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Clara

Elias und ich sitzen auf unserer Couch und schauen uns gemeinsam einen Film an. Elias wollte unbedingt Ice Age gucken, womit ich auch zufrienden bin. Immerhin ist das nicht ganz so langweilig und irgendwie auch lustig. Ich habe uns Popcorn vor dem Film gemacht, welches wir gemeisam essen. Dennis und Sophie sind heute wieder feiern gegangen, aber ich habe dieses mal abgesagt, weil ich Elias nicht schon wieder alleine lassen wollte und so Geschwisterzeit tut uns auch mal gut. Außerdem kann man ja nicht jedes Wochenende feiern.
Wenn ich nicht lache. Das aus meinem eigenen Mund zu hören oder eher Gedanken ist sehr ironisch, da ich nie einen freien Tag nicht mit feiern verbracht habe.
Gegen Ende des Filmes merke ich wie mein kleiner Bruder langsam müde wird und er seinen Kopf an mir abstützt. Außerdem merke ich immer öfters, wie er unsere Eltern vermisst, aber er versucht es so gut es geht zu verstecken. Wann sie mal wiederkommen, weiß keiner. Mein Geburtstag ist in ein paar Wochen, aber mit dem Besuch meiner Eltern rechne ich nicht. Schließlich sind sie die letzten Jahre auch nicht gekommen und haben mir immer nur eine Karte mit Geld geschickt. Na immerhin, haben sie es nicht vergessen.
Als der Abspann anfangt, höre ich Elias's gleichmäßiges leises Atmen. Sofort muss ich leicht Grinsen. Er schläft fast immer ein beim Abspann.

Ich schalte unseren Fernseher aus und hebe Elias vorsichtig hoch, so dass er nicht aufwacht. Man er wird echt immer schwerer! Ich trage ihn in sein Zimmer und lege ihn in sein Bett. Mit einem leichten Kuss auf die Stirn und mit einem geflüstertem "Gute Nacht." schließe ich seine Zimmertür hinter mir. Daraufhin begeben ich mich ebenfals in mein Zimmer und zieh mir meine Stoffshort und ein großes T-Shirt an. Meine Schuluniform packe ich in den Wäschekorb, damit Maria sie direkt morgen waschen kann.

Mein Zimmer hat eine kleine Terrasse, auf die ich mich setze und in den Sternenhimmel schaue.
Immerhin ist jetzt erstmal Wochenende. Meine Eltern bestanden darauf, dass ich auf diese Privatschule gehe. Sie meinten dort würde mein Abitur mehr zählen. Ganz so schlimm ist es nicht, nur die ganzen Kinder die denken, ihren Eltern gehöre die Welt, weil sie reich sind, stören mich etwas. Und mit dem Geld der Eltern anzugeben, finde ich auch mehr als überflüssig. Schließlich haben sie nichts dafür getan.
Klar ich kaufe mir auch teure Sachen von dem Geld meiner Eltern, aber ich schrei es nicht in die Welt heraus.
Dennis hat zum Beispiel fast garkein Geld und seine Eltern auch nicht. Sie gehören zur ganz normalen Mittelschicht. Wie er dann eine Privatschule bezahlen kann? Stipendium. Dennis ist sehr gut in Sport und in Kunst und dafür ist unsere Schule nunmal bekannt und Musik, aber darin is er echt eine Niete.
Und Sophie.
Naja ihre Eltern sind getrennt und sie lebt bei ihrem Vater, welcher durch seinen Beruf mehr als genug Geld verdient. Ihre Mutter hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie ist abgehauen, nachdem sie herausbekommen hat, wie ihr Mann wirklich Geld macht.
Ganz ehrlich! Die meisten reichen Leute haben Dreck am stecken. Davon sind wir nicht ausgeschlossen. Manchmal muss man eben ein wenig zum Erfolg beitragen. Auch wenn ich es oft nicht gut finde.
Genau aus diesem Grund verstehen sich meine Eltern gut mit Sophie's Vater und wir haben früher viel zusammen gemacht.
Dennis haben wir im Kindergarten kennengelernt und wurden direkt beste Freunde. Als wir wieder nach England gezogen sind, hat sich daran nicht viel geändert. Wir haben viel telefoniert oder gefacetimet. Und als mir meine Eltern dann das Haus hier gekauft haben, wurde alles wieder wie davor. Wir machen fast jeden Tag etwas und wir vertrauen uns blind.

