Lovely Strangers

1

Vorab möchte ich sagen, dass ich mich darüber freuen würde, wenn ihr die Story (falls sie euch natürlich gefällt) mit euren Freunden teilen würdet! :)

"Du hast es doch eh leicht, bist immer von Menschen umgeben, die zu dir aufsehen und dich mögen. Ich meine ich habe auch genug Freunde, aber bei dir ist das nochmal was anderes. Du bist beliebter als jeder andere an unserer Universität, sogar die Professoren schätzen dich." 

"Denkst du, das alles habe ich mir gewünscht und ausgesucht?"

DRRR DRR DRRR der Wecker klingelte wie jeden Morgen um 07:00 Uhr und riss mich aus meinem Traum. Huch, was habe ich denn nochmal geträumt? Es fühlte sich irgendwie so warm an, vertraut..

Ich machte mich wie jeden Morgen fertig für die Uni und verließ das Haus, diesesmal etwas später als sonst. Ich habe wahrscheinlich zu viel Zeit damit verschwendet mich an diesen Traum zu erinnern. In der einen Minute war ich noch zuhause und in der anderen renne ich meinem Bus hinterher. Das pünktlich Sein kann ich mir heute abschminken. Ich sollte Musik hören, während ich auf den nächsten Bus warte.

"Du kannst mich Mal!" fing eine Stimme aus der nähe zu schreien, noch bevor ich meine Kopfhörer aus meiner Jackentsche holen konnte. Och nö, schnell bevor mich die Negativität einholt. Mist. Ich hab' sie zuhause liegen lassen. Ich könnt' heulen!

"Dann fahr' doch! Ich nehm' den Bus. Ich hab' grad echt keinen Nerv mehr für dich!" die Stimme schien sich zu nähern und ich verspürte ein ungutes Gefühl. Diese Stimme.. Nein, niemals. Die Stimme ist viel zu aggressiv. Ich wagte einen Blick in die Richtung zu riskieren, aus der die laute Stimme kam. Ein Junge mit langem Mantel, mit dem Rücken zu mir stand vor einem ziemlich teuren Auto und schien mit einem etwas älteren Mann, der sehr wütend wirkte, zu streiten. Ich sah nur, wie beide mit den Armen fuchtelten. Dieser Mann.. Woher kenn ich ihn?  "Denkst du, du kannst mich ein Leben lang herumkommandieren? Ich hab' kein bock. Wir sehen uns zuhause, falls ich kommen sollte." sagte der Junge halb so laut, wie vorhin. Ich realisierte erst jetzt, dass absolut keiner auf den Straßen war, außer ein oder zwei ältere Damen und Herren. Dabei ist um dieser Uhrzeit hier doch immer was los. Ich sah wie der Junge sich umdrehte, weshalb ich meinen Blick schnell wieder auf  mein Handy gesenkt habe.

"Ist hier noch frei?" so eine sanfte Stimme. Ich blickte auf und konnte meinen Augen nicht trauen.. Kiyan Aurin.. und, was ist dieses seltsame Gefühl? Ich fühle mich aufeinmal so wohl? Wir sind uns schon einige Male über den Weg gelaufen, aber dieses Gefühl.. es ist so als würden wir uns.. kennen? "Ich deute deine Stille als ein 'ja, hier ist noch frei'" ich blickte ihn nur fragend an, dann fiel mir ein, dass er mich doch gerade etwas gefragt hatte. Wie peinlich. "Ja, hier ist noch frei." sagte ich, obwohl er sich bereits gesetzt hat.

"Du kommst mir so bekannt vor." ich blickte zu ihm rüber, wir saßen hier schon seit mindestens 7 Minuten, komplett still. Woher der Sinneswandel? "Wir gehen auf die selbe Universität." ups, ich hätte ihn wenigstens angucken können, während ich das gesagt habe. "Verstehe, das könnte es sein." könnte? "Dann kennst du mich?" Ich nickte. Was ist das für 'ne dumme Frage? "Gut, am besten du erzählst niemandem von dem was du gerade gesehen und gehört hast, denn wenn du das tust-" "Was?" was geht hier ab? Ich dachte er wäre sowas wie ein Prinz oder so? Und was meint er mit 'was du gerade gesehen und gehört hast'?.. Moment! Gerade?! Er?!  "Den Streit. Ich meine den Streit mit meinem Vater." Seinem Vater? Deshalb kam der Mann mir bekannt vor! Ich seh ihn immer auf solchen 'Promi-Magazinen' für Unternehmer. "Meinst du nicht auch, dass dich das nichts angeht?" er starrte mich mit dunklen Blicken an. Was passiert hier..?  "Spinnst du?" oh, nein. Das wollte ich doch denken! "Ob ich spinne also? Tust du es?" er neigte seinen Kopf leicht und starrte mich mit einem kalten Blick an. Und ich hab mich gerade so wohl gefühlt, kaum zu glauben. "Hör zu, mich juckt es nicht was für ein Verhältnis du und dein Vater miteinander haben. Für dich nicht so auf." jetzt noch lächeln und die Sache ist gegessen. "Normaler Weise würde ich dir jetzt so richtig meine Meinung sagen, aber-" mitten in seinem Satz kam der Bus und er fing an zu schweigen.

