~58~

5.3K 159 19
                                    

XXXXXXXXXXXXXL-Kapitel. Mk #AuaMeineFinger

"Wie meinst du das, du wirst nach Valencia-City zurückfahren?"

"Was verstehst du darunter nicht?"

Riccardo warf völlig aufgebracht die Hände in die Luft.

"Was soll ich denn überhaupt daran verstehen?! Ich dachte du hast dein altes Leben hinter dich gelassen!"

Ich schloss die Tür meines Büros zu, damit uns jetzt bloß niemand unterbrechen konnte.

"Riccardo, beruhige dich. Es ist nur für ein paar Wochen."

Oder für ein paar Monate.

Er betrachtete mich. Unter zusammengekniffenen Augen quittierte er meine Sturheit.

"Gut, ich komme mit."

"-Kommt nicht in Frage."

"Wieso nicht?"

"Weil ich mit mir nicht im Reinen bin. Ich...will zurück, weil ich nach meinem Vater sehen will."

Ganz so gelogen ist das ja nicht.

Er zögerte.

"Außerdem begleitet mich Rebecca. Sie kommt selbst aus Valencia-City. Lass mich einige Dinge klar stellen. Ich möchte meinen Vater in Sicherheit wissen."

"Mir ist verfickt nochmal nicht wohl bei der Sache."

Ich legte meine Hände um seinen Nacken und zog mich näher an ihn.

"Ich weiß. Es wird nicht lange dauern, versprochen. Ich will nur nach meinem Vater sehen. Dass es ihm gut geht. Und wenn nicht, dann...muss ich dafür sorgen."

Riccardo hob die Braue: "Was heißt das denn jetzt?"

"Dass ich nicht so genau sagen kann, wann ich komme. Vielleicht dauert es länger", ich lächelte so süß wie möglich. Zuckersüß.

Cazzo [ital.: Scheiße], nein, Valencia!", brüllte er schon fast, "Ich schicke fünfzig tausend Euro dahin und sorge dafür, dass es ihm an nichts fehlt. Was hast du da noch zu suchen?"

"Er ist mein Vater, Riccardo. Ich habe nur noch ihn. Ich muss endlich anfangen, mit ihm klar zu kommen."

Und ihn dann umlegen.

"Das sagst du jemanden, der einen Scheiß auf seine Eltern gibt. Ich habe nicht viel von elterlichen Liebe mitbekommen, Valencia."

"Aber du weißt, wie wichtig Familie ist. Denk doch mal an deinen Cousin. Oder an Mia."

"Andrès ist eine Instanz, die ich selbst nie verstehen werde. Er ist wie Vater, Bruder und bester Freund."

"Bester Freund? Julian könnte eifersüchtig werden. Was ist denn dann Julian für dich?"

Riccardo grinste.

"Mein Bastard."

Ich schlug ihm gegen die Schulter: "Rede nicht so über ihn."

"Du verteidigst ihn?", er schrägte den Kopf an und kam mit seinem Mund bedrohlich nahe.

"Hör auf!", kicherte ich und wollte mich von ihm lösen. Er hielt mich noch fester.

Er knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe.

"Meinetwegen geh. Aber erst, wenn du Andrès und Mia mit mir besuchst."

Verwundert blinzelte ich ihn an.

"Erst kommst du mit mir mit. Dann bin ich bereit, dich deinem Vater zu übergeben. Vorher nicht."

R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt