11| H A I L E E

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Hailee

Jemand berührte mich an der Schulter. Ich rümpfte die Nase und versuchte mich von dieser Bewegung weg zubewegen. Ich wollte schlafen. Doch die Berührung kam näher und erschlagen versuchte ich meine Augen zu öffnen. Es war noch dunkel im Zimmer und nach ein paar Sekunden erkannte ich Camerons Gesicht vor meinem. Ich kniff die Augen erneut zusammen und streckte mich kurz. «Wieso weckst du mich? Es ist noch dunkel?«, ich hab ihm einen Kuss auf die Lippen und wollte mich wieder wegdrehen. Er lachte leise und drehte meinen Körper zurück. «Ich weiß du Morgenmuffel, aber ich werde jetzt gehen. Audrey kommt bestimmt bald wieder. Es ist bereits nach sieben«, sagte er und ich öffnete wieder die Augen. Blödes Wohnheim. Ich kuschelte mich an seine Brust und er gab mir einen Kuss auf die Stirn. «Das finde ich ätzend«, gestand ich nur grummelnd. «Ich weiß. Ich habe nachgedacht. Bald sind Weihnachtsferien. Wir alle fahren nach Hause und danach suche ich mir eine neue Wohnung und bin bei Jess raus, dann können wir bei mir übernachten«, schlug er vor. «Mir gefällt dass du das bereits soweit planst. Sollten wir uns bis dahin bedeckt halten? Ich will nicht dass Jess bei euch Zuhause noch mehr Stress macht oder über die Ferien«, ich seufzte. «Ist vielleicht besser. Es sind nur noch ein paar Wochen, dann kann es uns egal sein«, versicherte er mir. «Ein paar Wochen halten wir aus«, sagte ich und stemmte mich auf die Ellenbogen. «Denke ich auch. Also ich verschwinde«, er schlüpfte aus dem Bett und zog sich an. «Gibst du mir meine Schlafsachen? Die liegen im Bad«, ich grinste und er holte sie mir und ich zog mir die kurze Hose und das Top über. Dann beugte sich nochmal über das Bett und küsste mich. Ich umfasste sein Gesicht und zog ihn zurück aufs Bett und er lachte. «Du bringst uns noch in Schwierigkeiten Hailee«, er kicherte und ich schmollte. «Blödes Wohnheim«, er gab mir einen letzten Kuss und schlich sie dann nach draußen.

Ich ließ mich wieder in die Kissen fallen und schloss kurz meine Augen. Kurze Zeit später kam Audrey ins Zimmer und anscheinend habe ich noch einige Stunden geschlafen, denn nun schien mir die Sonne direkt ins Gesicht. «Morgen«, sagte sie und ihre Augen wirkten wieder so traurig. Ich streckte meine Hand nach ihr aus und sie zog sich Schuhe und Jacke aus, bevor sie sich zu mir ins Bett legte und sich an mich kuschelte. «Alles okay?«, fragte ich leise an ihr Haar und ihr Körper verkrampfte sich. Sie wollte nicht drüber reden, das musste ich akzeptieren. «Kannst du mich einfach einen Moment festhalten Hales? Als beste Freundin«, krächzte sie und ich schlang meine Arme noch fester um sich. «Natürlich kann ich das. Denn wir beide sind beste Freundinnen auf ewig«, versicherte ich ihr und so blieben wir eine gefühlte Ewigkeit zusammenliegen.

