Wirre, hellbraune Locken schmiegten sich an sein Gesicht. Augen blau wie Veilchen funkelten durch die Nacht. Lokis Atem ging schnell und unregelmäßig. Zwei Körper wurden eins.
Doch war sie es nicht wirklich.
Loki schlug die Augen auf. Der Himmel war verdunkelt und mit Wolken behangen. Ein Tropfen fand den Weg auf das Gesicht des schwarzhaarigen Mannes.
Sie war es nicht wirklich.
Er musste eingeschlafen sein und all dies nur geträumt haben. Denn hier war niemand außer ihm. So war es immer und so sollte es auch bleiben. So musste es das Schicksal ihm vorbestimmt haben.
'Pah. Schicksal', dachte sich der Prinz. Was hatte er getan, dass sich die ganze Welt, ja sogar das gesamte Universum gegen ihn gestellt hatte?
Loki rieb sich das Gesicht und versuchte den Traum in die hinterste Ecke seines Hirnes zu verdrängen, aus der sie gekommen war. Immer mehr Tropfen prasselten von dem Himmel auf ihn. Seine Kleidung wurde augenblicklich von dem Regen durchtränkt.
Doch das war ihm egal. Er reckte seinen Kopf gen Himmel und spürte die Kälte, sodass es sich anfühlte als würden die Regentropfen sich in die Haut schneiden. So verharrte er einen Moment, bis er von Dyris schnauben aus der Stille gerissen wurde. Er öffnete die Augen und sah den dunklen Hengst von einem Bein auf das andere stapfen.
Er kam auf Loki zu und stupste seine Stirn mit seinen Nüstern an. So als wollte er ihn aufmuntern. So als könnte er es nicht ertragen, seinen Prinzen so zu sehen. Das Tier schien ihn wirklich zu verstehen, denn er stupste seinem Herrn immer an, wenn es ihm schlecht ging.
»Nun gut, du hast recht. Wir sollten aufbrechen.«
Loki stemmte sich auf. Sein Körper fühlte sich starr und fremd an. Als gehorche er nicht ihm selbst.
Er hielt Dyri an den Zügeln, streichelte ihn. Seine großen schwarzen Augen musterten ihn, als er hellen, warmen Dunst ausschnaubte.
Der schwarzhaarige Prinz setze sich in den Sattel, trieb den Hengst an und ließ ihn den Weg alleine nach Hause finden.
Im Dunkeln sah die Weide eher schaurig, als einladend aus. Die Blumen ließen durch die fehlende Sonne und der Schwere der Regentropfen die Köpfchen hängen. Jeder Baum war ein Schatten, hinter denen sich wer weiß was verbergen konnte. Aber Loki hatte keine Angst. Es gab nichts, wovor er sich fürchtete. Nicht einmal vor dem Ende.
Der Kies knirschte unter Dyris Hufen, als sie den Weg, welcher zur Stadt führte, betraten. Von weitem konnte man die Lichter im inneren der Häuser erkennen. Normalerweise würde so ein Anblick Behaglichkeit und Wärme ausstrahlen.
Doch für Loki war dies nur eine Illusion und existierte nicht für ihn. Nicht an einem Ort, an welchem er nur akzeptiert wurde, weil er auch ein Prinz Asgards war.Kurz vor den Ställen stieg Loki ab und führte Dyri an seinen gewöhnlichen Platz. Eines hatte ein regnerischer Abend für sich. Es gab noch kaum jemanden auf den Straßen und Gassen, die ihn missbilligend betrachteten.
So ließ sich der Prinz umso mehr Zeit, um seinen Hengst abzusatteln, ihn zu striegeln und zu füttern.
Als er damit fertig war, verabschiedete er sich von ihm und bedankte sich für diesen Tag.
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Behind Green Eyes || Loki Laufeyson
FanfictionEr war wie ein Schatten. Niemand bemerkte ihn und jeder mied ihn, wie ein kaputtes Spielzeug, mit dem niemand mehr spielen wollte. Loki, fühlte sich wahrlich verlassen und alleine, genau wie eines dieser kaputten Spielzeuge.. Er hatte ein Herz aus E...