Beim Öffnen meiner Augen, strahlte mir das Licht der Sonne direkt ins Gesicht und ein kleiner Spatz trellerte sein Lied auf meiner Fensterbank. Ich stand nach einigen Minuten auf, ging die Treppe runter und setzte mich zu meinen Eltern.
"Morgen Schatz. Wir haben den Tisch für dich gedeckt gelassen. Wir dachten uns schon, dass du in den Ferien länger schlafen willst. " , sagte mein Vater gut gelaunt. Ich holte mir eine Schale und holte das Müsli dazu. Als ich mich setzte lag ein Brief auf meinem Platz. Ich erkannte die Schrift sofort und mit voller Begeisterung riss ich den Umschlag auf.
Liebe Grace,
Ich war am Anfang doch sehr besorgt, dass unsere Eule euer Haus nicht findet, aber ich wollte dir dennoch schreiben.Wir haben nun schon seit einigen Wochen Ferien und mir geht es im Grunde genommen gut. Ich habe dir etwas wichtiges zu erzählen und ich hoffe du verstehst es und verurteilst mich nicht. Pansy hat mich für eine Woche besucht und ich habe festgestellt das ich bei uns mehr sehe als nur Freundschaft. Pansy ist zum Glück der gleichen Ansicht gewesen und jetzt sind wir ein Paar. Ich bin so unendlich glücklich. Ich reise morgen zu ihr und lerne auch ihre Eltern kennen. Ich habe ein bisschen Angst, da ich nicht weiß , ob ihre Eltern genauso positiv reagieren wie meine. Wir werden sehen.
Was ich auch noch sagen wollte ist, dass ich fast nicht mehr nach Hogwarts zurück gekommen wäre. Alle haben Angst vor den Zeiten die uns bevorstehen und so auch meine Familie. Ich konnte sie überreden, aber ich denke es wird schwer für uns in den nächsten Jahren.Wir sehen uns wahrscheinlich erst wieder im neuen Schuljahr. (Wir sind dann schon im sechsten! )
Hab dich lieb.Deine Alice
Ich starrte wie gebannt auf die Zeilen. Alice ist jetzt mit Pansy Parkinson zusammen ? Ein Glücksgefühl breitete sich in mir aus und ich rannte ohne ein Wort hoch in mein Zimmer, holte Feder und Pergament raus und machte mich daran ihr zu antworten. Wenn ich ehrlich war hatte ich zwar nicht damit gerechnet, aber ich freute mich trotzdem für die beiden. Die Sache mit Voldemort eher weniger. Auch Ron hatte mir bereits erzählt, dass seine Mutter Mrs Weasley mit dem Gedanken gespielt hat Ginny und ihn Zuhause zu lassen.
Und sie waren nicht die einzigen die Angst haben. Auch meine Eltern machen sich von Tag zu Tag mehr sorgen. Sie waren einst Anhänger von ihm und seine Gefolgsleute waren sicher nicht froh darüber ihnen im Ministerium in einem Kampf wieder zu begegenen, wo sie erneut auf anderen Seiten gestanden hatten.
Auch ich war nicht voller Freude und Zuversicht. Seit dem Vorfall im Ministerium, wo ich nur so nach Mordlust gelächtzt habe, fühlte ich mich unsicherer, wer ich eigentlich wirklich bin. Ich sah eine völlig andere Seite in mir. Eine Seite, die ich zuvor noch nie gewollt habe oder gar beachtet. Seitdem ich in diese kalten Augen geblickt hatte, begann ein Teil von mir dorthin zurück zu wollen. Nachts, wenn ich mich an den Moment zurück erinnere , breitet sich eine Kälte und Dunkelheit in mir aus, die alles Leben verschlingen will.Ich schob meine trüben Gedanken weg und schenkte meiner Eule Cilia die Aufmerksamkeit. Sie saß auf meiner Schulter und schaute begierig auf meine Hände. Ich faltete das Pergament zusammen, stopfte es in einen typischen Muggelumschlag und band den Brief an ihrem Fuß fest. Cilia huh huhte , strich mit ihrem Kopf über meine Wange und flog auf mein Kommando los. Elegant wie eh und je sah man sie mit ihren kräftigen Flügeln durch die Lüfte gleiten, an unserer Villa vorbei, über die Bäume hinweg fliegen und weg war sie. Einige Zeit starrte ich nur ins Leere, doch dann erschien meine Mutter, die sich im Fenster spiegelte.
"Schatz, alles in Ordnung? Du bist einfach hoch gerannt. "
"Achso ja, Alice hat mir geschrieben. Ich musste ihr sofort antworten. "
Ich folgte meiner Mutter und setzte mich nun endlich hin um zu frühstücken. Mein Müsli war in der Milch schon ganz matschig und pappig geworden und so ließ ich es mit einer schnellen Handbewegung hart werden. Während ich aß , beobachtete ich meine Eltern. Eine tiefe Furche lag auf der Strin meines Vaters und meine Mutter hatte dunkle Augenringe. Beide wirkten nervös und angespannt.
"Mom, Dad. Was ist los? Ihr seht schon seit Wochen besorgt aus! "
"Wir haben auch allen Grund dazu, Grace. Voldemort ist zurück und er wird unser Handeln nicht einfach verzeihen. Wir stehen auf Dumbledores Seite und werden alles dafür tun, um ihn zu unterstützen, aber du und Jonathan, ihr seit da draußen alleine. Du in Hogwarts und er heilt irgendwelche Menschen. Ihr seit ein zu leichtes Opfer. Niemals würden wir es uns verzeihen , wenn euch was geschieht. Nicht ohne Grund wart ihr all die Jahre hier.
Wir spielen mit dem Gedanken euch zurück zu holen und zu beschützen. Ihr könntet im Hauptquartier des Ordens bleiben. Da wagen sich diese Aasgeier nicht hin. Es wäre besser, vorallem für dich! "Vor Schreck ließ ich meinen Löffel fallen. Sie wollen was? Mich von Hogwarts nehmen und mich wie ein Tier bei ihnen einsperren.Nicht mit mir! Gerade erst durfte ich in meine Welt und jetzt wollen sie mich daraus holen. Wut stieg in mir auf und mir wurde wieder einmal bewusst, dass seit meiner Begegnung mit Voldemort ich nur so vor Wut strotzte.
"Das könnt ihr nicht machen! Ich könnt Jonathan und mich nicht wie eure Hauskatzte einsperren und von uns erwarten, dass wir ohne Aufstand parieren! Wir gehören in diese Welt und diesen Teil unseres Lebens könnt ihr uns nicht einfach so nehmen! Gerade erst ging mein Traum in Erfüllung und jetzt wollt ihr alles zerstören nur wegen einem Menschen! Nein! Da mach ich nicht mit. Ich lasse mich nicht von euch Egoisten wie Dreck hin und her schieben.Und was soll das eigentlich mit vorallem für dich. Nur weil ich anders bin? Nur weil ich etwas von ihm, von Voldemort in mir trage! Na und!
Vielleicht bin ich sogar stolz drauf, schließlich ist das der beste Beweis dafür, dass ich kein verdammter Muggel bin! "Während ich meine Eltern anschrie, die mich ganz entsetzte anschauten, hatten sich meine Augen zu einem dunklen schwarz verwandelt. Meine Adern glänzten hell blau und auch aus meinen Händen kamen leichte Funken. Meine Mutter wollte aufstehen, doch sie wurde von einer Macht zurück gehalten. Auch mein Vater erstarrte und das Glas vor ihm stand in Flammen, obwohl man deutlich Wasser hin und her schwappen sah. Mein Löffel fing an zu klirren und ich begriff , warum dies alles geschah. Ich verursachte die Schockstarre meiner Eltern, das beben des Hauses und die lodernden Flammen des Glases. Ich sank zurück auf meinen Stuhl. Alles war wieder wie vorher. Die Flammen waren erloschen und es war so still, wie noch nie. Doch meine Eltern verharrten auf ihren Stühlen und würdigten mich keines Blickes.
"Es tut mir leid.Ich wollte das nicht. Ich....ich" , doch ich brachte kein Wort mehr heraus.
Mein Vater stand auf und kam zu mir. Er hob mich hoch, wie er es früher immer getan hatte, als ich klein war und lief mit mir zusammen ins Wohnzimmer. Auch meine Mutter kam zu uns. Wir setzten uns auf Sofa und meine Mutter schaute immer noch in die Leere.In meinen Augen sammelten sich tränen. Ich wollte meine Eltern nicht enttäuschen.
"Ich ...ich wollte euch nicht weh tun!Ich war nur so wütend. "
"Ist schon gut mein Schatz. Alles wird wieder gut. Wir wissen, dass du niemanden etwas böses willst. "sagte mein Vater, während er mir über den Kopf strich. Auch meine Mutter legte einen Arm un mich.
"Du hast recht, Grace. Wir können euch nicht das nehmen, was euch gehört. Ihr gehört in die Welt der Zauberer. Aber du musst auch uns verstehen. Wir machen uns einfach sorgen. Vor sechzehn Jahren dachten wir das du verloren bist. Doch du kamst mit einem Lächeln auf die Welt und hast immer zu gestrahlt. Und dann kommt dieser Brief, indem du uns sagst, dass du dich veränderst. Wir waren krank vor Sorge. Wir wollen dich doch nicht an ihn verlieren. Du bist unsers. "
"Ihr werdet mich auch nie verlieren, aber bitte, bitte lasst mich nach Hogwarts. "
Meine Eltern nickten und drückten mich ganz fest an sich. Doch wir bekamen unangemeldeten Besuch. Vor unserem Kamin stand ein großer alter Mann mit langen silbernen Haaren und einem fast schon längeren Bart.
DU LIEST GERADE
𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘
FanfictionWie man es weiß sind es die kleinsten Dinge , die ein Leben verändern können. In einem kurzen Moment kann sich zufällig etwas ereignen. Gerade, wenn du es am wenigsten erwartest, bringt es dich auf einen Weg, den du nie einschlagen wolltest. In eine...