Als ich in das kleine Büro in der Lagerhalle trat saß Diego zurück gelehnt auf seinem Stuhl. Er hatte die Augen geschlossen. Ich wusste aber, dass er mich bemerkt hatte. Elegant schwang ich mich auf seinen Schoß und legte ihm die Arme um den Hals. Seine Arme schlangen sich um meine Taille. Langsam hob er den Kopf.
"Hey!", flüsterte ich, bevor sich unsere Lippen trafen. Ein langer, leidenschaftlicher Kuss folgte. Seine Hände wanderten leicht unter mein etwas bauchfreies T-Shirt. Meine Finger krallten sich in seinen Haaren fest. "Hey, ihr zwei!", William kam in den Raum geschlendert und leiß sich auf das Sofa auf der anderen Seite des Schreibtisches fallen.
"Du hast uns hierher gebeten?", fragte Mason, mein Bruder Diego unseren 'Boss'. "Ja, ich habe ein gutes Ziel gefunden. Voll an Geld und leicht zu knacken.", grinste Diego und trommelte mit den Fingerkruppen an einander. "Was ist es?", Max tigerte neben dem Schreibtisch auf und ab. "June and Gold Firstcompany.", Diegos grinsen wurde immer breiter. Wir alle starrten ihn an.
"June and Gold haben Millionen in ihrem tresor in der Firma hier.", flüsterte Harper und löste den Blick von Diego. "Ich weiß, damit könnten wir uns ein Leben lang absichern. Was haltet ihr davon?", Diego hatte sich hinter seinen Stuhl gestellt und sich darauf abgestützt. "Das Geld ist es definitiv wert.", Georgia nickte und wir stimmten ihr zu. "Dann ist das beschlossen, wir holen uns das Geld."
Am Abend saßen wir zusammen auf der Couch in der Halle und tranken ein Bier. Wir wollten schon morgen mit den Vorbereitungen beginnen. Diego hatte schon Pläne und all so ein Zeug von der Firma besorgt.
"Auf ein gutes gelingen!", brüllte Blake hob seine Flasche und wir stießen an. Den Abend über tranken wir und unterhielten uns über belanglose Dinge, bevor mein Bruder auf etwas zu sprechen kam, von dem wir noch nichts wussten: "Leute, ich will die Stimmung echt nicht zerstören, aber wir haben drei ganz große Probleme." Georgia, seine Freundin und meine beste Freundin kuschelte sich an ihn. "Was ist?", fragte Diego.
"Als ich heute in der Dienststelle war habe ich ein paar der Akten über unsere Überfälle hingelegt bekommen. Es sieht überhaupt nicht gut aus.", sagte er. Max fing wieder an, wie ein Verrückter hin und her zulaufen, das machte er immer, wenn er nervös war. "Was haben sie netdeckt?", fragte ich und sprach damit das aus was alle dachten. "Sie haben Diego und Blake in einem mini Videoschnitt blutverschmiert aus dem Gebäude kommen sehen. Sie haben eure Identitäten.", sagte er und schaute die Beiden an. "Scheiße! Wie konnte das passieren?!", Diego fluchte laut vor sich hin. "Ich habe keine Ahnung", brummte William. "Hast du alle Kameras abgesichert?", fragte Harper. "Natürlich, ich bin doch nicht bescheuert, ich meine wenn die einen von uns kriegen gehen wir alle drauf.", brüllte Will genervt.
"Und da liegt das zweite Problem. Mein Chef ist wegen dem Tape zu mir gekommen. 'Ist da nicht einer ihrer Freunde, mit denen sie letztens unterwegs waren?' hat er mich gefragt, ich habs verneint, aber der Kerl hat mich auf dem Kiker.", grummelte Mason, jetzt fluchten wir alle vor uns hin. Mein bruder arbeitete Tags über als Cop in dieser Stadt, aber nachts war er Dealer und Mörder, für uns war er wichtig, da er an viele Akten ran kam, die uns behilflich sein konnten. "Fuck! Wenn die was raus kriegen landen wir alle im Knast!", Max beschleunigte seinen Schritt.
"Und da liegt das dritte Problem.", er schaute Georgia an seiner Seite an. Sie nickte kurz und wandte sich dann uns zu. "Ich bin schwanger.", flüsterte Georgi uns krallte sich in Masons T-Shirt fest. Uns stand allen der Schock ins Gesicht geschrieben. Natürlich freuten wir uns, aber gerade war echt der beschissenste Zeitpunkt. "Okay! Ganz ruhig!", meinte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte, "Wir kriegen das hin! Wir holen uns das Geld aus der Firma und verschwinden dann."
"In welchem Monnat bist du?", fragte Harper nach einer langen Pause. "Anfang neunter.", sie schaute verlegen zu Boden. "Seit du 16 bist? Super Leistung großer Bruder!", jetzt schaute auch Mason leicht verlegen zu Boden, super! "Wir werden dich aber beim Job brauchen.", meinte Diego, Georgi nickte. "Aber wie kann es sein, dass wir das noch nicht mitbekommen haben?", fragte Blake und kratzte sich am Hinterkopf. "Habt ihr euch mal ihre Pullis angesehen, da erkennt man gar nicht, ich wusste auch bis vor zwei Wochen nichts. Sie hat es mir dann erzählt.", sagte Mason. Wir nickten nur.
"Wir sollten uns langsam hinlegen, die nächsten Tage werden anstrengend. Wir brauchen den Schlaf.", Georgia stand auf und zog Mason hoch, "Wir sehen uns morgen." "Um halb elf hier in der Halle. Schlaft gut.", wir verabschiedeten uns voneinander, bevor jeder nach Hause fuhr. Ich schwang mich hinter Diego auf seine Kawasaki Ninja H2R. Die Maschine war eigentlich nicht für zwei Personen gedacht, aber für kurze Strecken ging es.
Er hielt die Maschine vor einem kleinen Bungalow und stellte sie in einer kleinen Holzhütte ab, dann gingen wir rein. Wir zogen uns im seinem Schlafzimmer um. Gemeinsam putzten wir Zähne und alberten dabei rum. Wir gehörten zwar zur berühmtesten und gefährlichsten Gang Kaliforniens aber wirkonnten trotzdem unseren Spaß haben.
Irgendwann hatten wir es dann auch geschafft unss fertig zu machen. Erschöpft ließen wir uns ins Bett fallen, ich kuschelte mich an Diegos Brust. Seine Atem streifte meine Haare und er strich mir vorsichtig über den Rücken. Mit den Fingerspitzen fuhr ich seine Bauchmuskeln nach. "Gute Nacht, Süße!", flüsterte er in meine Haare und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. "Gute Nacht, Hübscher!", ich hauchte zwei kleine Küsse auf seine Brust, bevor ich mich wieder an ihn kuschelte. Er zog mir die Decke über die Schultern und verschlang unsere Beine miteinander, so fielen wir beide in einen tiefen Schlaf.
Meiner wurde allerdings von einem finsteren Traum, einem Erlebnis aus meiner Vergangenheit gestört:
Ich spielte mit meinen Eltern fangen. Mein Vater jagte gerade hinter mir her und ich versteckte mich hinter einem Baum, als ich einen Schuss hörte. Ich kam hinter dem Baum hervor, meine Mutter lag auf der Terasse sie bewegte sich nicht.
Vier schwarz gekleidete und maskierte Männer standen über ihr. Mein vater zog einen Revolver aus seinem Hosenbund und schoss. Er traf einen der Männer in den Arm, bevor ihn eine Kugel mitten ins Herz traf.
Ich schrie, ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Heulte Rotz und Wasser. Mein Herz hämmerte, mein Puls war viel zu hoch, meineAtmung versagte fast unter den ganzen Tränen.
Ich sah dabei zu wie sie mit schweren Äxten meine Eltern verstümmelten. Einen Arm nach dem Anderen abhackten, jedes Knacken unüberhörbar. Eine Welt brach für mich zusammen, mein Leben wurde aus den Fugen gerissen.
Nachdem die Männer verschwunden waren verbrachte ich den ganzen Nachmittag bei den verstümmelte Leichnamen meiner Eltern und streichelte ihre Hände, weinte auf ihr Blutverschmierten Körper.
Spät am Abend zogen mich die starken Arme meines damals zwölf jährigen Bruders hoch. Er tröstete mich und schwor mir das wir uns an den Männer rächen würden. Die ganzen Nacht wachten wir bei ihnen, bevor ich dann am frühen Morgen meinem Bruder helfen musste sie unter unserer Terasse zu vergraben.Ich wurde durch ein energisches, aber sanftes Rütteln aus dem Schalf geholt. "Bella du hast im Schlaf angefangen zu weinen und geschrien. Was ist los?", ich hörte Diegos besorgte Stimme dicht an meinem Ohr, ich war eine der wenigen Menschen, die Gefühle von ihm zu sehen bekam. Seine starken Arme hatten sich um mich geschlungen, er drückte mich fest an sich.
"Ich habe wieder geträumt.", schluchzte ich, ich hatte diesen Traum öfter. Diego kannte diese Geschichte gut, er hatte mich schon oft so erlebt. Genauso, wie ich ihn, er hatte schon oft an meiner Schulter geweint. "Alles gut, Süße. Ich bin da, ich pass auf dich auf.", seine Stirn lehnte an meinen Haaren, seine Nasenspitze kitzelte mich leicht hinterm Ohr. "Danke.", flüsterte ich und rutschte noch näher zu ihm. "Nicht dafür. Schlaf weiter, ich bin bei dir.", er legte sich auf den Rücken und zog mich auf seine Brust. "Gute Nacht.", flüsterte ich.
Ich versuchte krampfhaft an etwas Anderes zu denken, was mir schließlichauch gelang. Auf Diegos muskulöser Brust glitt ich in einen ruhigen Schlaf.
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Desolate Souls: Gefangen
ActionEine Gruppe allein gelassener Jugendlicher zwischen 16 und 20 Jahren haben sich zu einer Gang zusammen gefunden. The "Desolate Souls", sie sind die berühmteste und gefährlichste Gang Kaliforniens. Morde, illegale Fights, Drogendeals und Überfälle st...