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Ich würde mich doch erinnern können. Oder?

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Tony hatte mir noch die anderen Räume des Raumschiffs gezeigt. Ja ich hab ihn gefragt, was das für ein Ding ist, in dem wir uns befinden, auch wenn er mich etwas komisch angesehen hat. Gerade saß ich vor einem Fenster, wo man das All sehen konnte. Es war so schön und doch etwas angsteinflößend. "Hey Nia. Hast du Hunger?", fragte mich Wanda. Ich fand, sie war die netteste hier. Ein Nicken meinerseits und sie zog mich zu den anderen, die gerade etwas zu Essen verteilten. Natascha gab mir auch etwas. Ich beäugte es etwas skeptisch. Was ist das denn, dachte ich. "Das ist ein Sandwich. Es schmeckt gut.", meinte Wanda. Woher wusste sie was ich dachte?! Kann sie Gedanken lesen? "Ja kann ich.", antwortete sie. Ich nickte einfach nur und biss in das Sandwich. Wow es schmeckt ja wirklich gut. Für meinen erstaunten Blick erntete ich mehrere verwirrte von den anderen. Ich kann dich nix dafür. Sowas gab es da nicht. Und schlagartig musste ich wieder an Lucy denken und wurde traurig, was ich mit aber nicht anmerken ließ. Schon immer war ich gut darin, meine Schmerzen zu verstecken. Lucy war die einzige, die immer bemerkte, sobald es mir nicht gut ging. Sie schaffte es irgendwie immer mich zum Lächeln zu bringen. Egal ob sie mir sagte, dass ich unfassbar stark war, sie mich küsste oder ob sie mir versprach, dass ich eines Tages da raus kommen werde. Letztendlich ist sie gestorben. Lucy wollte die Freiheit für mich so unbedingt, dass ihr ihr eigenes Leben komplett egal war. Als ich sie da sah, die Kugel durch ihre Brust, brach es mir das Herz. Sie war mir in dem letzten Monat so unfassbar wichtig geworden. Ohne dass ich es mitbekam, rannen mir Tränen die Wangen hinunter. Doch ich war immer noch in den Erinnerungen bei ihr. So egoistisch das auch klingen mag, ich will sie wieder. Mir egal wo wir wären. Ob bei dieser Organisation oder woanders. Hauptsache sie war bei mir. "Hey Nia. Was ist los? Warum weinst du?", drang Tonys Stimme zu mir. Schnell schüttelte ich die Erinnerungen ab und wischte mir die Tränen weg. "Nichts. Alles okay.", antwortete ich mit meinem besten Fake-lächeln. Er schien nicht wirklich überzeugt, fragte aber nicht weiter nach.

Tonys Sicht:

Wir waren gerade am Essen und redeten, bis Peter einwarf, warum Nia weinte. Als ich sie darauf ansprach, meinte sie nur es seie nichts. Aber ich glaubte ihr das nicht so ganz. Das tote Mädchen schien ihr sehr wichtig zu sein. Und anscheinend lief da auch mehr.

Später fand ich Nia an einem Fenster wieder. "Hey." "Hey.", kam es etwas leise von ihr zurück. "Warum hast du heute wirklich geweint?", fragte ich vorsichtig. Sie schwieg und ich wollte schon wieder gehen, als sie sagte: "Ich hab an sie gedacht. Unsere gemeinsame Zeit. Sie war mir sehr wichtig gewesen......vor allem im letzten Monat." Ich setzte mich neben sie. "Was haben sie da mit euch gemacht? Wenn ich fragen darf.", hängte ich noch schnell hinterher. "Sie entführen meistens kleinere Kinder, löschen ihre Erinnerungen an ihr vorheriges Leben und bilden sie zu Kriegsmaschinen aus. Wer nach ein paar Test als nicht geeignet gilt, wird getötet. Es gibt fünf Stufen. Die ersten drei sind pure Folter. Ab der vierten werden einem Sachen injiziert, Tests gemacht und man muss viel kämpfen. Die fünfte ist die letzte. Angeblich sollen Krieger aus der fünften Stufe besondere Kräfte bekommen. Wenn nicht werden sie auch getötet. Es gibt nur wenige die diese ganze Prozedur durchstehen. Bei ihr und mir war es anders. Wir hatten unsere Kräfte schon in der vierten Stufe, weswegen wir als besonders geeignet eingestuft wurden. Seitdem man davon wusste, mussten wir öfter gegen vollständig ausgebildete Krieger kämpfen. Da wir aber unsere Kräfte noch nicht kontrollieren konnten, verloren wir nicht selten gegen sie. Dafür gewannen wir die anderen. Da es bei ihr eh nicht ging, wurde es nur bei mir getan." "Was getan?", fragte ich leicht verwirrt. Doch sie redete nicht weiter. "Schon okay. Du musst nicht darüber reden." Ich muss zugeben, ich war etwas von mir selbst überrascht. Aber das was Nia mir da erzählt hatte, ließ mich nachdenken. Nia. Dieser Name. Aber es war bestimmt nur Zufall. Also tat ich diesen Gedanken schnell beiseite. Plötzlich erschien ein Licht am Fenster und man sah Captain Marvel. Sie lächelte uns kurz zu und brachte uns dann schleunigst auf die Erde. Anscheinend war Nia sehr geschockt von der plötzlichen Geschwindigkeit, denn sie krallte sich panisch an meinen Arm. "Hey alles gut. Es ist nichts passiert.", versuchte ich sie zu beruhigen, was aber nicht wirklich klappte. Erst als das Schiff zum stehen kam, wurde sie ruhiger.
"Komm ich zeig dir, wo du für die nächsten Monate wohnen wirst, bis wir jemanden aus deiner Familie gefunden haben.", sagte ich und ging mit ihr den anderen hinterher. Nia machte große Augen und bestaunte eigentlich alles, was es hier gab. Den Himmel mit den Wolken, die Bäume, und die Basis. "Wow.", kam aus ihrem Mund. Ich lächelte nur amüsiert und die anderen anscheinend auch.

𝚃𝚑𝚎 𝚕𝚒𝚏𝚎 𝚋𝚎𝚏𝚘𝚛𝚎 || Avengers FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt