Frühstück gemacht haben müssen. Also ergriff sie die Chance und fing an, ihre Bücher und Pergamente auf ihrem Schreibtisch zu sortieren.
In der halben Stunde, die sie zum Aufräumen benötigte sagte sie alleine 52 Mal 'Wingardium Leviosa', sodass Michi schon einen Krampf im Handgelenk vom ganzen Wutschen und Wedeln bekam.
Gerade als Michi ihre Umhänge in den Schrank sortierte lehnte sich jemand in den Türrahmen ihres Schlafsaals. "Professor Flitwick wäre bestimmt stolz auf dich." Sie erschrak und warf alles was sie in der Hand hielt, darunter ihr Zauberstab, in die Luft. Als sie sich umdrehte um ihren 'Angreifer' die Stirn zu bieten, war das Einzige was sie zu ihrer Verteidigung schnell greifen konnte eine Slytherin Quidditch-Fahne. Dabei riss sie eben diese unter den Füßen von Salem weg und schubste die schwarze Katze somit wohl oder übel vom Bett.
"Hey ich bin es nur, kein Grund gleich deine Katze zu quälen." Das hat Michi gerade noch gefehlt. Im Türrahmen stand nämlich kein anderer als Draco Malfoy, der sie nun mit hochgezogener Augenbraue beäugte.
Salem hatte genug von dem Aufstand und trabte locker an Draco vorbei in den Gemeinschaftsraum. "Kannst du vorher nicht anklopfen? Meine Güte wie bist du überhaupt hier her gekommen?" fragte ihn Michi genervt. Denn normalerweise konnten Jungs nicht zu den Mädchenschlafsälen hoch. Draco hatte es trotzdem irgendwie geschafft.
"Glaub mir, ich hab da meine Mittel und Wege." Er lachte und drehte seinen Zauberstab in seinen Fingern hin und her. "Und ich wäre nicht hier, wenn ich keinen Grund dazu hätte. Also. Was ist da los zwischen dir und Sallow?"
Michi musste sich ein Lachen verkneifen. "Mimi, bist du wach? Malfoy denkt wohl immer noch dass wir zusammen sind." Es dauerte nicht lange bis sie eine Antwort bekam. "Dass ich nicht lache. Lass uns doch einen Spaß daraus machen, wenn er so fanatisch an unserem Liebesleben interessiert ist." Das musste Mimi ihrer Freundin nicht zweimal sagen.
"Bekomme ich noch eine Antwort oder kann ich davon ausgehen dass du und diese Blutsverräterin-" Michi zögerte nicht lange und holte zum Schlag aus und traf Draco direkt im Gesicht. Bevor er sich wehren oder irgendetwas antworten konnte, schnappte sich Michi ihren Zauberstab und schob sich an Malfoy vorbei in den Flur.
Sie hörte Draco noch ein: "Das wird dir noch leidtun!" hinterherrufen, als sie gerade den Slytherin-Raum verließ und sich auf dem Weg zur großen Halle machte.
Zeitgleich machte Mimi sich auf den Weg in die Bibliothek um den mysteriösen Absender des Briefes zu treffen. Vorsichtig schlich sie sich an Madame Pince vorbei um Ausschau nach den Zwillingen zu halten, nur für den Fall dass gleich wirklich Feuerwerksknaller durch die Bücherregale fliegen.
Stattdessen entdeckte sie Joschi, einen Gryffindor aus dem Jahrgang unter ihr, der gerade in Büchern über Arithmantik stöberte. Als dieser die Hufflepuff erblickte klappte er sein Buch zu und ging mit schnellen Schritten zu ihr herüber.
"Mimi! Hi! Wie geht es dir? Hast du den Sommer gut überstanden?" fing Joschi an sie mit Fragen zu durchlöchern. Mimi hörte aber nur mit einem halben Ohr hin, da sie weiterhin nach Fred und George Ausschau hielt.
"Ganz gut, danke. Und bei dir, Joschi? Gibt es was neues?" fragte sie ihn, schaute aber an ihm vorbei. Neben der verbotenen Abteilung konnte sie zwei rote Haarschopfe erkennen.
Die Augen ihres Freundes fingen an zu leuchten, als er anfing zu erzählen. "Der Sommer war toll! Ich habe meine Eltern zu einem Quidditch-Spiel mitgenommen, die hatten ganz schön Angst, so als Muggel unter Zauberern." Mimi sah die Zwillinge auf sie zukommen. "Und dann wurde Dad noch fast von einem Klatscher getroffen, er konnte sich gerade noch ducken! Kaum zu glauben oder?" Madame Pince blickte böse zu den beiden herüber, woraufhin Joschi seinen Kopf zwischen seine Schultern vergrub.
Fred schlich sich von hinten an ihn heran und legte seine Hände auf seine Schultern. "Hey Kleiner, können wir uns Mimi mal kurz ausleihen?" Joschi zuckte leichte zusammen und ging einen Schritt zur Seite. "Ja, klar! Tut mir Leid. Bis später!" sagte er und verließ ohne Widerworte die Bibliothek.
Mimi verschränkte die Arme und sah die beiden Siebtklässler an. "Nun? Was wollt ihr mir so dringend zeigen dass ihr mir diesen Brief so heimlich in den Gemeinschaftsraum werft." Fred und George warfen sich verstohlene Blicke zu.
"Du wirst es nicht bereuen." sagte George, "Denn wir vermachen dir das hier." vollendete Fred und drückte Mimi ein gefaltetes Pergament in die Hand.
"Leute, das ist die Karte des Rumtreibers. Wieso habt ihr die noch? Ich dachte Harry hatte die von euch bekommen?" Sie wusste gar nicht so recht was sie mit der Karte nun anfangen soll.
"Das stimmt, aber Harry hat sie nicht mehr benutzen müssen." erklärte George und zuckte mit den Schultern. "Deshalb schenken wir sie dir, oder besser gesagt euch."
Fred nickte. "Falls du und Michi mal was planen solltet, was nicht so ganz erlaubt ist. Da sollte die Karte von großem Nutzen sein." Die Beiden lachten und warteten auf Mimis Reaktion.
Sie schien aber nicht so begeistert wie von den Zwillingen erhofft. "Warum behaltet ihr sie dann nicht selbst? Ich meine, danke, aber ist es nicht etwas auffällig-" Sie wedelte das Pergament in der Luft "-wenn man damit über die Gänge stolziert?"
George lachte und nahm ihr die Karte aus der Hand. "Wenn du sie nicht gerade benutzt kannst du die natürlich kleiner falten." Er tat dies und steckte das Papier in Mimis Umhangtasche.
"Du weißt ja wie sie funktioniert. Und keine Widerrede, wir wollen die nicht zurück!" Fred zwinkerte, und somit gingen beide an Mimi vorbei und verließen ebenfalls die Bibliothek.
Jetzt stand sie alleine da, mit der Karte des Rumtreibers in der Tasche. Fred hatte recht, sie wusste wie die Karte funktionierte. Und sie hatte sich gewünscht diese nicht mehr verwenden zu müssen.
"Das ist Stalking, ich will die nicht benutzen." hatte sie damals zu Michi gesagt. Sie sollte für die Zwillinge die Lehrer im Auge behalten, damit sie ihre Produkte an den Erstklässlern testen können.
Mimi beschloss die Karte erstmal zu ignorieren und machte sich auf den Weg zur großen Halle um zu Frühstücken. Wie es der Zufall so will traf sie am Eingang eine besorgte Michi - und einen aufgedrehten Joschi.
"Mimi da bist du ja wieder! Ich habe Michi schon erzählt dass wir uns in der Bibliothek bereits begegnet sind! Was hast du denn mit den Zwillingen noch gemacht? Klang als wäre es wichtig gewesen." Michi war sichtlich überfordert mit dem plötzlichen Redeschwall des Gryffindors.
"Nichts wichtiges." antwortete sie. "Lasst uns rein gehen. Ich habe Hunger." Die drei betraten die große Halle und setzten sich an den Gryffindor-Tisch - neben Fred und George.
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Connected | Hogwarts FF
FanficZwei Hogwarts-Schülerinnen sind auf eine Art und Weise verbunden, wie es keiner zu erahnen vermag. Dass aber doch jemand diese Fähigkeit auf die Probe stellen würde hätte niemand gedacht. So sind nicht nur die beiden Gefährtinnen in Gefahr, sondern...