Mein Leben war wunderschön. Bis die Titanen kamen.
Ich bin bei meinen liebevollen Eltern aufgewachsen. Mein Vater lehrte mich Kampfkunst und brachte mir bei wie man mit einem 3D Manöver umgeht. Laut ihm war ich ein Naturtalent, er ließ mich ab und zu damit üben. Da unser Haus an einem Waldrand stand, konnte ich die Bäume als Trainingsgelände benutzten. Wir lebten in Mauer Rose und mein Vater gehörte zum Aufklärungstrupp. Er erzählte mir Geschichten von seiner Arbeit, wie er zum Beispiel den Titanen den Nacken rausschnitt. Ich habe mir seinetwegen nie Sorgen gemacht , denn er war ein gelehrter Kämpfer und mutiger Mann.Eines Tages jedoch kam er nicht wieder. „Er lebt jetzt an einem besseren Ort" , sagte man uns und das einzige was mir von ihm geblieben ist, ist das "3d Manöver". Kann schon sein. Aber gibt es diesen Ort überhaupt?
Solche Fragen begann ich mir bereits mit 5 Jahren zu stellen. Ich war schon immer sehr interessiert an Philosophie oder Naturwissenschaften. In der Schule war ich immer die Beste, und nachdem ich 3 Klassen übersprang, hatte sich die Grundschule für mich bereits während meines 8. Lebensjahres erledigt. Die Weiterführende habe ich nie abgeschlossen.
Nachdem mein Vater gestorben war , lebten meine Mutter und ich alleine. Meine Mutter hat immer versucht das Beste daraus zu machen, doch man konnte sehen wie gebrochen und verletzt sie war. Sie musste viel zu viel arbeiten, und ich war zu sehr oft alleine zuhause. Ich las immer Bücher , meistens dieselben, und zu meinem Geburtstag habe ich immer zwei geschenkt bekommen, genau so wie zu anderen Festtagen. Freunde hatte ich nie , sie fanden mich immer komisch, da ich so jung war.
An einem eiskalten Tag klopfte es an unserer Tür. Wir erwarteten niemanden und meine Mutter bat mich die Tür zu öffnen. Vorsichtig zog ich sie einen Spalt auf, und urplötzlich wurde die Tür gewaltätig aufgedrückt. Gegenhalten konnte ich nicht , keine Chance. Mutter sprang auf und rannte auf die Eindringlinge, mehrere Männer, zu. „Y/N renn , RENN!" schrie meine Mutter. Doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich verstand die Situation nicht. Ein lauter Schrei ließ mich aus meiner Erstarrung aufwachen. Meine Beine bewegten sich, sie zuckten, ich rannte, doch leider zu langsam. Ich sah nur noch einen Mann mit Hut und hörte : „ Ackermann , die bringt uns viel Kohle ein", bevor ich einen Schlag auf dem Kopf bekam.
Ich wachte auf in einer dunklen Zelle. Neben mir noch ein Mädchen, sie war wohl noch bewusstlos, oder sie schlief tief und fest. Ein Lichtstrahl traf mein Gesicht und ich kniff die Augen zusammen. „Hier haben wir zwei junge , hübsche Mädchen. Eine 60.000 , sie sind was Besonderes", sagte eine männliche Stimme. Der Käfig wurde aufgemacht und man mich zerrte raus . „Lass mich sie begucken", sagte der reich aussehende Alte.
Richtig, ich war in einem waschechtem Menschenhandel gelandet . Angewidert starrte ich die beiden Männer an . „Die nehm ich!" Der Alte packte mich am Arm, zerrte mich in seine Kutsche und wir fuhren zu seinem Haus. Es war riesig und prachtvoll. „Such dir ein Zimmer aus , ich habe genug."