Am Abend brach ich zu meiner Schicht im Diner auf. Ich hatte mit Audrey bis Nachmittags im Bett gelegen, dann hatte ich geduscht und wir hatten bei der Pizzeria gegessen. Euphorisch drückte ich die Tür zum Diner auf und wurde von einem der Kellner begrüßt der gerade seine Tisch abräumt. «Du trödelst«, hörte ich Cameron hinter mir sagen und er schob mich lachend in Richtung des Mitarbeiterraumes. Ich zeigte ihm den Mittelfinger. Ich öffnete meinen Spind und schlüpfte aus meiner Jeans. «Irgendwas ist mit Audrey los«, sagte ich und zog mir die kurze Retroshorts an, die ich immer unter dem Kleid trug. «Wie kommst du drauf? Gestern schien sie lustig wie immer zu sein?«, fragte Cameron, der sich sein Hemd zuknöpfte. «Ja aber sie ist so übertrieben happy, aber manchmal sieht sie mich mit einer Traurigkeit an die erschreckend ist. Wir lagen den ganzen Morgen Arm in Arm im Bett. Sie will nicht darüber reden, aber irgendwas ist los«, ich seufzte. Cam kam zu mir herüber und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung und ließ den Kopf auf seine Brust sinken. «Du bist da wenn sie dich braucht und das weiß sie. Du hältst sie fest, wenn sie dich bittet und sie wird reden wenn sie bereit dazu ist. Audrey ist taff, aber ihre Familie ist chaotisch und ihr Vater ein Arsch das wissen wir«, versuchte er mich zu beruhigen. «Ja ich weiß, aber ihr Blick, da ist etwas anderes. Das hat nichts mit ihrem Dad zu tun. Sie sieht mich an, als würde ich verschwinden. Als würden sie mich verlieren was total absurd ist«, merkte ich an und blickte Cameron ins Gesicht. »Ich weiß leider nicht was ich dir raten soll. Du kennst sie am besten«, gestand er ehrlich. «Allein dass ich es dir erzählen kann hilft schon«, ich lächelte ihn an und er kam mir langsam entgegen, als würde er mich küssen wollen, doch da kam Mrs. Olsen in den Raum und wir beide sprangen auseinander. Sie begann zu kichern. «Alles in Ordnung?«, sie stellte Wasserflaschen auf den Tisch. «Ja alles super«, sagte ich mit hochrotem Gesicht und zog nun meinen Pullover aus und zog mir das Kleid über und knöpfte es hastig zu.

Schmunzelnd verließ sie wieder den Mitarbeiterraum. «Bin ich dir peinlich«, lachte er und ich verdrehte die Augen. «Ich will nicht, dass sie denkt wir treiben es hier hinten«, seufzte ich und setzte mir die Haube in die Haare und drehte ihm den Rücken zu mit der Aufforderung mir die Schürze zu binden. «Guter Punkt. Apropos ich habe mir da was überlegt«, sagte er und umarmte mich von hinten. Ich liebte es wie automatisch es funktionierte. Natürlich war alles neu mit ihm. Wir waren vorher lediglich Freunde, aber wir haben auch nicht die Distanz zueinander, wie Menschen sich komplett neu kennenlernen und daten. Wir tasten uns heran, aber fühlten uns bereits wohl beieinander. «Was hast du dir denn überlegt«, wollte ich wissen und legte meine Hände auf die seinen, die auf meinem Bauch lagen und sein Kinn sich auf meiner Schulter anlehnte.«Wie wäre es mit einem Date?«, fragte er und ich drehte mich in seinen Armen um. «Wäre das nicht auffällig? Ich meine wir wollten uns bis nach den Weihnachtsferien bedeckt halten?«,merkte ich an. «Das werden wir auch. Wir könnten in die nächste Stadt fahren. Da werden wir kaum wen treffen den wir kennen.Ich würde dich gerne jetzt schon ausführen. Wir haben eh schon wenig Möglichkeiten uns zu treffen. Wir können kaum in meine WG und auch nicht dauerhaft in deinem Wohnheim rumhängen, da du nicht allein wohnst. Ja wir können jetzt nicht Händchen halten über den Campus laufen oder hier in der Gegend ausgehen, aber wir sind mobil. Also lass uns aus der Stadt raus und ein Date haben. Wie man das eben so macht«, lachte er. «Kriegt man nicht erst ein Date und dann Sex?«, forderte ich ihn heraus und er grinste breit. «Wir sind anscheinend etwas durcheinander gekommen«, er küsste meine Nasenspitze, «also was sagen sie Miss Anderson?«. Er blickte mich erwartungsvoll an und mein Herz machte mehr als nur Saltos. Das hier war mehr als ich mir überhaupt erträumt habe nach Major erleben und fühlen zu können. 

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