Schneeflocken

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Schon seit einigen Tagen fiel der Schnee in Massen vom Himmel, sodass die Straßen und Parkanlagen weiß glitzerten. Überall sah man Kinder, die sich waghalsig mit ihren Schlitten die Berge hinunter wagten. Hanamaki liebte dieses Wetter. Er liebte das Geräusch, das der Schnee von sich gab, wenn dieser von seinen dicken Winterschuhen plattgedrückt wurde. Er liebte die dicken Schneeflocken die langsam auf seine Hände hinabsanken und dort ihre faszinierende Form verloren. Doch besonders liebte Makki es sich unter drei dicken Pullovern zu verstecken und sich dabei an seinen Freund zu kuscheln. Für ihn war diese Jahreszeit schlichtweg perfekt und er war froh die Zeit mit Matsukawa zu verbringen.

Hanamaki war gerade dabei sich seinen dicken Winterpulli überzustreifen, als sich eine kalte Hand auf seinen Rücken legte. Makki schrie kurz erschrocken auf und schlug mit seinen Händen nach dem gemeinen Angreifer. „Mattsun du Arsch!", rief er erzürnt und blickte in das breit grinsende Gesicht seines Freundes. Die beiden Jungs waren die letzten in der Umkleide, denn nach dem Training wollte keiner ihre Teammitglieder auch nur eine Sekunde zu lang in der kalten Sporthalle bleiben. Natürlich wärmten sich die Spieler während des Volleyball Spielens auf, aber Mattsuns kalten Händen konnte Hanamaki nicht entkommen.

Sein Freund besaß eine Vorliebe ihn leiden zu sehen und ihm fielen immer neue kleine Streiche ein. Der Kleinere fand das aber keineswegs schlimm, da er die Aufmerksamkeit Mattsuns sehr genoss. Es hatte lange gedauert bis sich Makki getraut hatte seinem besten Freund die Gefühle zu gestehen. Als er dann endlich den Mut gefasst hatte und ihm vor einem Jahr die drei kleinen Worte gestand, konnte er sein Glück kaum fassen, da der Schwarzhaarige seine Gefühle zu erwiedern schien. Nach einem holprigen Start in ihre Beziehung, bei der sie beide nicht so recht wussten, wie sie nun miteinander umzugehen hatten, waren sie nun ein glückliches Paar.

Nachdem die beiden Drittklässler sich umgezogen hatten, machten sie sich auf den Weg nach Hause. Eher gesagt zu Mattsun. Die Wohnung des Schwarzhaarigen war schon immer ihr gemeinsamer Treffpunkt, da dessen Eltern nur selten zu Hause waren. So konnten sie ungestört neue Videospiele ausprobieren und sich dabei wilde Beleidigungen an den Kopf werfen ohne jemanden dabei zu stören. Hand in Hand gingen die beiden den schneebedeckten Weg entlang, der offensichtlich vom Winterdienst noch nicht so viel gehört hat. Makki kickte ab und zu den Schnee vor sich her, sehr zum Missfallen Mattsuns, dessen Schuhe mittlerweile voller Schnee waren.

Nach einigen Minuten kamen sie an einem kleinen Park vorbei, in dem man viele kleine Kinder spielen sehen konnte. Sogar der ein oder andere Schneemann schien bald zum Leben zu erwachen. „Ich weiß gar nicht warum man seinen Schal um so einen Eisklotz wickelt. Das bringt doch gar nichts.", beschwerte Hanamaki sich leicht. Von Mattsun ertönte nur ein leises Lachen. „Das liegt daran, mein lieber Makki, dass man seiner Kreation noch den letzten Schliff geben will. Außerdem ist das kein Eisklotz sondern eher ein schön gehäufter Schneehaufen." Im Wissen das Makki die Diskussion wohl verloren hatte, grummelte er nur in seinen dicken roten Schal hinein, den er zu Weihnachten von Mattsun bekommen hatte. Seitdem verließ er nie wieder ohne ihn das Haus.

