Einunddreißig♥

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Ich schluckte einmal. Was könnten sie noch gefunden haben? Eine Waffe, mit der er uns umbringen wollte? Ein Klumpen sammelte sich in meinem Hals und drohte mich zu ersticken, nervös verknotet sich meine Beine unter dem Tisch, ich fuhr mir durch meine Haare.
"Wir haben noch einen Brief gefunden." Mir wurde kotz übel, was er diesesmal wohl reingeschrieben hatte, vielleicht 'ach was solls, bring ich doch gleich alle um, die sie kennt'.
Diesesmal legte der ältere etwas vor uns auf den Tisch. Das Papier war Rosa, mit einem riesen Herz in der Mitte verziert:

Liebe Evelyn,
du bist das Wertvollste was es gibt. Durch dich ist mein Leben schön, dank dir kann ich es genießen.
Wenn Augen Geschichten erzählen könnten, würden deine die schönste erzählen.

I♡You

Fröhliche Weihnachten,
für immer und ewig dein Ryan♡

Schmetterlinge flatterten wild durch meinen Bauch und ein Kribbeln überzog meinen ganzen Körper. "Was haben die Briefe jetzt miteinander zu tun?", fragte ich spöttisch. Hielten die uns für dumm? Die Ware niemals beide von ihm. Er würde niemals jemanden umbringen, dass wusste ich.
"Er hat sie beide geschrieben." Mir entwich ein spöttischen Lachen. "Verarschen kann ich mich auch allein, außerdem hab ich genug anderes zu tun." Ich sah prüfend zu Mom hinüber die jedoch nur den Kopf schüttelte und sitzen blieb.
Ich seufzte einmal lautstark. "Bekomme ich dann wenigstens eine Erklärung?"
Der Mann tippte sich an sein Kinn und nickte schließlich.
"Er hat multiple Persönlichkeiten." Ich nickte.
"Das bedeutet, dass er mehrere Persönlichkeiten besitzt und sich nicht erinnern kann, dass er einmal anders war."
Ich starrte fassungslos auf das linierte Bart Papier. " Aber in meiner Gegenwart hat er sich nie...anders oder seltsam verhalten", merkte ich, noch immer fassungslos, an.
"Ja, dass stimmt. Vieleicht sind sie so eine Art...Heilung für seine Störung und er vergisst es komplett. Wir wissen es ja auch nicht genau, auf jedenfall wollten wir, dass sie das wissen." Ich nickte. Der junge Mann ging aus dem Raum. Ich wippt nervös auf und ab. Das war eine ganze Menge, die ich zu verdauen hatte. Mom nahm meine Hand und drückte sie, ich zog meine Hand allerdings weg, als der Polizist wieder kam. Man wie peinlich, hoffentlich hatte er das nicht gesehen!
Hinter dem jungen Beamten kam Ryan in den Raum getrabbt. Als ich ihn sah, wurde mir übel. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, seine Haare waren zerzaust und verklebt. Seine Lippen waren spröde und er selbst war blass, seine sonst so fröhlichen Augen waren nicht anwesend und starrten traurig auf den Boden. Seine Hände waren gefesselt, er zitterte am ganzen Körper. Entsetzt sprang ich auf und rannte zu ihm. "Was haben sie mit ihm gemacht?", schrie ich entsetzt. "Sehen Sie sich ihn an, er sieht aus wie eine tote Maus!" Ich legte meinen Arm um seine Schulter und zog ihn dichter zu mir, keine Reaktion. Er blieb starr stehen. "Wir haben gar nichts mit ihm gemacht", die Stimme des Polizisten klang verbittert. "Drogen." Ich zog meinen Wintermantel aus und legte ihn den zitternden Ryan über die Schultern.
"Kann man das wieder heilen?", fragte ich mit gebrochener Stimme.
"Naja...DIS bekommt man meistens nur, wenn man an einem Trauma leidet, es ist meistens aus der frühren Kindheit, also könnte man es heilen aber es ist nicht zu hundert Prozent garantiert." "Zu hundert Prozent ist nichts garantiert, du Idiot", flüsterte ich in Ryans Ohr. Ich sah wie ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht huschte, bevor er sich auf unsere Schuhe übergab. Angeekelt starrte ich auf meine Füße. Ryan fing leise an zu weinen, ich ignorierte den Geruch und nahm ihn in den Arm. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er sich gerade fühlte. "Wir sollten lieber gehen", sagte Mom, man hörte ihr an, dass sie gleich auch kotzen würde. Ich drückte Ryan einmal ganz fest, bevor ich lächelte und ging.

Draußen vor der Tür holte Mom erstmal, von mir abgewandt, tief Luft um den Geruch aus der Nase zu bekommen. Ich konnte sie ja verstehen, mir ging es genauso aber deswegen musste sie doch nicht so ein Riesen Theater darum machen, Ryan war wichtiger als irgendein Geruch, en man wieder raus waschen konnte.
Ich verdrehte die Augen und zog meine, noch immer nach Luft schnappende, Mom zum Auto.
"Komm wir fahren jetzt nach Hause und ruhen uns aus", beruhigte ich sie. Mom nickte und stieg ein. "Dann los!"
"Mom, was machen die jetzt eigentlich mit Ryan?", fragte ich vorsichtig. Mom zuckte unschlüssig mit den Schultern. "Er bleibt in Untersuchungshaft, oder so." "Bleibt er auch in einer Zelle?" "Ich glaube schon. Aber mach dir mal keine Sorgen, wird schon wieder alles gut."
Sie drückte mir einen feuchten Kuss auf die Wange und drehte den Schlüssel im Zündschloss, stottern sprang der Motor an und wir fuhren los.

Huh^^
Das Kapitel ist vielleicht nicht das spannendste aber naja :)
Ich freu mich immer über Komis und Votes ;)

Hel, euer Gummibärchen ♡ ♥ ♡

Danke an all meine fleißigen Leser, ich würde mich freuen, wenn ihr mal was in die Komis schreibt ;*

Und alles ist andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt