» Pass auf dass du nicht fällst.« sagt Keith, als ich auf die Leiter steige.
» Ich falle schon nicht, lackier lieber die Bretter. Ich komme schon klar.«
Ja, ich hätte mir flache Schuhe anziehen sollen. Nein, ich wäre dann nicht mehr ganz oben an die Wand zum streichen gekommen.
Teddie ist an der anderen Seite zugange und Keith bereitet die Bretter vor - obwohl er, wie man schon merkt, nicht davon begeistert ist, dass ich auf die Leiter steige um zu streichen.
Auch als ich schon beginne, steht er noch an der Leiter und hält sie fest. Ich lasse die Rolle über die weiße Tapete gleiten.
» Keith, sie fällt eher von der Leiter, wenn du ihr weiter unter den Rock schaust.« bemerkt Teddie und ich muss mir mein Grinsen unterdrücken.
» Ich schaue ihr nicht unter den Rock, ich weiß auch so, dass sie Victorias Secret trägt, ich war schließlich dabei als sie sich angezogen hat.« Eine schlechte aber immer noch plausible Verteidigung. » Ich will nur sicher gehen, weil ich schon gesagt habe das Absätze und ein Rock nicht wirklich gut geeignet sind um eine Wand zu streichen.«
Ich tätschle seinen Kopf. » Braver Junge, aber ich stehe, die Leiter wackelt nicht. Also arbeite jetzt, ich bezahle dich nicht umsonst.«
Er rollt mit den Augen. » Du bezahlst mich gar nicht.«
» Sie teilt mit dir ein Bett und das freiwillig. Jetzt beschwer dich nicht und arbeite.« sagt Teddie und steigt von der Leiter um sie zu versetzen.
Wir arbeiten also alle weiter. Die Bretter sind natürlich viel schneller fertig und müssen trocken. Weshalb Keith sich eine Rolle nimmt und uns beim Streichen hilft. Wir kommen wirklich gut voran. Das Laminat liegt, aber ist momentan abgedeckt, damit keine Farbe darauf kommt. Die vordere Wand ist schon gestrichen, da sie am wenigsten in Anspruch nimmt, die Wand zu dem hinteren Teilen wollte ich nicht streichen sondern etwas bemalen. Ich weiß nur noch nicht genau was. Das Büro ist noch eine Art Abstellraum. Alles was ich die letzten Tage besorgt habe an Stoff und Maschinen, an Holz Regalen und Tischen, steht da drin. Die Umkleiden sind schon fertig. Insgesamt drei Kabinen haben reingepasst. Wir haben noch zwei Hocker besorgt, für Begleitungen und diese Gegenüber gestellt. Die Spiegel sollten auch die Tage geliefert werden.
» Hey.« Ruby köpft an das Holz des Türrahmens. » Ich hab euch ein wenig Verstärkung mitgebracht.« Sie hebt eine Tüte und einen Schale mit drei großen Bechern Eiskaffee in die Höhe.
Auf alles, ich liebe diese Frau. Wären Taylor und Keith nicht, würde ich sie heiraten. Einfach aus Prinzip.
Ihre beste Freundin nimmt ihr die Getränke ab und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. » Du bist die Beste, Rubs.« grinst Teddie.
Ruby verzieht das Gesicht. » Hör auf mich Rubs zu nennen. Bitte, ansonsten muss ich mir wirklich Gedanken machen wie ich dich loswerde.«
» Du willst mich gar nicht loswerden.«
Ich steige von der Leiter. Und so leid ich es bin, hatte Keith mal wieder recht gehabt. Ich rutsche mit dem Absatz von der Stufe und falle runter - direkt in seine Arme. Ich puste eine blonde Strähne, die sich aus meinem Dutt gelöst hat, aus meinem Gesicht, als ich sein selbstgefälliges Grinsen sehe.
» Jaja, du hattest Recht. Lässt du mich jetzt runter, du Märchenprinz.« brumme ich, das wird mir zu kitschig.
Er lacht und verdammt. Der wohlige Klang lässt mich vergessen wie wütend ich darauf bin, dass er recht hatte und natürlich sofort da war. Ich schmiege mich kurz an ihm und küsse seine Wange.
» Mit deinem Fuß ist alles okay? Deinem Knöchel geht es gut?« fragt er mich mit deinem Blick auf meinen beigen Heels.
Ich drehe meinen rechten Fuß. » Alles in Ordnung, die Stufe war nur nicht breit genug.«
Er lässt mich runter, sodass ich Ruby begrüßen kann. Sie umarmt Keith, als ich mir einen der Eiskaffees nehme und den letzten meinem Freund reiche.
» Taylor wollte nach seiner Schicht vorbeischauen. Beziehungsweise, nachdem er mit Cosmo draußen war.«
» Wir müssen aber noch zu Mrs. Andrews.« bemerkt Teddie und macht sich über die Tüte her, bevor sie sich einen Vanille-dounut in den Mund steckt.
» Warum müsst ihr zu Mrs. Andrews?« fragt Keith und reicht mir ein Sandwich aus der Tüte, bevor er sie auf die Ablage vor dem Fenster stellt.
» Sie will Autumns altes Zimmer renovieren. Sie meinte, wenn sie das nächste Mal hier ist, soll es nicht mehr danach aussehen, dass ein kleines Mädchen darin wohnt.«
Ich verfolge die Konversation zwischen den beidem Geschwistern, keine Ahnung von wem sie reden.
» Anscheinend kommt Autumn nach Rosewood und macht hier ihr Literaturstudium.« Teddie schiebt sich den letzten Rest ihren Dounuts in den Mund.
» Echt? Ich hab sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
Teddie zuckt mit den Schultern. » Es steht noch nicht fest. Mrs. Andrews meinte es steht zur Auswahl, sie will nur vorsichtshalber alles fertig haben, bevor sie kommt.«
» Sorry, aber wer ist Autumn?« frage ich nun doch. Ich hasse es dass ich neugierig werde, wenn es um Mädchen geht.
» Oh... Sorry stimmt.« Keith fährt sich durchs dunkelblonde Haar. » Mrs. Andrews ist die Großmutter von Autumn. Sie arbeitet in der Unibibliothek. Autumn war früher öfters zu Besuch, meistens was sie über die ganzen Sommerferien hier. Sie, Rose und Millie waren immer sehr gute Freunde gewesen. Millie kennst du ja noch.«
Ja und ich mag sie immer noch nicht. Ich nicke also.
» Und auf einmal kam sie nicht mehr. Das war ungefähr zur Highschoolzeit.« beendet er die Aufklärung.
» Sie ist eine liebe, du wirst sie mögen. Ruby auch, sie kennt sie nämlich auch noch nicht. Rose und ich spekulieren dass es was mit Avery zu tun hatte.«
» Avery?« Ruby verzieht das Gesicht.
» Es war offensichtlich, dass sie in ihn verliebt war, seit dem mysteriösen Verschwinden hat Avery sich erst in das Arschloch verwandelt, dass er jetzt ist. Er war nicht immer so. Also bei ihm hat es mit Sicherheit etwas mit Autumn zu tun.«
» Taylor konnte ihn dennoch nie leiden.« Keith zuckt mit den Schultern. » Avery ist.. Ja, er ist ein Arschloch, aber er wahrscheinlich mehr Probleme als er nach außen präsentiert.«
» Avery?« frage ich.
Ruby winkt ab. » Wirklich unwichtig.«
» Seine Bemerkung ist schon über ein halbes Jahr her, Ruby.«
» Darum geht es nicht. Ich bin vielleicht nachtragend, aber nicht so. Er ist einfach unsympathisch und arrogant und ein Arsch.«
» Aber leider ein unsympathischer, arroganter, gut-aussehender Arsch.« seufzt Teddie.
Keith und Ruby verziehen das Gesicht. Die Blonde boxt ihrem Bruder gegen den Oberarm.
» Was verziehst du das Gesicht? Du denkst auch du bist Adonis höchstpersönlich.«
Mein Freund schaut zu mir und ich nehme einen Schluck von meinem Eiskaffee. » Du bist wirklich sehr von dir überzeugt, Baby.«
Er kneift die Augen zusammen und ich kann nicht anders als ihn zu küssen. » Und ich bin ziemlich froh, dass du nur mir gehörst.« hauche ich in sein Ohr. Seine Gesichtszüge werden weicher, bevor er mir eine Strähne hinter mein Ohr streicht.
» Naja, zugegeben Avery sieht gut aus, auch wenn er dringend seine Haare schneiden lassen gehen sollte. Und was soll das Nostril.. Ich meine.. will er damit irgendein Statement setzen?« Ruby verschränkt die Arme. » Seine Persönlichkeit macht ihn hässlich, egal was für gute Gene der Typ abbekommen hat. Zu dem habe ich Taylor, der wenigstens weiß wann er zum Friseur muss.«
» Dafür weiß er aber nicht, wann er aufhören muss zu schleimen ohne das man kotzt.« bemerkt Teddie.
Ruby lacht. » Stimmt, aber ich gewöhne mich daran, auch wenn ich ihn am liebsten dafür schlagen würde. Irgendwie ist es ja ganz süß.«
Teddies Handy klingelt. » Verdammt. Ich muss los, wir sehen uns. Tut mir leid.« Sie drückt jedem von uns einen Kuss auf die Wange.
» Date?« fragt Keith.
Sie verzieht das Gesicht. » Leider nicht, ich treffe mich mit meinem Vater. Und muss mich nochmal umziehen. Falls was ist, morgen bin ich bei Mrs. Andrews, aber übermorgen kann ich euch wieder helfen.« sie will schon aus der Tür raus. » Ach Ash... Brauchst du Hilfe später im Verkauf oder Nähen?«
Ich schaue zu Keith, seine Mundwinkel zucken. Wie ich von ihm weiß sucht Teddie einen Job. Ja, ich kann sie gebrauchen, wenn alles fertig ist, alleine werde ich das nicht schaffen, aber gleichzeitig würde ich sie fürs erste wahrscheinlich nicht fair bezahlen können.
» Schon, aber ich weiß nicht wie ich dich bezahlen kann.«
Sie winkt ab. » Darum geht es nicht. Ich will dir einfach helfen. Wenn du siehst wie es läuft, kannst du es dir überlegen, aber sonst übernehme ich Schichten im Cherry Bean.«
» Woow wer hat das gesagt?« fragt Ruby, die sich zu ihrer besten Freundin umdreht.
» Wir sehen uns.« damit joggt sie zu ihrem Auto.
» Die hat Nerven. Wahrscheinlich stelle ich sie ein, oder?«
» Natürlich würdest du das.« grinst Keith.
» Ja natürlich, aber sie nimmt das so selbstverständlich.«
Ich muss lachen.
» Gut, ich muss auch so langsam zurück. Ich hoffe der Kaffee hat euch gerettet.«
» Voll. Danke, Ruby.« lächle ich.
» Wir sehen uns, Rubs.«
Ruby wirft Keith einen vernichtenden Blick zu bevor sie ebenfalls verschwindet. Und so bin ich wieder mit Keith allein. Und bei uns heißt das nie etwas gutes... Wobei, es ist etwas sehr gutes - nur nicht wenn man lieber vorankommen möchte.
» Wir könnten auch gehen.« seine Hände gleiten an meine freie Taille. Seine Daumen streichen über meine Haut, seine Finger spreizen sich über meinen Rücken. Bevor er sich nach vorne beugt und meine Nase mit seiner anstupst. » Ich glaube, wir haben uns eine Pause verdient.« haucht er bevor er mich küsst. Wie aufs Kommando.
Meine Hände finden ihren Weg in seine Haare. Er presst meinen Körper gegen seinen.
» Dann kommt ja Taylor ganz umsonst her.«
» Dann schreibe ich ihm, dass wir nicht mehr im Laden sind und-« er hebt mich mit einem Ruck hoch. » das Problem ist gelöst.«
» Ich wollte noch ein Regal fürs Büro aufbauen.«
» Wir bauen morgen zwei und den Tisch auf.«
» Aber morgen, wollten wir-« er küsst mich wieder und bringt mich zum Grinsen. » Na gut, du hast mich überzeugt.« sage ich zwischen zwei Küssen.
DU LIEST GERADE
The hottest Summer
Romance☼ Teil 3 der Season-Reihe ☼ * Kann einzeln gelesen werden »Ich muss mich nicht verstecken, ganz im Gegenteil, aber in Keiths Nähe fühle ich mich nicht ganz so Einsam. « Ashley Summer landet mit ihrer besten Freundin Tamara Calvert in einer Kleinstad...