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["Lass uns ein gemeinsames Bad nehmen."]

Es hätte erotischer nicht starten können, aber Riccardo blickte mich nur unverwandt an.

Klar war, dass ein Bad nehmen und Rumturteln nicht wirklich sein Ding waren.

"Echt jetzt?"

"Echt jetzt."

Er seufzte ergeben.

Dann ging er sich durch die Haare, fuhr sich über die Lippen und nickte unterwürfig.

"Ich lasse Wasser laufen, such dir aus was du willst. Eine Kleideransammlung ist bereits im Zimmer."

Bikinis auch?

Ich verschwand und öffnete die leicht knarrende Tür im Schlafzimmer.

Nope, keine Bikinis.

Ich biss mir fest auf die Lippen und entschied verdammt nochmal jetzt bloß nicht zu kneifen. Ich war Valencia Romero und ich hatte es heute geschafft, ein völliges Massaker zu vermeiden. Was war also schon dieser kleine Akt?

Ich entkleidete mich komplett und griff dann nach dem Bademantel, den ich mir überzog.

Ich hatte wahrscheinlich noch nie einen weicheren Bademantel angezogen.

Ich machte mir die Haare zu einem Dutt und sah mir im Standspiegel an, wie verdammt aufgedreht ich aussah. Aufgeregt klang schon fast zu untertrieben. Schnell lief ich noch zur Küche in die untere Etage, schnappte nach zwei Gläsern und einer Flasche Champagner und überraschte ihn zurück im Badezimmer.

Derjenige unter uns, der überrascht war, war jedoch ich.

Er war mir dem Rücken gekehrt, die Wanne war randvoll mit Wasser und es schäumte. Es schien genauer gesagt ein Jacuzzi zu sein, denn Massagedrüsen wirbelten das Wasser auf und versprachen eine absolute Verwöhnung.

Völlig entblößt stieg er in die Wanne, das Wasser verdunstete über der unruhigen Oberfläche und es hätte nicht nach mehr Entspannung aussehen können.

Schöner Hintern.

Langsam ließ er sich nieder, legte die Arme über die Wannenränder und gewährte sich den Ausblick des Waldes aus dem Fenster.

Er bot mir nur den Blick auf seinen Nacken, seinen Schultern und seinen Oberrücken.

Und Riccardo hatte solch muskulöse Schultern, dass ihn das unwiderstehlich machte.

Dann legte er den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

Ich legte die Gläser mit der Flasche auf die kleine Ablagefläche neben ihm, als er die Geräusche wahrnahm und aufsah. Reagierend schwamm er zu einer Ecke der Wanne, um mir Platz zu gewähren.

Dabei sah Riccardo aus wie ein verlorener Welpe.

Das Wasser spritzte leicht, weswegen sein Gesicht von einigen Wassertropfen besetzt war. Seine gemachten Haare hatten an Halt verloren und vereinzelte Locken standen ihm in der Stirn.

Seine Augen jedoch hafteten an mir und es schien, als würde er darauf warten, was als nächstes passieren würde.

Ich lief zur anderen Wandseite, an welchem sich Wandhaken befanden, und öffnete den Mantel. Ich hing ihn auf und drehte mich zu ihm.

Splitter.

Faser.

Nackt.

Riccardo schluckte.

Und es war ein eindeutig frustrierendes Schlucken.

Er wusste anscheinend nicht mehr, wohin mit sich.

R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt