Einleitung

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"Wer weiß vielleicht hat er ja einen Zwillingsbruder, der in der Schule lebt" Die Freundesgruppe lachte. Sie redeten über ihren Englisch Lehrer Herr Genninger. Er hatte ein seltsames Auftreten. Nein er war nicht besonders gemein... zumindest würde man das nicht sofort glauben, wenn man ihn noch nicht kennengelernt hatte. Eigentlich war er besonders höflich, ruhig, tanzte manchmal im Unterricht und versuchte seine Klasse zu motivieren. Die Betonung liegt auf versuchte. Denn seine Schüler fühlten sich als hätte er ein Problem damit, wenn sie gut in Englisch sind. Macht keinen Sinn, richtig? Doch korrigierte er immer da, wo es keine Fehler gab, machte nekische Aussagen gegenüber der Richtigkeit und tat überrascht wenn jemand was wusste.

Die vier Freunde blickten über den Pausenhof hinüber zu ihrem Lehrer, der unter den acht Klässern kaum auffiel. Nur seine grelle Jacke lies ihn etwas herausstechen. "Was ist wenn es kein Zwillingsbruder ist, sondern Klone? Immerhin scheint er manchmal gut in Englisch zu sein und manchmal nicht. Manchmal ist er überglücklich und dann wieder so schlecht gelaunt... Er fragt uns oft tausend mal das selbe und dann weiß er plötzlich etwas ganz anderes über uns ohne, dass wir wirklich darüber gesprochen haben" Samuel meinte es scherzhaft, aber der Rest schien darauf anzuspringen. "Ja wahrscheinlich hat er tausende davon die im Schulkeller leben. Jeder von uns hat vielleicht seinen eigenen kleinen Herr Genninger, der für uns zuständig ist" lachte Caramella und die anderen stimmten mit ein.

Alles war nur ein Witz für sie, den sie weiter führten, wann immer sie mal kein Gesprächsthema mehr hatten. Doch bemerkten sie nicht, wie Herr Genninger länger in der Schule blieb als alle anderen. Sie bemerkten nicht, wie er um Punkt 20 Uhr, wie jeden Abend, die Treppen hinabstieg,  einen Code in ein Tastfeld eingab und hinter einer dicken metallenen Tür verschwand. Sie schliefen, aßen, spielten Videospiele oder zeichneten, während ihr Englisch Lehrer die Anwesenheit seiner Mitmenschen überprüfte, die den Tag über in der Dunkelheit des Kellers eingesperrt wurden. Niemand hätte es erahnen können und dennoch taten sie es auf eine so unschuldige Art und Weise.

"Number 7?" "Anwesend" Er verdrehte seine Augen. "In English please" Nichts nervte ihn mehr, als das sture Verharren von Nummer sieben, immer deutsch reden zu müssen. Er war es auch immer, der den Kindern erlaubte etwas auf deutsch zu erklären. "Ja ich werd trotzdem deutsch reden" "Meine Sprachkenntnisse hat der Drucker bei dir wohl übersehen. Ich bin wirklich enttäuscht von dir. Wir reden gleich vor der Tür miteinander. Also gut... Number 8?" So ging es immer weiter bis zu seinem allerletzten Doppelgänger Nummer 161.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 02, 2021 ⏰

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