„Du Mattsun? Was hältst du davon noch ein bisschen im Park spazieren zu gehen?" Makki sah seinen Freund aus großen Augen und hoffte, dass dieser seinem Vorhaben zustimmen würde. Matsukawa war kein Freund der Kälte und normalerweise hätte er auch abgelehnt, aber er wusste wie gerne Makki kuschelte wenn ihm kalt war. Und Mattsun war sich sicher, dass er nach diesem Spaziergang frieren würde. Diese Kuscheleinheit ließ sich der Größere natürlich nicht entgehen und willigte letztlich ein. Freudig glitzerten die Augen des Rotbraunhaarigen der seinen Freund sofort in den Park zog. Dabei war es ihm relativ egal, dass die beiden nicht auf einem Weg liefen, sondern quer durch den Schnee. Schließlich waren ihre Schuhe sowieso schon nass.

Glücklich liefen die beiden nebeneinander durch den viel zu tiefen Schnee, bis Matsukawa einmal in den Schnee griff und ihn mit sehr viel Schwing in Hanamakis Gesicht beförderte. „Ew, Mattsun!", beschwerte sich der Kleinere lautstark und versuchte verzweifelt den kalten Schnee aus dem Gesicht zu wischen. Sein Freund lachte daraufhin nur und versuchte schonmal etwas auf Sicherheitsabstand zu gehen. Er wusste genau, dass Makki dass nicht einfach auf sich sitzen lassen und ihn zurück attackieren würde. Dieser benötigte einige Sekunden um einen Schneeball zu formen und ihn mit voller Kraft an Mattsuns Kopf zu schmettern. Beide lachten daraufhin und begannen mit einer wilden Schneeballschlacht. Alle Menschen um die beiden herum gingen entweder weg oder im großen Bogen um sie herum.

Makki wurde es irgendwann zu viel, sodass er sich lachend auf seinen Freund warf und die beiden zu Boden fielen. Der Kleinere gab sich keine Mühe sich im Schnee abzustützen und ließ sich auf den warmen Oberkörper Mattsuns fallen, der sich unregelmäßig hob und senkte durch das starke Lachen seinerseits. Sie verharrten noch einige Minuten in dieser Position, bis Hanamaki sich grinsend auf die Ellenbogen stützte und seinem Freund in die Augen sah. Dieser schlang seine Arme um den Körper seines Gegenüber und strich sanft über dessen schneebedeckten Haare. Sie tauschten einige Blicke aus ehe Mattsun Makki zu sich runter und in einen sanften Kuss zog. Sie lösten sich nach einigen Momenten nur um ihr Lippen erneut zu verbinden.

„Ich liebe dich, Hiro.", nuschelte Matsukawa gegen die Lippen des Angesprochenen. „Ich dich auch, Issei.", erwiderte der Kleinere leise. Sie hielten den Blickkontakt noch kurz, bis Mattsun ein kalter Schauer über den Rücken lief. Zitternd drückte der Größere Makki an sich, um sich etwas zu wärmen, denn der Schnee in seinem Rücken wurde allmählich kalt. „Sollen wir gehen?", murmelte Hanamaki gegen die Winterjacke seines Freundes. Matsukawa schüttelte jedoch den Kopf und vergrub diesen in Makkis Schal. „Aber wir werden doch bestimmt krank.", versuchte er es erneut. „Egal. Solange wir dann zusammen krank im Bett liegen stört es mich nicht." Kichernd legte Hanamaki sich wieder auf Mattsun und gemeinsam verbrachten sie noch viel zu lange im Schnee, sodass sie am nächsten Tag beide krank waren und zu Hause bleiben mussten.

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Hallihallo meine Lieben :D

Das ist jetzt der erste OneShot den ich veröffentliche und es werden definitiv noch weiter folgen!

Es würde mich freuen, wenn ihr Kritik/ Meinungen oder Wünsche in die Kommentare schreiben würdet.

Ich habe diesen OS ursprünglich zum Valentinstag schreiben wollen, aber war dann zu faul ihn zu Ende zu schreiben... deshalb kommt er erst jetzt xD

Habt alle noch einen schönen Tag!

MatsuHana Oneshot SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt