Die Situation war angespannt.
Ich hatte die Nacht kaum geschlafen und auch Eliah war die ganze Nacht wach neben mir gelegen.Er wollte mich in den Arm nehmen, doch ich hatte mich von ihm weggedreht. Er hatte den Wink verstanden und sich mir die ganze Nacht nicht mehr genähert, während er dennoch weiterhin versucht hatte mich zum sprechen zu bringen. Irgendwann hatte er gemerkt, dass von mir nichts kommen würde und war dann einfach still gewesen.
Morgens als die Sonne aufgegangen war und die ersten Vögel zu hören waren, hatte Eliah sich fertig gemacht und sich mit einem Kuss auf die Stirn bei mir verabschiedet.
So hatte ich mir mein erstes Mal mit meiner Gefährtin nicht vorgestellt. Ich dachte immer wir würden Sex haben, uns markieren, engumschlungen einschlafen und am nächsten Morgen gemeinsam erwachen, ein zweites Mal miteinander schlafen und dann zusammen frühstücken.
So hätte ich es mir auch mit Eliah gewünscht.Aber die Realität sah leider anders aus. Eliah hatte mich nicht markiert. Mich nicht zu Seinem gemacht.
Die Erkenntnis traf mich jedes Mal aufs neue. Zick Mal spielte sich der Sex in meinem Kopf Revue. Ich dachte immer, dass sich mein erstes Mal positiv in meinen Kopf brennen würde, aber nun wenn ich darüber nachdachte, bereitete es mir nur Schmerzen.
Es hat sich unglaublich gut angefühlt, besser als erhofft, aber die Ablehnung Eliahs ließ all guten Gefühle in den Hintergrund rutschen.Er wollte mich nicht.
Dieses Wissen raubte mir die Luft zum atmen.
Ich konnte nicht weinen. Keine einzige Träne hatte sich aus meinen Augen gelöst, auch, wenn mir danach zumute wäre.Schwerfällig erhob ich mich aus dem Bett. Nachdem wir gestern duschen waren, hatte Eliah noch schnell das Bettzeug gewechselt. Immerhin war das vorherige in mein Sperma und mein Blut getränkt.
Kurz überlegte ich, ob ich abermals duschen gehen sollte, aber da ich erst vor wenigen Stunden war, konnte ich getrost darauf verzichten.
Wasser und Shampoo konnten mich auch nicht mehr reinwaschen.Mein Blick fuhr über meinen noch immer nackten Körper. Hier und da konnte ich dunkle Knutschflecken ausmachen, die wie ein Mahnmal auf meiner Haut prangten und mich unweigerlich an die Geschehnisse letzter Nacht erinnerten.
Die Wunden von gestern waren ohne Weiteres über Nacht verheilt und ich schob es auf Elias Speichel als er sie gestern sauber geleckt hatte. Wolfsspeichel war antiseptisch und förderte die Selbstheilungskräfte. Es war eine intime Geste, wenn man die Wunden eines anderen leckte, und allein dieses Verhalten seinerseits ließ mich nicht komplett die Hoffnung aufgeben.
Aus den schmerzenden, offenen Wunden von gestern Abend waren zartrosa Narben geworden.
Zehn an der Zahl.
Fünf auf jedem Hüftknochen.
Genau dort, wo Eliah seine Krallen in meinem Fleisch versenkt hatte. Tiefgenug um bleibende Narben zu verursachen. Narben, die nur von einem Alpha stammen konnten. Schandflecke.Eliah hatte mich gezeichnet.
Aber nicht so wie ich es mir erträumt hatte. Ich durfte nicht sein Mal tragen. Ich trug die Narben.Mit zitternden Fingern strich ich über die frischen Narben.
In einer anderen Situation würde ich das nicht einmal schlimm finden. Hätte Eliah mich markiert - richtig markiert - hätte ich mit diesen Wundmalen wahrscheinlich gar kein Problem. Sie würde mich nur noch mehr an meinen Alpha binden.
Aber der Fakt, dass Eliah nicht mehr für mich übrig hatte als mich für andere Wölfe mit diesen Narben zu kennzeichnen, ließ mich schlussendlich aufschluchzen.Wie konnte er nur?
Ich presste meine Augenlider zu. Versuchte meine Atmung zu normalisieren. Probierte das Zittern meines Körpers in den Griff zu bekommen.
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Degradierung - vom Beta zum Omega ✓
Lupi mannariDer junge Beta Finn hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon viel im Rudel erreicht. Er hatte sich nach oben gearbeitet und ist durch und durch zufrieden. Einzig, seine Gefährtin fehlt ihm noch, doch er ist zuversichtlich sie bald zu finden. Als F...