Gelangweilt sieht Mia aus dem Fenster und folgt dem Geschichtsunterricht nur mit einem Ohr. Zum Glück ist das die letzte Stunde vor dem Wochenende und auch die ist irgendwann vorbei. Mia packt ihre Schulsachen in ihren Rucksack und geht nach draußen, wo Abigail bereits auf sie wartet. Natürlich ist sie nicht allein, Adrian steht hinter ihr und hat seine Arme um sie gelegt, während er mit Lucas diskutiert, der seinerseits Michelle im Arm hat. Abi schlüpft aus seiner Umarmung und stürmt auf Mia los. „Hey!" – „Hey". Schmunzelnd lässt sie Abigails stürmische Begrüßung über sich ergehen, bevor sie Arm in Arm zum Rest der Clique gehen, wo Adrian sie mit einem leichten Knurren wieder zu sich zieht. Mia hat sich an dieses Knurren gewöhnt, das kommt öfter mal vor, auch wenn sie nicht versteht, wie Menschen solche Geräusche erzeugen können. „Mia-Maus, wir müssen heute uuuuuunbedingt shoppen gehen!", kommt von Abigail und Mia schaut sie fragend an. „Naja, unser baldiger A ... also, Lucas hat doch nächste Woche Geburtstag und für seine Party brauchen wir noch Kleider!" – „Ich komme gern mit dir mit, aber ich bin nicht eingeladen" – „Was?" Entrüstet dreht sich Abigail zu Lucas und schubst ihn von Michelle weg. „Wieso hast du Mia nicht eingeladen?" – „Weil sie nicht zu uns gehört" – „Das ist doch totaler Quatsch. Hier steht sie doch auch bei uns" – „Falsch! Sie steht bei dir, nicht bei uns" – „Aber ..." – „Hör auf, Abigail. Es ist MEIN Geburtstag und ICH bestimme, wer kommt!", sagt Lucas mit einer bedrohlichen Stimme, bei der sogar Mia Gänsehaut bekommt. Abi wird von Adrian zur Seite gezogen und er flüstert ihr etwas ins Ohr, dann sieht er zu Lucas. „Pass auf, wie du mit ihr sprichst!" – „Es ist MEIN Tag, Ende der Diskussion". Abwertend schaut Lucas Mia an, dann wendet er sich wieder Michelle zu, die das ganze nur still beobachtet hat, und beginnt sie wild zu küssen. „Sie passen doch überhaupt nicht zusammen", flüstert Abigail Mia zu und die zuckt nur mit den Schultern. „Holst du mich ab?" – „Ja. Gegen vier?" – „Ja, passt. Wir sehen uns dann. Tschüß". Mia winkt noch kurz in die Runde und merkt genau, dass einige Blicke auf ihr liegen, aber das ist sie schon gewohnt. Sie läuft zur Bushaltestelle und fährt nach Hause.
Pünktlich um vier steht Abigail vor der Tür. „Also, wo willst du hin?" Mia nimmt noch ihren Schlüssel, versperrt die Haustür und folgt ihrer Freundin zum Auto, aus dem Adrian ihr freundlich entgegensieht. „Hallo Adrian, du kommst auch mit?", fragt sie verwundert. „Nein, danke. Aber ich muss sowieso in die Stadt, dann kann ich euch auch fahren", lacht er und lenkt sein Fahrzeug in den Verkehr. Er lässt Mia und Abi in der Innenstadt aussteigen. Die beiden laufen durch ein paar Läden, bis Abi fündig wird. Sie trägt ein dunkelrotes, knielanges Kleid mit kurzen Ärmeln. "Das sieht toll aus!" - "Ja ... aber die Feier wär schöner, wenn du auch dabei wärst!" - "Das passt schon, Abi. Lucas und ich waren noch nie eng befreundet, dass er mich nur bei euch duldet, weiß ich ... auch wenn ich's nicht wirklich verstehe". Nur ungern denkt Mia an so manche Situationen zurück, in denen Lucas sie als hässlich und dumm bezeichnet hat, auch körperlich hat er sie schon angegriffen, ohne dass irgendjemand eingegriffen hatte. Abi weiß von alldem nichts, Lucas achtet sehr darauf, wer bei solchen Angriffen dabei ist. "Schau mal, das würde dir stehen", reißt Abigail sie aus ihren Gedanken und hält ihr ein hellblaues Kleid hin, das Spagettiträger, einen weiten Rock und einen schmalen silbernen Gürtel hat. "Ja, mag sein, aber ich hab keinen Grund, sowas zu tragen, Abi". Schmollend hängt sie das Kleid zurück, bezahlt ihr eigenes und zieht Mia zur nächsten Eisdiele.
"Ich bin echt froh, wenn Lucas seinen Geburtstag hatte, dann ist Michelle bestimmt Geschichte". Mia löffelt ihr Eis weiter, während dieser Satz fällt. "Was hast du gegen Michelle?" - "Sie passt nicht zu ihm. Sie ist oberflächlich und nervt nur. Michelle ist ... einfach nuttig und kriecht ihm nur wegen seiner Stellung in den Arsch. Er braucht eine Frau, die zwar warmherzig ist, aber ihm auch mal die Stirn bietet". Mia stutzt. "Welche Stellung?" - "Was? Ach, vergiss das. Kannst du mir am Freitag die Haare machen?" Überrumpelt von dem plötzlichen Themenwechsel nickt Mia.
Die nächste Woche vergeht ereignislos, wenn man von einzelnen Sticheleien von Lucas und Michelle absieht, und am Freitag steht Mia in Abis Zimmer und lockt ihre Haare, steckt sie in einer komplizierten Frisur hoch und schminkt ihre Freundin. Abigail ist überglücklich mit ihrem Aussehen und auch Adrian, der sie abholt, ist erstmal sprachlos. "Du solltest echt beruflich was in der Richtung machen, Mia. Abigail sieht wunderschön aus!" Die beiden bringen Mia noch nach Hause, bevor sie zu Lucas fahren, wo die Party schon in vollem Gang ist. Kurz vor Mitternacht stellen sich alle im Kreis auf, Lucas in der Mitte und sie zählen einen Countdown runter.
10 - 9 -
Lucas ist aufgeregt, schließlich kann ein Werwolf ab seinem 18. Geburtstag seine Seelenverwandte finden8 - 7 -
Auch Michelle, die fest davon ausgeht, seine Mate zu sein, ist nervös6 - 5
Er zwinkert ihr zu und schließt dann seine Augen4 - 3 - 2
Lucas holt nochmal tief Luft1 - 0
Neugierig liegen die Blicke seiner Freunde, seines Rudels auf ihm, als er die Augen öffnet. Er riecht seine Mate, aber sie ist nicht in diesem Raum und auch nicht in der Nähe. Nur ein Hauch von ihr liegt in der Luft und Lucas läuft nach draußen, um sie zu finden. Michelle zieht scharf die Luft ein, als er an ihr vorbeiläuft und sie nichtmal ansieht.
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Mate - The Second Chance
WerewolfMia - ein Menschenmädchen, das unter Wölfen aufwächst, ohne es zu wissen Lucas - der Alpha dieses Rudels Logan - der Alpha eines fremden Rudels Was passiert, wenn sie aufeinander treffen? Die Geschichte ist mein Werk. Handlung und Personen entspring...