„Ist das dein ernst?" Ich grinste meine beste Freundin an. „Wir haben das ganze Haus für uns und du willst Fernsehen?"
Caro lief schon in die Wohnstube. „Wir fangen halt langsam an.", rief sie. „Außerdem habt ihr doch Sky und ich habe extra deine Lieblingschips mitgebracht."
Und damit hatte sie mich. Keine Minute später, saßen wir auf dem Sofa und Caro zappte die Kanäle durch, während ich die Chipstüte nicht aufbekam.
„Man Jane, wenn du so weiter machst ist die Tüte noch zu wenn deine Eltern aus der Geschäftsreise wieder kommen." Sie nahm mir die Tüte weg und öffnete sie mit einer geübten Handbewegung. Ich verkniff mir den Kommentar dazu und wollte gerade in die Tüte greifen als ein bestimmter Satz meine Ohren erreichte.
„Ein weiteres Flugunglück schockiert." Ich starrte die schwarzhaarige Nachrichtensprecherin an. „Der Flug von Berlin nach Washington, welcher heute früh ging, stürtzte im Atlantischen Ozean ab. Zurzeit wird noch nach überlebenden gesucht. Angehörige werden aufgerufen sich bei der Polizei zu melden. Die Ursache des Absturzes ist zurzeit noch unklar." Ein Bild wurde eingeblendet. Vereinzelte Flugzeugteile die im Wasser schwammen, qual der in den Himmel steigt.
„Nein.", flüsterte ich und spürte wie Caro mich in eine feste Umarmung schloss. „Nein.", schluchzte ich in ihren Pulli.
*Brief der Polizeibehörde*
Sehr Geehrte Jane Lestner,
ich spreche Ihnen unser größtes Beileid zum Tod Ihrer Eltern aus. Mein Name ist John Koch und ich Arbeite bei der Polizei. Sie erhalten diesen Brief, um Sie über das nächste Vorgehen zu informieren. Polizeipsychologin Rita Kretsch wird sie innerhalb der nächsten Tage öfters Besuchen, um zu sehen wie Sie mit der Situation klar kommen. Ich hoffe Sie können mit ihr über vieles reden. Laut meinen Informationen wird sie im nächstkommenden Tag bei Ihnen auftauchen. Wir werden uns darüber Informieren wo Sie ab jetzt Leben können und bitten Sie sich bei Vorschlägen bei uns zu melden. Vorerst können Sie in Ihrem Haus bleiben, außer Sie möchten dies nicht. Wir werden Ihnen dann selbstverständlich schnellstmöglich eine Unterkunft besorgen. Ich werde mich bei weiteren Informationen erneut bei Ihnen melden.
Mit freundlichsten grüßen
John Koch
*Fünf Tage nach dem Absturz*
Ich hörte mir mit leerem Blick die Mailbox an. Ich hatte mich noch immer nicht bei meinen Verwandten gemeldet und Oma rief jeden Tag mindestens zwei mal an. Doch ich wollte nicht mit ihnen reden. Ich war mir nicht sicher ob ich dem gewachsen war. Heute würde wieder diese Psychologin aufkreuzen. Rita Kretsch. Das letzte Treffen mit ihr war ziemlich gut verlaufen. Es half tatsächlich mit ihr zu reden. Jemanden aussenstehendes alles zu erzählen. Und die Frau war mir sympatisch. Sie ähnelte meiner Mum. Immernoch tauchte die Bilder des Flugzeugabsturzes vor meinem inneren Auge auf. Als wöllte man mich daran erinnern was geschehen war, obwohl ich es wusste. Obwohl ich an nichts anderes dachte.
Abgesehen von Rita Kertsch, war der einzige Mensch mit dem ich bis jetzt darüber geredet hatte Caro. Sie hatte oft hier übernachtet doch jetzt war sie weg. Ich wollte nicht, dass sie da ist wenn die Psychologin kommt.
