Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und Sumpfgeflüster

1. Sumpfloch

Hylda staunte. Als die Tochter von Hanns und Scarlett von Fortinbrack war sie viel unterwegs und hatte auch schon allerlei gesehen, aber Sumpfloch war einfach nochmal eine andere Ecke.

"Es wird dir gefallen",hatte ihre Mutter gesagt. "Du bist schließlich eine Dreiviertelcruda."

 Sie betrat gerade mit ihrer besten Freundin Lori Laspith-Water, der Tochter von Berry Laspith-Water, den Trophäensaal.

"Da hinten ist ja auch Wolf!" ,rief Hylda.  "Komm wir gehen zu ihm hin! Aber wer ist dieses Mädchen?"

 „Ich glaube wir sollten ihn lieber in Ruhe lassen" ,meinte Lori und hielt Hylda fest ,die gerade Anstalten machte loszurennen.

Rosalie seufzte: Sie wollte eigentlich gar nicht hier sein, aber in dieser fremden Welt musste sie sich ja irgendwie beschäftigen. Oh wie sie es hasste eine Fee zu sein. Wenigstens war dieses „Sumpfloch" nicht so von Naturmagie verseucht wie Lettimur ,wo alle sie nur "Die kleine von der Fee und dem Halbsatyr" nannten. Wenigstens sagten sie nicht „Rosalie". Sie verzog das Gesicht. Wie sie diesen Namen verabscheute. Lieber wollte sie von allen nur „Rot" genannt werden.

 Rot schaute sich um, wer denn so als Freund oder Freundin infrage kam, denn Freunde wollte sie schon. Da war ein Junge mit Schafshörnern, der sie ,ohne es zu wollen, an ihren Vater erinnerte. Dann war da auch noch ein Junge der zugegeben ziemlich gut aussah, irgendwie eine dunkle Ausstrahlung hatte und gerade mit einem Mädchen redete. Außerdem war da auch noch ein Junge mit schwarzen Haaren und grünen Augen der ziemlich streberhaft wirkte. Sie hasste solche Leute. Wie konnte man bloß freiwillig im Unterricht aufpassen? Oder Bücher lesen? Das war doch die Pest. Überall im Saal standen noch andere ,nicht besonders vielversprechend aussehende Schüler herum. Da entdeckte sie zwei Mädchen, beide mit blonden Haaren von denen eine blaue und eine graue Augen hatte. Beide waren ziemlich schlank und hatten einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, als würden sie gleich etwas anstellen wollen. Die waren perfekt.

Lori meinte:"Hylda lass doch Wolf mit seinen Romanzen in Ruhe." „Okay du hast Recht" ,sagte Hylda und blieb stehen.

Auf einmal sahen sie ein Mädchen mit rot-schwarz gesträhnten Haaren einem rebellisch aussehendem Outfit und einem ziemlich grimmigem Gesichtsausdruck auf sie zukommen.

"Wer ist das denn?" ,fragte Hylda. 

„Keine Ahnung" ,antwortete Lori. "Woher soll ich das denn wissen?"

 „Ich hab die Frage auch nicht an dich gerichtet" ,giftete Hylda ."Sondern an die Allgemeinheit!"

 Lori seufzte: Sie hasste diesen Hang kleine Gemeinheiten loswerden zu müssen, den Hylda bestimmt von ihrer Mutter geerbt hatte. 

Jetzt war das Mädchen nur noch wenige Schritte entfernt und sprach sie an: „Hallo. Ich bin Rot. Wer seid ihr?" 

Lori zog eine Augenbraue hoch: „Ich bin Lori. Lori Laspith-Water." 

„Aha. Du bist also die Tochter der Präsidentin?"

 „Kommst du auch aus Lettimur?" 

Rot antwortete verdächtig schnell: „Nein Nein i-ich komme aus Amuylett...aus einem Waisenhaus in äääm.." 

„Ich heiße übrigens Hylda!",viel die Dreiviertelcruda ihr ins Wort. „Gehen wir uns einen Zimmerschlüssel holen?" 

Lori erwischte Hylda wie sie noch eine Blick auf Wolf warf, der immer noch mit dem Mädchen redete. Vor ihnen in der Reihe stand eine andere Schülerin, die zugegebenermaßen ziemlich hübsch aussah und ihr bekannt vorkam.