Die lang verschwundenen Drachen

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In einer von meinen wenigen freien Stunden, die mir nach meinen Unterrichten noch blieben, lag ich gemütlich eingekuschelt in meinem Bett und las ein altes Geschichtsbuch. Dieses Buch war ein der einzigen Bücher, wo Drachen genannt wurden. Es erzählte von der Geschichte des letzten Königs mit einem Dracheemblem, bevor die Drachen verschwunden waren. Leider war ich zu müde, um die Geschichte genauer zu untersuchen.

>>"Dein ungerechtes Königreich wird wegen dir fallen", flüsterte der alte Drache während er starb. Damals wusste König Friedrich III von Drachenberg davon nichts, aber mit diesen Worten verfluchte der Drache den Bärenberg. Bis heute verschwinden unzählige Menschen in seinen Wäldern, was die Jagd in diesem Gebiet verhindert.<<, las ich laut bei dem Versuch, nicht einzuschlafen. Der Kamin und die Wolfsfelle an den Wänden und auf dem Boden hielten das normalerweise kalte Zimmer aus Stein auf gemütliche Weise warm. Ich versuchte meine müden Gedanken darauf zu konzentrieren, was ich gerade las, aber wurde von einer Stimme unterbrochen.

>> Prinz Kendrick von Drachenberg, Eure Mahlzeit ist fertig und Seine Majestät warten auf Euch<<, sagte Thomas, mein persönlicher Diener und Freund, lächelnd mit einer sarkastischen Stimme. Er war ungefähr so alt wie ich und hatte zerzauste braune Haare und humorvolle grüne Augen.

Mein Vater würde ihn foltern lassen, wenn er ihn so frech handeln sähe, dachte ich. Ich zwang meinen müden, schmerzvollen Körper dazu aufzustehen. Ich ließ das Buch auf einem einfachen Holztisch in meinem Zimmer zurück und folgte ihm ächzend durch den Korridor aus Stein.

>>War das Training mit dem Speer denn so schlimm?<<, fragte Thomas besorgt.

>>Noch schlimmer als normalerweise, sie wollen mich für den Test vorbereiten. Ich bin ja schon vierzehn<<, antwortete ich müde.

>> Sinnlos, du bist schon der beste Kämpfer in diesem Schloss und nicht mal der älteste Prinz! Gegen wie viele war es diesmal?<<, fragte er missbiligend.

>> Drei erwachsene Soldaten. Sie haben Angst, dass unsere Familie den Thron verliert, weil der älteste Prinz nur einen Wolf bei seinem Test geschafft hat<<, erklärte ich.

>>Hast du denn gewonnen? <<, fragte Thomas neugierig.

Wie ich es schon ahnte, er interessiert sich nicht für Politik, dachte ich mit einem Lächeln im Gesicht, bevor ich stolz antwortete: >> Drei von fünf. <<

Er machte ein staunendes Gesicht und klatsche in seine Hände. >> Das ist dann dein neuer Rekord! Ich Wette, du könntest sogar eine gegen deinen Vater gewinnen<<, sagte er überrascht, bis er meinen schockierten Gesicht säh und sich selbst korrigierte: >> Als er in deinen Alter war. <<

Wir gingen noch eine Weile still weiter. Meine Müdigkeit war weg und ich fühlte mich leichter. Es tat mir immer gut, mit ihm zu reden. >>Thomas, du kommst doch aus einem Dorf in der Nähe von dem Bärenberg, oder? Hast du schon etwas von dem Fluch selber erfahren? <<, fragte ich neugierig, als ich mich an das Buch erinnerte, das ich in meinem Zimmer las.

Sein Gesicht verlor sofort das spaßhafte Lächeln, das er sonst immer hatte. Er zog seinen Kopf ein und antwortete mit einer traurigen Stimme: >>Ja... In manchen Nächten leuchten diese bunten Lichter im Wald... Immer, wenn sie auftauchen, hatte ich dieses Verlangen, ihnen in der Schatten der Bäume zu folgen. Nach und nach verschwand meine ganze Familie. Zuerst meine Mutter, danach meine große Schwester, dann verlor ich meinen Vater dort. Niemand kehrt aus diesem Wald zurück... Warum fragst du? Du kannst den Bärenberg doch von dem Fenster in deinem Zimmer aus sehen.<<

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 31, 2021 ⏰

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