Die Anrufe und Nachrichten die ich bekam waren alle die selben. „Es tut mir schrecklich leid." „Jane, das muss schrecklich sein. Ich meine das ist schrecklich. Ich..." „Mein herzliches Beileid." „Ich kannte deinen Vater gut." Alle haben sie das selbe gesagt. Doch niemand hat nur die leiseste ahnung wie es sich anfühlt. Man kann sich vorstellen wie es ist, man kann sich versuchen vorzustellen wie man selbst jetzt in meiner lage reagieren würde doch niemand weiß wie sich dieses Gefühl anfühlt außer jemand der es erlebt hat. Ich Antwortete niemanden. Schon das letzte mal hatte Rita gemeint ich sollte ihnen Antworten. Wengistens ein kleines Lebenszeichen von mir geben. Doch ich stand nicth wirklich nah zu meinem Verwandtenkreis. Deshalb war es noch nicht beschlossen wo ich jetzt unterkommen könnte.
Ein klingeln riss mich aus den Gedanken und ich schaltete die Mailbox ab, der ich gar nicht mehr zugehört hatte. Ich lief zur Haustür und öffnete. Vor mir stand die große schwarzhaarige Frau mit der kleinen Brille auf der Nase. Wir schüttelten uns die Hände und setzten uns in der Wohnstube auf das Sofa.
„Hat sich irgendetwas in den letzten Tagen geändert?", fragte Rita.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich denke nicht. Außer das ich noch mehr Nachrichten habe."
„Du hast immernoch nicht geantwortet.", stellte sie fest. „Jane, du musst mit deiner Familie reden. Du musst ja jetzt nicht deine Cousine zweiten Grades Anrufen, aber deine Großeltern würden sich freuen und dir würde es auch besser gehen."
„Ich weiß nicht was ich sagen soll.", gab ich zu.
Sie lächelte. „Das, was ich dir am Ende unseres Treffens verraten werde. Ich denke es sind auch interesannte Neuigkeiten für sie."
Fragend und neugierig sah ich sie an.
Sie lachte. „Nein, erst am ende. Erzähl mir erst wie du die letzten Tage verrbracht hast."
Ich seufzte und begann ihre Fragen zu beantworten, lies mich völlig fallen und war ehrlich. Unser Gespräch dauerte genau eine Stunde. Bei unserem ersten Treffen hatten wir länger geredet. Auch wenn ich mich anfangs nicht damit abfinden wollte mit einer Psychologin über Private dinge zu sprechen, irgendwie hat mein inneres Ego das nicht zugelassen. Doch letztendlich sind ja gerade dafür Psychologen da...
„Ich meine du hast dich verändert.", sagte Rita schließlich.
„Und wie?"; fragte ich.
„Du wirkst gefasster. Und das ist gut, das ist der erste Schritt. Hör zu Jane, wir haben eine Option wo du Leben könntest."
Jetzt war ich noch gespannter. Wo wäre das? Zu wem sollte ich? Ihr Augen fixierten meine.
„Wir haben herausgefunden das du einen Bruder hast von dem du nichts wusstest. Wir haben mit ihm gesprochen und ihm alles erklärt, er hat gleich von selbst angeboten dich aufzunehmen."
Ich hörte ihren Worten zu und versuchte sie zu realisieren. „Ich... habe einen Burder?", fragte ich irritiert.
Sie nickte und lächelte. „Er ist neunzehn und wohnt in einem eigenen Haus. Ich habe ihn schon kennengelernt, es scheint sehr Pflichtbewusst."
Ich schwieg. Wieso hatte ich einen Bruder? Wieso wuste ich nichts von ihm? Wieso erfahre ich das erst nach dem tot meiner Eltern? Wieos hat mir Mum nie von ihm erzählt?
„Würdest du sein Angebot annehmen und zu ihm ziehen?"
Ich sah ihr in die Augen. „Ja."
Hey ihr Lesemäuse,
wie findet ihr die neue Geschichte?
Was haltet ihr von dem Cover? @IcyWings hat das Cover für mich entworfen (nocheinmal DANKE! ;D)
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Jonas - neues Leben (Pausiert)
Teen FictionWas passiert wenn sich mit einem Schlag alles verändert? Wenn ein Flugzeugabsturz alles bis her bestehende durcheinander würfelt? Für Jane beginnt ein neues Leben. Sie lernt plötzlich ihren Halbbruder kennen und als wäre das nicht schon genug muss s...