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Mitten in der Nacht werde ich von lautem Krach geweckt. Nervös und ängstlich setze ich mich auf. Ich hoffe das ist Milan und er will mich holen. Doch plötzlich wird meine Tür aufgerissen und ein mir unbekannter Mann steht vor mir. Er grinst böse und packt mich am Oberarm. Er zieht mich aus dem Bett und schleppt mich die Stufen hinunter. Mason kann ich im Augenwinkel zusammengeschlagen in einer Ecke erkennen. Von einem Entführer zum anderen, na das kann ja nur noch besser werden. Ich versuche mich zu wehren, doch der fremde Mann packt nur noch härter zu. Stöhnen laufe ich widerwillig hinter ihm her. Dieser Idiot öffnet die Tür von einem Auto und schmeißt mich auf die Rückbank. ,,Wenn du versuchst abzuhauen, breche ich die deine Finger. Einen nach dem anderen." Seine Stimme ist bedrohlich und er macht mir Angst. Verstört nicke ich und schnalle mich an. Ich habe ein leichtes Déjà-vu von dem Tag, als mich Milan abgeholt hat. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie verängstigt ich eigentlich war.
Ein zweiter Mann setzt sich auf den Beifahrerplatz und wir fahren los. Ich hoffe nur, dass mich dieser Typ nicht um die Ecke bringt. Hätte ich gewusst, dass ich zwei Mal hintereinander entführt werde, hätte ich mehr für meine Freiheit gekämpft und mich nicht einfach so Milan hingegeben. Wie kann ich auch nur so dumm sein? Es war doch klar, dass so etwas passiert. Er ist ein Betrüger, Lügner und wahrscheinlich auch noch ein Mörder, kein Wunder, dass ihn jeder ein Messer in den Rücken jagen will. Natürlich bin ich die perfekte Angriffsfläche um Milan zu verletzen. Ich bin mir nicht sicher wie viel ich ihm wert bin und ob er mich aus dem Schlamassel hier wieder raus holt aber an dieser Lage hat er schuld. Die Hoffnung, dass er mich hier lebend wieder rausholt ist das Einzige was im Moment zählt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bleibt der Wagen stehen und die Männer steigen aus. Unsicher löse ich den Sicherheitsgurt und schon wird meine Tür aufgerissen. Er packt nach meinem Arm und zieht mich aus dem Auto heraus, so dass ich fast hinfalle. Ein Gentleman ist der Typ auf jeden Fall schon mal nicht. Er knallt die Autotür hinter mir wieder zu und zieht mich mit, zu einem Hauseigang. Es ist ein großes Haus und schaut sehr luxuriös aus. Es war in einem hellen orange gestrichen und hatte weiße Säulen, vor der Haustüre.  Der Fremde geht mit mir die Treppen zur Haustür hinauf und sperrt auf. Erstaunt schaue ich mich um. Es ist hier noch teurer eingerichtet als bei Milan, zumindest sieht es so aus. ,,Gewöhne dich nicht an diesen Anblick, du kommst in den Keller." Geschockt schaue ich ihn an. Er will mich in den Keller bringen? Um mich umzubringen oder um mich dort zu foltern? ,,Ganz ruhig, ich werde dich nicht umbringen. Noch nicht jedenfalls. Lebend bist du mir mehr wert." Was will er von mir? Vor Angst bekomme ich Tränen in den Augen und schaue auf den Boden. Wieso passiert mir so etwas immer? Oder wieso passiert so etwas generell? Können Männer ihre Probleme nicht einfach bei einem Glas Bier klären? ,,Was machst du mit mir?" Tränen laufen meinen Wangen hinunter und ich versuche nicht laut zu schluchzen. ,,Das weiß ich noch nicht. Vielleicht ein bisschen foltern oder wir probieren ein paar Sexstellungen aus. Ich denke es kommt auf meine Laune an, also verscherze es dir nicht mit mir!" Sex? Er will mit mir schlafen? Oh Gott, bitte Milan beeil dich und hole mich wieder zu dir. Ich kann hier nicht bleiben, dieser Mann wird mir physisch und psychisch weh tun.
Aus Reflex und voller Angst versuche ich mich aus seinem Griff zu reißen, um weg zu laufen. Aber ich komme kaum drei Meter, bis er mich schon wieder gepackt hat. Er drückt mich gegen die Wand. Meiner Hände nimmt er nach hinten zu meinem Rücken und er drückt sich gegen mich. ,,Ich liebe kleine störrische Mädchen, die haben so viel Power und ein loses Mundwerk. Das turnt mich an." Seine Stimme ist nur ein leises flüstert, was mir eine Gänsehaut verschafft. Er drückt sein Becken gegen meinen Po und ich bete innerlich, dass er mich nicht vergewaltigen wird.
Zum Glück geht er wieder einen Schritt zurück und nimmt wieder ein wenig Abstand.
„Komm mit!" Er zieht mich aber nie Treppe hinunter und stößt mich in einen Raum hinein. Es war ein kaltes kleines Zimmer, graue Wände, die nicht gestrichen wurden und ein altes Klappbett steht an der Wand. Ein kleines Fenster lässt kleine Sonnenstrahlen hinein, die reichen jedoch kaum aus um den Raum zu erhellen. „Wenn du auf die Toilette musst, wird einer meiner Leute dich begleiten. Du wartest hier bis Milan seine Schulden beglichen hat. Früher kommst du hier nicht raus." Geschockt schaue ich ihn an. Ist das sein Ernst? Er wird mich hier verrotten lassen. Milan wird mich niemals raus holen. „Das können sie nicht machen. So viel liegt ihm nicht an mir. Außerdem tanzt er nie nach der Pfeife anderer Leute." Flehend schaue ich ihn an, doch ich kann kein einziges Fünkchen Mitleid in seinen Augen erkennen. Er zuckt nur mit seinen Schultern. ,,Ehrlich gesagt ist das nicht mein Problem." Wie egal kann einem das Leben von einer anderen Person sein? Er tut so, als wäre es ihm absolut gleichgültig ob ich existieren würde oder nicht. ,,Sag mir wenigstens was Milan angestellt hat. Welche Schulden muss er begleichen?" Er überlegt und kratzt sich am Kinn. Er seufzt und geht zur Tür. ,,Er hat meinen Cousin umgebracht und jetzt wird es Zeit, dass er dabei zusieht wie jemand stirbt, den er gern hat." Er will mich also vor Milans Augen umbringen? Ich will noch protestieren, doch er schlägt die Tür schon zu und sperrt mich hier ein. Wie soll ich aus dieser Sache nur rauskommen? Bei Mason hatte ich ein besseres Gefühl. Bei ihm hatte ich keine Angst jeden Moment ins Gras beißen zu müssen. Ich bin mit einem Mann von der Mafia zusammen, kein Wunder das so etwas passiert.

Schaut jetzt noch jemand Pretty woman? :)
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Zwangsheirat mit einem Mafia Boss ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt