Kiss and Kill - Part II

Part I der Story zu finden bei DanathanCalva

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Der Raum war gewaltig. Er musste sich direkt über der Bibliothek befinden. Ein riesiger Kronleuchter hing von der Decke und flutete den Raum mit grellen Licht, welches Abigail blendete.

Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, erkannte sie es. In der Mitte des Raums stand er - der Übeltäter. Ein altes Grammophon.

Ungläubig näherte sie sich dem alten Apparat und starrte wortlos darauf.

Auch Matthew gab keinen Ton von sich, er stand mit dem Rücken zu ihr und blickte genauso fassungslos auf das Relikt des letzten Jahrhunderts . Die Musik war alt und klassisch und trotzdem erweckte sie das Gefühl eines unheimlichen Streifens. Wie aus einem Horrorfilm entsprungen. »Wer hat dieses Grammophon hier hergebracht und – wer zum Teufel hat es eingeschaltet?« Abigails Augen weiteten sich panisch.

»Ich will hier weg. MATTHEW ICH WILL HIER RAUS!«

Abigail drehte sich um, lief los. Nur raus. Sie wollte aus diesem Raum, aus diesem Haus, nur weg. Die Lautstärke, das Licht, jemand wusste, dass sie hier waren.

Jemand beobachtete sie.

Und dann wurde sie mit einer gnadenlosen Wucht nach hinten gezogen. Abigail schrie auf.

»Beruhig dich. Wir müssen zusammenbleiben und vor allem nicht in Panik verfallen«, sie starrte Matthew an, der sie an der Schulter gepackt und zu sich herumgerissen hatte.

»Lass uns die nächsten Schritte genau durchdenken. Irgendjemand ist mit uns in dieser alten Villa. Wir werden jetzt langsam zurück in die Bibliothek gehen, wir packen unsere Sachen und sehen zu, dass wir an unsere Handys kommen und den Schlüssel für das Auto finden, damit wir von hier wegkommen.«

»Zusammenbleiben? Willst du mich verarschen? Du hast mich vorhin alleine in diesem Haus gelassen und wusstest ganz genau, dass hier irgendwo jemand rumläuft.«

Abigail drehte sich um und drückte gegen die Tür.

Verschlossen.

»Abi, was ist denn?«

»Die Tür ist zu! Wir wurden eingesperrt! JEMAND HAT UNS EINGESCHLOSSEN!« Abi schlug mit den Händen gegen das dicke Holz.

Die Situation gerät außer Kontrolle. Abi gerät außer Kontrolle!

Matthew ging zur Tür, riss Abi herum und gab ihr eine Ohrfeige.

»Beruhig dich. Das bringt uns nicht weiter.« Abi starrte ihn fassungslos an.

»Du hast mich geschlagen. Oh mein Gott, du hast mich geschlagen!«

Sie sollte wieder einen klaren Kopf bekommen, er hatte es so oft in Horrorfilmen gesehen. Geriet jemand in Panik, dann knall ihm eine. Doch die Realität hielt sich nicht an Drehbücher, sie schrieb ihre eigene Geschichte.

Abi war zusammengesunken, wippte vor und zurück.

Was sollte er tun?

Die Tür! Du musst das Problem lösen.

Matthew drückte die Klinke und zog sie zu sich.

Sie ging auf.

Sie hatte die ganze Zeit gegen die Tür gedrückt...

»Abi, komm.«

»Was?«

»Sie ist auf.«, er deutete zur Tür und musste seine Wut unterdrücken, dann sprach er weiter: »Du hast gegen sie gedrückt, du hättest sie aber zu dir ziehen müssen.«