Im Bus saßen wir dann auch schon wieder getrennt, bis wir an der Universität ankamen. Dort trennten sich unsere Wege, ohne ein Wort. Das sollte der nette Kiyan Aurin sein, von dem alle schwärmen? Hat der irgendwie einen Zwillingsbruder? Ich meine gut aussehen tut er schon, aber das war es dann auch. Wobei.. ich meine er hat sich schließlich mit seinem Vater gestritten, dass man danach schlechte Laune hat ist doch eigentlich Vorstellbar. Vielleicht hätte ich ihn nicht so dumm anmachen sollen?.. Nein, nein! Das war nicht meine Schuld, er hat angefangen!.. Oder?  "Und zu meiner linken finden sie eine verträumte Kira!" Yamila, meine Rettung! "Wo warst du denn, Liam und ich mussten die ganze erste Vorlesung ohne dich ertragen!" sie hakte sich in meinen Arm. "Wo ist Liam eigentlich?" fragte ich sie, ohne auf ihre Frage einzugehen. "Auf klo." antwortete sie. "Ich habe meinen Bus verpasst." antwortete ich schließlich auf ihre Frage. "Du hast die Frage erst ignoriert, ich dachte du antwortest da nicht drauf. Ist noch was anderes vorgefallen? Du hast bestimmt überlegt, was du sagen sollst, ich kenn dich doch." sagte sie lachend. Ja, das tut sie. Sie und Liam kennen mich wahrscheinlich einfach am besten. "Nope, nichts anderes!" grinste ich. "Na, wenn du meinst."

Kurz vor Ende der Freistunde schließte sich nun auch Liam uns an. "Wo warst du die ganze Zeit?" fragte ich ihn. "Auf.. Klo?" ich guckte ihn unglaubwürdig an. "Solange also, ja?" fragte Yamila, die den selben unglaunwürdigen Blick hatte wie ich. "Leute, was hätte ich denn machen sollen? Ich kann ihm einfach nicht widerstehen." sagte er mit einem leicht schuldigen aber lächelnden Blick. "Du Idiot. Denkst du der ändert sich noch? Das ist jetzt schon das 3. Mal." sagte ich und Yamila nickte als Zeichen dessen, dass sie mir zustimmen tut. "Naja, alle guten DInge sind doch 3!" lachte er.

Auf dem Weg zum Hörsaal lief ich gegen eine Person, auch wenn diese sich eher wie eine Wand anfühlte. "Tut mir Leid. War nicht mit Absi-" mein Blick verstarrte, das kann mir mein Schicksal doch nicht antun. "Absicht." hä?  "Was?" fragte ich in einem dumpfen Ton. "Das wolltest du doch sagen, dass das nicht mit Absicht war." Er lächte mich an. Dieses Lächeln hatte nichts mit der Persönlichkeit von heute Morgen zu tun. "Ach das meinst du. Ja, sorry." ich blickte ihm direkt in die Augen, welche, wie ich erst jetzt bemerkte, eisblau waren, als wenn sie einen von innen einfrieren lassen würden, konnte ich meine Augen nicht abwenden. "Na dann!" sagte er lächelnd und ging davon. "War das nicht..?" "Oh mein Gott, ja er war es!" Yamila und Liam redeten noch den ganzen Tag über den Vorfall, dachten sich fake-Szenarios aus, was alles hätte passieren können. Aber mal im Ernst, was ist denn so besonder an ihm? Das er gut aussieht kann ich zwar nicht abstreiten, aber seine Art war komplett anders als heute Morgen, das hat doch nichts mit guter oder schlechter Laune zu tun. Es wirkte irgendwie so.. gefälscht.