Ich starrte ihn immer noch an. Meine Fesseln nahm er nun ab und flüsterte : „ Versuchst du zu fliehen, werde ich dich finden. Mach einfach das was ich will, und alles wird gut." Angsterfüllt nickte ich. Er gab mir Kleider, Schmuck, alles was ein Mädchen vermeintlich begehrt. Doch der Preis war hoch und abscheulich. Ich musste ihm jeden Wunsch erfüllen, all seine Perversionen. Nur meine Jungfräulichkeit wollte er nicht nehmen. Mir wurde klar - Menschen sind viel grauenvollere Wesen als Titanen.Alles, was mir in meinem bisherigen Leben wichtig war, hatte ich verloren. An meinem 20 Geburtstag konnte ich dann meinen Plan umsetzen - Ihn beseitigen und von diesem Ort des Grauens zu verschwinden. Wie jeden Abend , gab ich ihm ein Glas von seinem heiß geliebten Whisky. Doch diesmal war er anders. Ich gab ein paar zermalmte Samen von einer Pflanze, die ich selber gezüchtet habe, in sein Glas. Sie waren hochgiftig, und durch viele Tests habe ich herausgefunden, dass sie zur Verdickung des Bluts führten. 4 Jahre habe ich getestet, nur nicht an Tieren.
Er starb langsam und qualvoll. Zunächst schlief er ein, bis er zunehmend unruhig wurde, keine Luft mehr bekam und auch an seinem Erbrochenen erstickte. Dies war meine Rache.
»Ich bin frei«, schrie ich auf. Nur in Unterwäsche gekleidet rannte ich in die Stadt. Niemand folgte mir, obwohl er mir so gedroht hatte. Aber wie sollte er mich jetzt wo er tot war finden?
Ich befand mich immer noch in Mauer Rose . Ich lief in die Stadt, versteckte mich in einer Gasse, wiegte mich in Sicherheit und schlief ein.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, wurde ich von zwei Frauen begutachtet. Sie luden mich zu sich ein, doch ich lehnte dankend ab. Ich wollte kein Mitleid, es stimmte mich nur noch armseliger als ich mich schon fühlte. Mein Plan war anders - so schnell als möglich wollte ich zum Haus meiner Mutter. In der Hoffnung, dass es noch existent war, wanderte ich los.
Tatsächlich stand es noch am selben Ort. Es erschien ein wenig morsch und mit Moos bedeckt. Ich war erstaunt - alles stand noch so da , wie in meinen Erinnerungen. Unser gemütliches Wohnzimmer, welches jetzt so verlassen und leer wirkte. Traurigkeit überkam mich, eine Träne floss. Ich öffnete die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern, um nach ein paar Anziehsachen zu suchen. Es waren nicht die neusten, ein bisschen verdreckt, aber noch vollkommen komfortabel. Meine Mutter hatte nur Kleider, deswegen nahm ich eine Hose von Dad und eine Bluse und Jacke von Mutter. Der Keller war nicht verschlossen also konnte ich auch dort hinein. Auch alles an Ort und Stelle. Das 3d Manöver von meinem Vater stand noch auf seinem Sessel. Überglücklich nahm ich es entgegen. Das erste mal lächelte ich wieder nach 8 Jahren.
Danach ging ich zurück in die Stadt. Ohne daran zu denken meine Bücher mitzunehmen. Doch diese hatte ich bestimmt schon mehrere hundert Mal gelesen.Little Zeitsprung :
Einige Nächte übernachte ich nun schon in einer Gemeindeunterkunft für Obdachlose. Es soll zu einer Kirche gehören. Man weiß zwar von meinem 3d Manöver, verrät mich aber nicht. Schließlich ist dies mein einziges Andenken an meinem geliebten Vater. Ich denke immerzu an meine Mutter! Was ist mit ihr passiert?
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Captain
Fanfiction⚠️Little Spoiler⚠️ Nachdem sich Y/N aus den Händen von einem Perversen befreien konnte, floh sie zurück in die Stadt, wo sie auf den Aufklärungstrupp traf. Zuerst wird sie vom Hauptgefreiten angebrüllt und gibt ihr das Gefühl, sie solle sterben, d...