Die Beiden sind mehr meine Familie, als meine Eltern und das sage ich nicht nur so.
Ich habe komplett die Zeit aus den Augen verloren und gehe schließlich dann auch mal ins Bett schlafen. Mein Schlafrythmus ist sowieso komplett kaputt.

Am Morgen werden ich von einem süßen Geruch geweckt. Ich schnappe mir mein Handy und verfolge mit müden Augen dem leckeren Geruch. In der Küche steht Maria, welche Pfannkuchen macht. Elias sitzt wartend am Essenstisch und spielt an seiner Switch. Ja wir haben 2 Nintendo Swiches. Um das klar zustellen. Eigentlich mega unnötig, aber Naja.
"Setzen dich doch." Fordert Maria mich auf, anscheindend stehe ich schon viel zu lange still im Raum.
Ich bewege mich in Richtung Tisch und nehme gegenüber von Elias platz. Unsere große Glastür, welche für ein Indoor-Outdoor-Verhältnis sorgt ist offen, so dass es sich anfühlt als wüde man draußen sitzen.
"Hier bitte sehr." Serviert und Maria under Frühstück. "Dankeschön." Sagen mein Bruder und ich gleichzeitig und Elias legt seine Switch beseite zum Essen.
"Ach und deine Eltern haben heute morgen angerufen." Teilt mir Maria mit. Heute morgen? Wie spät ist es denn bitte? Schon 11 Uhr. Mist.
"Ohh ja. Ich werde sie später zurück rufen. Danke." Maria verschwindet mit einem Nicken und macht sich an die Arbeit die Küche aufzuräumen.

Elias hat heute ein kleines Tennistunier um 14 Uhr, weshalb wir uns etwas beeilen müssen.
"Gehst du deine Sachen holen? Ich zieh mir nur schnell was anderes an." Bitte ich ihn.
"Ja klar." Er stellt seinen Teller in die Spühle und ich tue es ihm gleich. Was ziehe ich denn an für ein Tennistunier? Besonderst gut muss es ja nicht sein. Immerhin sind dort nur kleine Kinder und ihre Eltern.
Vielleicht ein schwarzes T-Shirt und dazu eine blaue Short. Ganz einfach. Heute ist es ziemlich warm. Perfekt. Passt.

Meine Sonnenbrille setzte ich mir ins Haar und gehe mit meiner Handtasche über der Schulter nach unten, wo Elias schon steht.
"Hast du die Sonnencreme und genug Trinken?" Frage ich ihn und ziehe meine Augenbraue hoch, da ich wusste er vergisst das gerne.
"Jup." Stolz öffnet er seine Tasche, wodurch man die Sachen sehen kann.
"Good. Dann let's go."
Er läuft vor mir her und in seinen kurzen weißen Hosen und dem dazupassendem Poloshirt, sieht er echt bezaubernd aus.
"Bis später." Rufen wir noch Maria zu und wir verlassen das Haus.

Auf einem Platz im Schatten lasse ich mich nieder und beobachte Elias wie er sich mit seinem Partner aufwärmt. Ich glaube heute wird doppel und einzel gespielt. Ich selber habe schon länger nicht mehr richtig gespielt. Ab und zu mit Elias im Garten, aber im Verein nicht mehr.
Unser Garten hat ein Tennisfeld, welches man so umbauen kann, ein Fußballfeld oder ein Basketballfeld. Was immer man will. Das war unfassbar teuer, aber ich finde, es hat sich gelohnt.

Das Tunier fängt gerade an und ich erinnere mich daran, was Maria mir gesagt hat. Elias ist auch noch nicht dran und sitzt an der Seite mit ein paar anderen Kindern aus seinem Verein.

Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt