Hauptverdächtiger?!

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PoV: Palle

Die Tür ging auf und Manu trat herein. Ich war überglücklich, aber gleichzeitig erschrak ich.
Er tiefe, dunkele Ringe unter den Augen, seine Tränensäcke waren geschwollen und seine Haare waren zerzaust. Trotz seinem Erscheinungsbild zog sich ein Lächeln über sein Gesicht.
,,Ich sehe nicht gerade gut aus, was?", lachte er ,,Aber du sahst auch schon Mal besser aus.", schob er nach.
Ich schmunzelte und streckte die Arme aus und zog ihn in eine feste Umarmung.

Er löste sich und ließ sich auf die Bettkante fallen.
,,Wie geht es dir?", fragte er und warf mir einen fürsorglichen Blick zu. Sein Blick blieb an der Bandage an meinen Hals hängen und ich sah wie er kaum merklich erschauderte.

Ich zog meinen Block hervor und schrieb ,,Schon wieder ganz okay, bis auf die Stimme, ich will mich aber auf jeden Fall heute selbst entlassen."
,,Oh okay, sicher, dass das so eine gute Idee ist?", fragte er ,,Ich meine wer versorgt dann deine Wunde ordentlich."

Ich schrieb einfach ,,Ich lass mir das zeigen und mach das dann selbst."
Manu nickte und schwieg. Ich schrieb wieder: ,,Ist Zombey bei dir?"

,,Ja, er wartet draußen, es durfte nur einer rein.", antwortete er. ,,Bist du denn schon bereit für die Befragung?", fragte er unsicher.
Moment, woher weiß er davon und ist die Polizei schon da?
Diese Frage schrieb ich sogleich auf meinen Zettel.

,,Die Polizei steht vor der Tür und ich habe das mehr oder weniger mitbekommen. Auch das du gesagt hast, dass du uns erst sehen willst." Er schaute, fast etwas benommen, Richtung Boden.
Ich wollte gerade den Stift auf das Papier setzen und ihn fragen was er damit meint. ,,Mehr oder weniger mitbekommen" diese Formulierung löste Unbehagen in mir aus.

Doch plötzlich, bevor ich die Frage aufschreiben konnte, klopfte es an der Tür, welche kurz darauf geöffnet wurde. Zwei Polizisten, ein Mann und eine Frau, traten in den Raum. Der Mann winkte Manu zu sich und ehe ich mich versah stand Manu an der Tür und winkte mir zum Abschied. Seine Lippen formten ein leises ,,Ciao" und ich konnte nur dumm rum sitzen und meine Hand nach ihm ausstrecken.
Die Tür schloss sich wieder und ich ließ verdutzt meine Hand sinken. Warum dieser plötzliche Abbruch.

Die Polizistin, die ich schon ganz vergessen hatte, hatte sich inzwischen einen Stuhl von dem Tisch im Zimmer herangezogen und sahs nun an meinen Bett. Sie packte einen Notizblock und einen Stift aus.

,,Der Arzt sagte Ihre Stimme ist etwas mitgenommen. Können sie reden?", fragte sie.
Ich versuchte ,,Ein bisschen." zu sagen, aber es blieb bei einem heiseren, rauen ,,bisschen".
,,Alles klar, aber ich bin zuversichtlich dass wir das alles hinbekommen.", sagte sie mit einem Lächeln.
Ich nickte und sie begann mit der Befragung.
,,Also, da Sie ja bewusstlos waren und es nicht eindeutig war ob Sie eine derart schwere Verletzung überleben, haben wir den Tathergang schon Mal ohne Ihre Aussage rekonstruiert. Da Sie Ihre Stimme schonen sollten, lese ich Ihnen Mal unsere Rekonstruktion vor und Sie beurteilen und ergänzen dann die für uns unklaren Stellen, in Ordnung?", sie sah mich erwartungsvoll an und ich nickte.

,,Alles klar, so: Am Abend von vor zwei Tagen, sind sie zwischen 22:30 und 23 Uhr ins Auto gestiegen. Sie fuhren die meiste Zeit mit leicht überhöhter Geschwindigkeit, bis sie, ungefähr 25-35 Minuten nach Antritt der Fahrt, mit einer Vollbremsung zum Stehen kamen. Der genaue Grund ist uns unbekannt, aber wir vermuten einen unbekannten Angreifer, der sich auf der Rückbank versteckte, liegen wir da richtig?"
Wieder bestätigte ich mit einem Nicken und die Polizistin schrieb etwas auf ihren Block.
,,Es kam dann zu einer Rangelei, bei der es dem Angreifer gelang Ihnen die, beinahe fatale, Schnittwunde an der Kehle zuzufügen, aber danach die Tatwaffe verlor und bei der Flucht im Wagen zurück ließ." 
Wieder quittierte ich die Aussage mit einem Nicken.
Sie fuhr fort:,, Nun kommen wir zum Grund dieser Autofahrt. Wir haben wir Handy als Beweismittel konfisziert und dabei einen Anruf kurz vor der Fahrt in der Kontaktliste einsehen können. Ich komme gleich zum Punkt, wir haben daraus eine Parallele zum Verschwinden von Herrn Dorst gezogen und glauben, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Also war der Anruf der Grund der Fahrt?"

Ich dachte nach, in meinem Eifer hatte ich ganz vergessen was für einen Einfluss es auf Maudados Fall haben würde, wenn ich diesen imitiere, andererseits wurde mir bei zwei unabhängigen, beinahe identischen Angriffen, nicht unterstellt, dass ich ,,einfach nur" Suizid begehen wollte. Das wiederum sicherte mir die Glaubwürdigkeit sowohl von Zombey als auch von der Polizei.
Also Nickte ich ein viertes Mal.

Der Rest der Befragung ging es um weniger interessante Dinge, wie eine Anzeige gegen Unbekannt, weitere Ermittlungen und ein Angebot zur Traumatherapie, welches ich zunächst ablehnte. Alles was ich aus ihren Worten heraus hörte war, dass ich nicht Mal ansatzweise zu der Liste der Verdächtigen gehörte.

Es hätte so perfekt laufen können, doch was sie mir zum Abschluss sagte, holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück.
,,So, wir haben jetzt alles Formale geklärt, aber ich denke eine Erklärung sind wir Ihnen noch schuldig."
Ich schaute sie fragtend an, doch sie fuhr fort.
,,Manuel Büttiger, einer Ihrer Freunde, war gestern bei uns in Untersuchungshaft, wegen dringenden Tatverdacht."
Mir fiel die Kinnlade herunter und ich starte sie entgeistert an.
,,Wir haben ihn aufgrund mangelnder Beweise gehen lassen, aber sie sollten wissen, dass er immernoch der Hauptverdächtige ist."
Ich wollte was sagen. Ich wollte sie anschreien. Was fällt denen ein?! Deshalb sah er so aus und hat von meinem Deal mit dem Arzt und er Polizei erfahren.
Wie könnten sie nur. Es ist unverzeihlich Manu das anzutun. Ich konnte sie nicht alle töten, auch wenn ich das gerne tun würde. Ich werde einen Weg finden Manu zu entlasten und zumindest Entschädigung oder so für ihn zu bekommen. Aber dafür musste ich hier raus.
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Hallo, ich wollte nur kurz Bescheid sagen das ich in Moment einige Probleme beim Hochladen der Kapitel habe, deshalb wundert euch nicht, wenn es so wie jetzt, am Dienstag kommt. 

Yandere [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt