13 ~ He is no longer himself

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Diese Momente, wenn er stillschweigend im Zimmer sitzt und gegen Wand starrt, setzen auch mir zu. Auch ich denke dann viel zu viel nach und vergesse mich selbst. Spike legt seinen Kopf auf meine Oberschenkel und sieht mich (als würde er mitfühlen) mit großen Augen an. Ich streichle sein weißes Fell und begutachte die Ranch. Ich weiß, wie viel er hier rein gesteckt hat. Ich weiß wie viel sie ihm bedeutet. Ich weiß, er hat Angst. Ich weiß, er geht innerlich zu Grunde. Verdammt ich weiß das alles, aber ich kann ihm einfach nicht helfen.

Plötzlich reißt mich das klingeln des Standtelefons aus den Gedanken. Ich stapfe rein und heb ab:

Ich: "Ja bitte?"
Jermaine: "Mimi, du bist bei ihm? Ich ähm hab da ein paar Neuigkeiten zu den Tabletten die er nimmt...Ich weiß nur nicht...ob du das hören willst..."

Ich wusste sofort, dass es nur sehr schlechte sein konnten und forderte ihn auf es mir zu sagen.

Ich: "Sags! bitte!"
Jermaine: "ähm ja...diese Tabletten sind teilweise...ähm Antidepressiva und die Spritzen die er täglich holen muss...nun ja sind auch nicht besser...
Ich: "Du meinst also...wenn der Scheiß so weiter geht, was er ja wird....wird er....
(ich schlucke)
Jermaine: "Vermutlich ja...."
(er seufzt auf)
Ich: "Wie lange?"
Jermaine: "Ich weiß es nicht....aber ich vermute....ich vermute...2 Jahre..."
(Mein Herz blieb stehen und ich spürte wie mir der Atem stockte. 2 Jahre hatte er höchstens noch...das kann nicht sein...nein...das könnt ich nicht verkraften...)
Jermaine: "Bist du noch dran? MIMI?"
Ich: "j..j..j..ja...ich...brauch jetzt mal nen Moment....aber danke...dass du recherchiert hast...bis dann"

Ich kann es einfach nicht fassen. Mike rast mit Höchstgeschwindigkeit auf seinen Tod zu und keiner sieht es. Mir wurde heiß und kalt. Ich drehte mich um und rannte aus dem Haus. Ich kenne die Ranch in und auswendig und wusste, dass Michael mich spätestens in 30 Minuten finden würde, aber ich wollte einfach alleine sein. Nur Spike rennt folgsam hinter mir her. 

Ich lies mich ins Gras fallen und vergrabe meinen Kopf in Spikes Fell. Ich sehe diesen außergewöhnlichen Hund an und er mich. Er stülpt mit seiner Schnauze meine Hand über seinen Kopf und ich streichelte ihn und rede vor mich hin:

"2 Jahre sind einfach viel zu wenig. Nächstes Jahr starten die Überlegungen für die "THIS IS IT-TOUR". Ich meine er wird in 2 Jahren erst 50 und da soll alles schon vorbei sein. Wieso er? Ich würde mein Leben geben, damit man endlich begreift, dass er unschuldig ist. Was kann er denn dafür, dass die Presse jedes Mal immer nur die halben Sachen veröffentlichen oder dass er Talent hat? Was in Gottes Namen ist so schlimm daran, Kindern die es brauchen Hilfe zu geben und ein Lächeln zu schenken? WAS VERDAMMT?! 
Ach Spike, was kann ein dummes 18-Jähriges Mädchen wie ich bloß machen, dass er wieder mal lacht...wie sehr ich seine funkelnden haselnussbraunen Augen vermisse...Jeden Tag sehe ich nur, wie er sich widerwillig aus dem Haus wagt, Schmerzen an Stellen hat, von dem nicht Mal ich wusste, dass es diese Stellen gibt und zu einem Arzt geht (Arzt ist echt das falsche Wort - für mich ist dieser Murray nur ein Monster, denn er gibt ihm ja diese Tabletten, die er nicht mal braucht), nur damit der ihm Narkosemittel spritzt und es ihm nur schlechter geht...."

Manchmal glaube ich echt, dass alles geplant ist hier....💔


✎...𝗚𝗼𝗻𝗲 𝘁𝗼𝗼 𝘀𝗼𝗼𝗻 (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt